Rudolf Riemerschmid, "Im Bade"
sommerliche Szene mit zwei sich neckenden jungen nackten Damen am steilen Ufer, im Begriff ein Bad im See zu nehmen, feinst lasierende Genremalerei mit charaktervollem Pinselduktus, in der für Riemerschmid typischen, dünn lasierenden, partiell malgrundsichtigen Technik bedient sich der stets nach neuen Methoden des Farbauftrags suchende Künstler eines delikaten Kunstkniffs, so sind sämtliche Komponenten der Darstellung aus feinsten Pinselstrichen unterschiedlicher Struktur und Richtung partiell in nahezu pointillistisch anmutender Tupftechnik komponiert, welche dem Motiv seine ganz eigene atmosphärische Brillanz verleiht, ab 1902 regelmäßig auf den Ausstellungen der Münchner Sezession vertreten, stand Rudolf Riemerschmid zeitlebens im Schatten seines berühmten Cousins Richard Riemerschmid (1868-1957), sein malerisches Werk sollte unvollendet bleiben, da eine früh einsetzende Erblindung ihn am künstlerischen Schaffen hinderte und sein Œuvre auf wenige - wenngleich großartige Bildschöpfungen begrenzte, das vorliegende Gemälde wurde 1920 in der Münchner Zeitschrift "Jugend" (Heft 31, Seite 767) unter dem Titel "Im Bade" veröffentlicht, Öl auf Holz, rechts unten ligiert monogrammiert "RR", rückseitig Münchner Rahmungsetikett "C. Blecken ...", Kratzer, gering restaurierungsbedürftig, sehr schön passend im neuzeitlichen Designerrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 51,5 x 51 cm. Künstlerinfo: dt. Maler (1873 München bis 1953 Rieden bei Murnau), studierte an der Akademie Karlsruhe bei Friedrich Fehr, 1904-20 tätig für die Münchner Zeitschrift "Jugend", bedeutender Vertreter des Münchner Jugendstils, Mitglied der Münchner Sezession sowie im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, im Deutschen Künstlerbund Weimar und Mitglied der Münchner Künstlervereinigung "Der Bund", tätig in München und Aiterbach, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Müller-Singer, Ries und Internet.