Otto Pippel, Mädchenportrait "Gisela"
Bildnis eines zweijährigen Mädchens, einen Teddybär im Arm haltend, vor dunklem Grund, vor der Portraitierten zeugt eine aufgeklappte Schachtel mit Murmeln vom kindlichen Spiel, Otto Pippel arbeitete eng mit der Großdruckerei Carl Werner im vogtländischen Reichenbach zusammen, welche Kunstdrucke nach Pippels Gemälden herstellte, der Künstler weilte regelmäßig im Vogtland, laut Vorbesitzerangabe nutzte ein örtlicher Unternehmer aus der unmittelbaren Nachbarschaft der Druckerei die Anwesenheit des seinerzeit populären Malers, um seine Tochter portraitieren zu lassen, dieses seltene Portrait von der Hand Pippels dürfte aus Gefälligkeit entstanden sein – lag Pippels Augenmerk doch eher auf Landschafts- und Architekturdarstellungen und erst gegen Ende seines Lebens zunehmend auch auf figürlicher Genredarstellung, lasierende, partiell pastose Malerei mit breitem Pinselduktus, Öl auf Leinwand, rechts unten betitelt und datiert "Gisela 6.12.1929" und darunter signiert "Otto Pippel", rückseitig Zettel mit Info zur Dargestellten, etwas reinigungsbedürftig, im originalen Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 58,5 x 50,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Otto Eduard Pippel, dt. Maler und Graphiker (1878 Lodz bis 1960 Planegg bei München), bedeutender Spät-Impressionist, ab 1896 Schüler an der Kunstgewerbeschule Straßburg bei Anton Johann Nepomuk Seder, studierte nach vierjährigem Militärdienst in der russischen Armee ab 1905 mit Stipendium einer Lodzer Fabrikantin bei Friedrich Fehr und Julius Hugo Bergmann an der Akademie Karlsruhe, 1907–08 Atelierschüler bei Gotthardt Kuehl in Dresden, 1908 Studienreise auf die Krim, 1909 Übersiedlung nach Planegg und Studienreise nach Paris, ab 1912 Mitglied der "Luitpoldgruppe", 1915–18 Kriegsdienst als Dolmetscher im Kriegsgefangenenlager Lechfeld, Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, der Dresdner Kunstgenossenschaft und dem Ausstellungsverband Münchner Künstler, beschickte den Glaspalast München, ab 1909 in Planegg bei München tätig, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Glaspalastkataloge und Wikipedia.