Hellmuth Rätzer, Bodekessel im Harz
sommerlich-sonnige Ansicht der tief ins felsige Tal eingeschnittenen Bode mit der Teufelsbrücke am sogenannten Bodekessel bei Thale im Harz, das etwa um 1880 entstandener Motiv erschien 1885 als Holzstich im Mappenwerk "Moderne Kunst in Meisterholzschnitten" und diente als Vorlage für eine Holzstich-Illustration, welche in der Zeitschrift "Gartenlaube" (Jahrgang 1885, Seite 521) des Leipziger Verlags von Ernst Keils Nachfolger breiteste Popularität erreichte, vorliegend wohl eigenhändige Wiederholung des Motivs um 1900, pastose, impressionistische Landschaftsmalerei mit breitem Pinselduktus und effektvollem Licht, Öl auf Leinwand, links unten signiert und ortsbezeichnet "Hellmuth Raetzer Wr. [Weimar]", rückseitig auf dem Keilrahmen altes Nummernetikett "1281" und Weimarer Kunsthandlungsetikett, geringe Craquelure, original im prächtigen, ca. 15 cm breiten Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 84 x 70 cm. Künstlerinfo: auch Hellmuth Rätzer, dt. Landschaftsmaler (1838 Neutornow/Brandenburg bis 1909 Weimar), studierte 1856–62 an der Berliner Akademie, 1862–67 weitergebildet an der Düsseldorfer Akademie bei Karl Irmer und Meisterschüler bei Oswald Achenbach, unternahm Studienreisen durch Deutschland, nach Tirol, der Schweiz, Paris, Rügen und in die Alpen, ab ca. 1870, zusammen mit Karl Irmer, mehrfach Aufenthalte im Harz, 1872–73 Aufenthalt in Rom, ab 1875 Studium an der Akademie Karlsruhe bei Hans Fredrik Gude, hier Verbindung zu Carl Friedrich Lessing, Ende der 1870er Jahre Rückkehr nach Düsseldorf, 1896 Umzug nach Weimar, 1865–74 und 1884–92 Mitglied im Düsseldorfer Künstlerverein "Malkasten", beschickte die Akademie-Ausstellungen in Dresden, Berlin, Düsseldorf, den Münchner Glaspalast und die Wiener Jahresausstellungen im Künstlerhaus, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Seubert, Mülfarth, Ries, Boetticher, Bruckmann "Lexikon der Düsseldorfer Malerschule", Dressler, Noack "Das Deutschtum in Rom seit dem Ausgang des Mittelalters", Schülerlisten der Düsseldorfer Akademie und Wikipedia.