Fritz Osswald, Bauerngehöft hinter Bäumen
an einem sonnigen Herbsttag fällt der Blick durch eine bereits fast kahle Baumgruppe auf ein Bauerngehöft, das von der strahlenden, aus dem rechten oberen Bildrand dringenden Herbstsonne beschienen wird, mit energischem Pinselstrich trug Osswald die Farben teils ungemischt und pastos, bisweilen durch Tupfen auf die Leinwand auf, wodurch er die herbstliche und doch sonnig-helle Stimmung gekonnt einfängt und den Eindruck einer von Künstlerhand spontan eingefangenen Impression vermittelt, Öl auf Leinwand, 1. Viertel d. 20. Jh., rechts unten signiert "Fritz Osswald", rückseitig auf dem Keilrahmen Etikettfragment "Moderne Galerie Thannhauser" aus München mit Inventarnummer "322", die angegebene Adresse in der Theatinerstraße 7 war von 1909 bis 1928 Sitz der Galerie, weshalb sich das Werk in diese Zeit, auf jedem Fall in die Zeit bis 1928 datieren lässt, bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten gehörte die jüdische Familie Thannhauser zu den renommiertesten Kunsthändlern Deutschlands, dass Justin Thannhauser dieses Bild in seiner Münchner Dependance ausstellte, spricht für dessen Qualität, Rahmen neuzeitlich, Falzmaße ca. 70 x 60 cm. Künstlerinfo: eigentlich Friedrich Osswald auch Oßwald, schweizerischer Landschaftsmaler (1878 Zürich bis 1966 Starnberg), zunächst Schüler der Kunstgewerbeschulen Zürich und München, studierte 1897–1906 an der Akademie München bei Nikolaus Gysis und Wilhelm von Diez, 1907–08 Italienaufenthalt, anschließend in München und tätig für die Münchner Zeitschrift Jugend, 1913 Berufung an die Künstlerkolonie Darmstadt und hier bis 1919 tätig, 1919 Umzug nach Horgen bei Zürich, ab 1925 in Starnberg ansässig, Mitglied im Reichsverband bildender Künstler Deutschlands, beschickte ab 1904 den Münchner Glaspalast, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Sikart und Matrikel der Münchner Akademie.