Hermann Pampel, Bauer mit Ochsengespann
ein Bauer mit Hut auf dem Feld, in hügeliger Landschaft, die Zügel des Gespanns mit zwei Ochsen in der Hand haltend, meisterhafte Komposition mit impressionistischem Duktus, der Bauer als dynamisierte Figur, mit sich partiell auflösenden Konturen, scheint regelrecht gegen die leichte Steigung der unwirtlichen Weite und vor allem die statischen, massigen Ochsen "anzugehen", der malerische Moment hält die Anstrengung des Bauern fest, die beiden Tiere in Bewegung zu versetzen, womit die Beschwerlichkeit der bäuerlichen Arbeit in der Wahrnehmung des Betrachters durch künstlerische Vermittlung manifest wird, Öl auf Leinen auf Holz kaschiert, Anfang 20. Jh., rechts unten signiert "H. Pampel", rückseitig in Blei Widmung "Für Otto Hellmann [...]", eventuell handelt es sich um den bayerischen Politiker und Juristen Otto Hellmann, etwas reinigungsbedürftig, schöner Rahmen der Zeit, Falzmaße ca. 27,5 x 37 cm. Künstlerinfo: eigentlich Carl Hermann Pampel, dt. Maler, Graphiker und Gebrauchsgraphiker (1867 Mohlsdorf bei Greiz bis 1935 München), 1881–86 Lehre als Porzellanmaler in der Porzellanmanufaktur Fraureuth, 1887–89 Wanderschaft, unter anderem nach Bonn, Ilmenau und Teplitz in Böhmen, studierte 1889–93 an der Kunstgewerbeschule Dresden bei Alfred Diethe, fertigt parallel als Broterwerb Gebrauchsgraphiken (Einladungskarten, Zeitungsillustrationen, Plakate und Exlibris) und wird auf Grund dieser Arbeiten bei der Lithographischen Anstalt in Dresden angestellt, 1893 Wanderung aus Dresden zu Fuß über das Erz- und Fichtelgebirge, durch die Fränkische Schweiz nach Nürnberg und weiter über Regensburg nach München, studierte 1893–97 bei Wilhelm von Dietz, zeitweise mit Meisteratelier an der Akademie München, 1899 für ein Jahr freischaffend im Vogtland (Möschlitz und Burgk), ab 1900 freischaffend in München, unter anderem Lehrer an der Schule des Münchner Künstlerinnenvereins, beschickte den Münchener Glaspalast, wurde hier mit diversen Auszeichnungen wie der Goldmedaille bedacht, 1914 Internationale Graphische Ausstellung in Leipzig, während des 1. Weltkriegs Kriegsgegner, 1909 und 1917 Italienreisen, 1927 Verleihung des Titels "Professor der Bildenden Künste" durch das Bayerische Ministerium für Unterricht und Kultur, Mitglied der Münchner Luitpoldgruppe, im Verband Deutscher Illustratoren, im Bund zeichnender Künstler, in der Münchner Künstlergenossenschaft, in der Münchener Sezession und im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, in zahlreichen Sammlungen vertreten, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Singer, Matrikel der Münchner Akademie, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Internet und Frank Weiß „Malerei im Vogtland“.