Théodore Frère, Abendliche Landschaft am Nil
das Ufer des Nils mit anlandender Feluke im orangeroten Sonnenuntergang, ein trinkendes Kamel mit Reiter, dahinter weitere Tiere, den trockenen Sand aufwirbelnd, im Zentrum Moschee mit Minarett, davor lagernde Einheimische, für Frère typische, gering pastose Genremalerei des Orientalismus, Öl auf Holz, 2. Hälfte 19. Jh., links unten signiert "TH. FRÈRE", rückseitig antikes Etikett, wohl vom Malträger, Nummerierung wohl vormaliger Ausstellung "674", diverse schwer leserliche alte handschriftliche Annotationen, doppelter neuzeitlicher Stempelaufdruck "LISTEN-NR. 1", die Spitzen der Büsche im linken Bildbereich retuschiert, vertikale feine Einrisse in der Malschicht, schöner vergoldeter Stuckrahmen mit innerer Leiste, kleine Beschädigung desselben am linken unteren Rand, Falzmaße ca. 19 x 40,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Charles Théodore Frère, genannt Frère-Bey, frz. Maler, Aquarellist, Holzschnittzeichner, Radierer, Lithograph und Orientalist (ca. 1814 Paris bis 1888 Paris), Schüler von Léon Cogniet und Camille Roqueplan, unternahm Studienreisen durch die Normandie, das Elsass und die Auvergne, beschickte 1834–87 den Pariser Salon, 1837–38 Reise nach Algerien (Algier) und Zeuge der Eroberung von Constantine sowie Wanderungen durch die nordafrikanischen Wüsten, beschickte ab 1839 die Pariser Ausstellungen mit Orientbildern, bereiste 1851–54 Malta, Griechenland, anderthalbjähriger Aufenthalt in Konstantinopel, Palästina, Syrien, Ägypten sowie Nubien, unterhielt in Kairo ein Atelier und wurde mit dem Höflichkeitstitel "Bey" geehrt, 1854 Rückkehr nach Paris, 1869 Begleiter der Kaiserin Eugenie auf einer Nilfahrt, welche er in deren Auftrag in Aquarellen festhielt, anschließend in Kairo ansässig, beschickte die Pariser Weltausstellungen 1855, 1867 und 1878 sowie bis 1887 den Salon der Société des Artistes Français, Quelle: Bénézit, Thieme-Becker, Müller-Singer, Müller-Klunzinger, Seubert, Boetticher und Internet.