Franziskus Dellgruen, Damenakte im Atelier
expressive, imposante Atelierszene, auf einem rot-grünen Sessel sitzt im Vordergrund ein leicht bekleidetes, offenbar erschöpftes weibliches Modell, den Kopf auf den rechten Arm gestützt, im Hintergrund posieren auf einer gelben Chaiselongue zwei weitere Aktmodelle, dahinter versucht der Künstler, beinahe in der oberen rechten Bildhälfte verschwindend und mit der Chaiselongue fast optisch verschmelzend, die Szenerie auf der Leinwand festzuhalten, Dellgruen, in den 1920er Jahren Meisterschüler des Dresdner Impressionisten Robert Sterl, entwickelte nach dem 2. Weltkrieg eine Vielfalt an Darstellungsformen mit starker Ausdruckskraft, dazu zählten abstrahierende Akte wie im vorliegenden Fall, zügig und energisch mit Schwarz konturierte Ölmalerei in kräftiger Farbigkeit auf Leinwand, 2. Hälfte 20. Jh., links unten signiert "DELLGRUEN", rückseitig mit zweifachem Nachlassstempel sowie Nummerierung "269", auf Etikett zusätzlich bezeichnet und fragmentarisch betitelt, die grobe Leinwand an den Rändern partiell leicht ausfransend, ungerahmt, Falzmaße ca. 105,5 x 73,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Franziskus Adolph Dellgruen, dt. Maler und Graphiker (1901 Köln bis 1984 Berlin), 1917–22 Schüler an der Kunstgewerbeschule Köln, 1923–27 Studium an der Akademie Dresden, hier Meisterschüler von Robert Sterl, zeitweilig Schüler von Oskar Kokoschka, 1927 mit Jubiläumsstipendium der Stadt Dresden bis 1928 Studienaufenthalt in Italien, 1928–31 Meisterschüler von Max Slevogt an der Akademie Berlin, anschließend freischaffend in Berlin, Kriegsdienst und bis 1945 Gefangenschaft im 2. Weltkrieg, 1943 durch Bombardierung Vernichtung des bisherigen Lebenswerks in Berlin, unternahm Studienreisen durch Ost- und Südeuropa, Israel, Tunesien, Quelle: Sachverständigenbüro Peschke (Bearbeitung des Nachlasses Dellgruen) im Internet, Archive.