Schwabinger Portrait der Ingeborg von Klenau
auf einem Stuhl im Seitenprofil sitzend, die rechte Wange in Portraitpose in die Hand gelegt, sich mit dem Arm auf den Stuhlrand aufstützend, blickt Ingeborg Brigitte von Klenau (geb. 1854), geb. Berggreen, in schwarzem Kleid mit weißen Rüschen und imposanter goldener Brosche den unbekannten Münchner Portraitmaler in einer Wohnung in der Schwabinger Leopoldstraße 81 an, rechts oben wohl Familienwappen, dass dieses Gemälde der eigentlich aus Kopenhagen stammenden Dame in München entstand, ist kein Zufall, denn sie war die Mutter des berühmten Komponisten Paul von Klenau (1883 bis 1946), der zwischen 1904 und 1907 bei Ludwig Thuille in München studierte, Ingeborg war die Ehefrau des deutschstämmigen Kopenhagener Geschäftsmanns Georg Frederik August von Klenau (1836–1902), dass dieser zum Zeitpunkt des Gemäldes bereits verstorben war, könnte den melancholischen Gesichtsausdruck der dargestellten Witwe erklären, einfühlsame Portraitmalerei mit gekonnter Inszenierung des Lichts, Öl auf Leinwand, auf dem Keilrahmen in Blei wohl schwer leserlich vom Künstler signiert, bezeichnet "I von Klenau" sowie ortsbezeichnet "Leopoldstr. 81", zudem, passend zum Studienaufenthalt Paul von Klenaus in München, wohl datiert "[19]IV", auf der Rückseite der Leinwand später nochmals bezeichnet, geringe Retuschen und Craquelure, Rahmen neuzeitlich, Falzmaße ca. 95 x 70,5 cm.