Adelbert Niemeyer, Beim Überqueren des Flusses
eine junge Frau, einen Bastkorb mit Reisig auf dem Rücken tragend, steht am Ufer eines Flusses mit den Füßen bereits im Wasser, das Kleid hat sie in Erwartung des tiefer werdenden Wassers ein Stück weit hochgezogen, während sie einen Weg auf die andere Seite sucht, pastose Malerei mit breitem Pinselduktus, in dieser in den Bewegungen des Wassers besonders virtuos ausgeführten Malerei lässt der Münchner Secessionist Niemeyer Ähnlichkeiten zum geographisch nicht fernen Stil der Scholle-Maler erkennen, die unter anderem das unmittelbare menschliche Erleben der Natur ins Zentrum stellten, diesem widmet sich auch die vorliegende Studie mit dem spontan erfassten, für den Betrachter fast sensorisch nachfühlbaren Verhältnis des Mädchens zur Kühle des Wassers als Hindernis auf ihrem Weg, Öl auf Malkarton, links unten signiert und datiert "A. NIEMEYER" sowie datiert "1907", rückseitig wohl von Künstlerhand Anweisungen für die Rahmung, in Leiste mit dezentem floralen Dekor ansprechend gerahmt, Retuschen, Falzmaße ca. 73 x 48 cm. Künstlerinfo: eigentlich Adelbert Hans Gustav Niemeyer, dt. Maler, Architekt und Kunstgewerbler (1867 Warburg bis 1932 München), 1884–88 Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie, im Anschluss an einer privaten Kunstschule in München und an der Académie Julian in Paris, ab 1907 Professor an der Kunstgewerbeschule in München, 1907 Mitbegründer des Deutschen Werkbundes und der Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst in Dresden und München, war auch tätig für die Porzellanmanufakturen Meissen und Nymphenburg sowie für Villeroy & Boch, Richard Merkelbach und die Karlsruher Majolika-Manufaktur, 1925 Gestaltung des Festzuges zur Eröffnung des Deutschen Museums, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer und Wikipedia.