Fritz Zalisz, attr., Die kleine Pause
im Halbschatten auf der Veranda an einem leicht bewölktem Sommertag hält eine junge Frau kurz beim Gießen der Blumen inne und strickt an einem kleinen türkisfarbenen Stück Stoff, dessen Farbigkeit auch die auf dem Boden pickenden Vögel kennzeichnet, zum damaligen Zeitpunkt befand sich Zalisz in seinen mittleren Zwanzigern, gerade aus dem Weltkrieg zurück, setzte er sein Studium an der Akademie für Grafik und Buchgewerbe in Leipzig fort und befand sich offenkundig in einer malerischen Findungsphase; während zeitgleich Strandpartien in Anlehnung an Max Pechstein von ihm verbürgt sind, nimmt diese liebliche, auf die Innerlichkeit der jungen Dame zielende Darstellung, in Kombination mit der Blattornamentik, eher Anleihen am ausklingenden Jugendstil, was auch die Rahmenhandlung mit der zeitgenössischen passenden Prunkleiste goutierte, gering pastose Malerei mit gekonnter Lichtführung, Öl auf Leinwand, unten rechts schwer leserlich ligiert monogrammiert "[..] Z." sowie datiert "1918", rückseitig Etikett der Rahmenhandlung "Fahnauer & Schwab Dresden", kleine, optisch nicht störende Restaurierung in der Leinwand, Rahmen der Zeit, Falzmaße ca. 56,5 x 85 cm. Künstlerinfo: eigentlich Joseph Fritz Zalisz, dt. Maler, Graphiker, Bildhauer und Dichter (1893 Gera bis 1971 Leipzig-Holzhausen), Maler der ”verschollenen Generation”, zunächst zoologische Studien bei Ernst Haeckel in Jena, dann Schüler von Ritter Gabriel Cornelius von Max und Adolf von Hildebrand in München, studierte ab 1918 an der Hochschule für Graphik und Buchkunst (HGB) Leipzig bei Otto Richard Bossert, Alois Kolb und Adolf Lehnert, Studienaufenthalt in Berlin, anschließend freischaffend in Leipzig, 1922 und 1923 Aufenthalte auf Sylt, 1927 Ablehnung einer angetragenen Professur in Madrid, unternahm Studienreisen nach Italien (1924), Holland, Frankreich, Belgien, an die Adria und in die Schweiz, regelmäßige Aufenthalte an der Ostsee, 1933-45 als “entartet” verfemt, ab 1926 Mitglied der Leipziger Freimaurerloge ”Minerva zu den drei Palmen”, Mitglied des Verbandes Bildender Künstler (VBK) der DDR, ab 1940 tätig in Holzhausen bei Leipzig, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Eisold “Künstler in der DDR” und Wikipedia.