Eugen Spiro, Boot auf der Havel
sommerliche Szene mit Lastkahn am sonnigen Seeufer, flott erfasste Landschaftsszene in lichter Farbigkeit, die Landschaftsmalerei Spiros der 1920er und Anfang 1930er Jahre war noch stark inspiriert vom Werk Camille Pissarros und Paul Cezannes, was in vorliegender Arbeit noch zum Tragen kommt, Aquarell auf Aquarellkarton, rechts unten in Blei signiert und datiert "Eugen Spiro [19]31", gering geblichen und gebräunt, freigestellt im Passepartout hinter Glas gerahmt, Blattmaße ca. 29,5 x 20,5 cm. Künstlerinfo: nannte sich zeitweilig im Ausland auch Eugène Spiros, dt. Maler und Graphiker (1874 Breslau [poln.: Wrocław] bis 1972 New York), entstammt einer aus Nowgorod [Но́вгород] nach Breslau übergesiedelten jüdischen Kantorenfamilie, zunächst Lehre in der Damenkonfektion in Breslau, studierte 1892–94 an der Akademie Breslau bei Albrecht Bräuer, 1894–97 Studium an der Akademie München, hier Schüler von Wilhelm von Lindenschmit dem Jüngeren und Franz von Stuck, ab 1897 Meisterschüler Franz von Stucks und eigenes Atelier in der Villa Stuck, 1897–98 mit Stipendium des Barons Hirsch Italienreise und Aufenthalt in Rom und Neapel, 1899–1904 in Breslau, unterhielt ab 1899 ein Schüleratelier, ab 1904 in Berlin ansässig, tätig für die Münchner Zeitschrift „Jugend“, regelmäßige Kurzaufenthalte in Breslau und Venedig, 1906–14 parallel in Berlin und Paris tätig, in Paris Anschluss an den Malerkreis des „Café du Dôme“ und ab 1910 Professor an der „Académie Moderne“, Freundschaft zu Hans Purrmann, beschickte die Ausstellungen des Salon d´ Automne, 1911 zum „Officier de l’Académie des Beaux-Arts“ ernannt, 1914 Rückkehr nach Berlin-Charlottenburg, im 1. Weltkrieg tätig für die Kartographie des deutschen Generalstabs in Berlin, nach 1918 Dozent an der Lewin-Funcke-Schule in Berlin und Präsident der Vereinigten Künstlerverbände sowie Mitglied der Ankaufkommission der Nationalgalerie, 1921 in Italien, 1929 erste USA-Reise, beschickte unter anderem die große Berliner Kunstausstellung und den Glaspalast München, 1906–33 Mitglied und ab 1915 Vorstand der Berliner Sezession, 1907–33 Mitglied der Münchner Sezession, ab 1915 Mitglied im deutschen Künstlerbund, später Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, 1933 Rücktritt von allen Ehrenämtern und Mitgliedschaften sowie mit Ausstellungsverbot belegt, 1935 Emigration nach Paris, hier 1936 Mitbegründer und Präsident der "Union des Artes Libres", 1940 Flucht nach Marseille, über Spanien und Portugal 1941 Emigration nach New York, ab 1949 Dozent und später Leiter an der Malschule Wayman-Adams-Sommerschule „The Mill“ in Elizabethtown im Bundesstaat New York, 1956–72 unternahm er wieder Sommerreisen durch Europa (Amalfi, Torbole, Gardasee, Bornholm, Ascona und Engelberg), erhielt diverse Ehrungen wie 1954 das Bundesverdienstkreuz der BRD, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Jansa, Falk, Müller-Singer, Dressler, Publikation der Villa Stuck “Franz von Stuck und seine Schüler”, Matrikel der Akademie München, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh." und Wikipedia.