Corneille Max, Damenportrait
Brustbildnis einer sinnenden, elegant gekleideten jungen Frau mit gesenktem Kopf im Halbprofil, hierzu bemerkt Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.": "... An den Starnberger See zurückgekehrt, widmete Corneille Max sich nach anfänglicher Zuwendung zur Landschaft vor allem dem Gebiet der Portraitmalerei und hier überwiegend dem Kinderbildnis. ... Wieder in München [nach seiner Studienreise nach Spanien ca. 1912], entwickelte sich seine Malweise zunehmend in Richtung eines spezifisch Münchner Stilverhaltens, wie es die Maler Ludwig von Zumbusch, Ludwig von Herterich, Adolf Hengeler und nicht zuletzt Franz von Stuck vertraten. ... " und der Kunstliterat Georg Jacob Wolf zählte Corneille Max „zu den besten Kinderporträtisten aller Zeiten“, nur selten portraitierte der Künstler auch erwachsene Personen, die dann vielfach zum engeren persönlichen Umfeld des Künstlers gehörten, bei vorliegendem Bildnis könnte es sich um ein Portrait der Ehefrau und Kinderbuchautorin Wilhelmine Max (genannt „Stora“ oder „Storchl“ Max, geborene Gedon, 1877–1943) oder der Schwägerin, der Graphikerin und Tänzerin Paula Schmid (1887–1935, ab 1910 mit dem Bruder Cornel Max verheiratet) handeln, fein lasierende Portraitmalerei in sublimer grüntoniger Farbigkeit, Öl auf Leinwand, links oben signiert und datiert "C. Max 1923", rückseitig auf dem Keilrahmen irrtümlich Info zu "Max Columbus Josef" aus Thieme-Becker, Craquelure, kleine Retusche, original im ca. 16,5 cm breiten Goldstuckrahmen (etwas rest.bed.) gerahmt, Falzmaße ca. 53,5 x 40,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Cornelius Georg Max, nannte sich als Künstler "Corneille Max" oder kurz "Cornel", dt. Bildnis- und Landschaftsmaler sowie Radierer (1875 München bis 1924 München), Sohn des Münchner Akademieprofessors Gabriel von Max (1840–1915), Bruder des Malers Columbus Josef Max (1877–1970), Kindheit in München mit regelmäßigen Sommeraufenthalten in Ammerland am Starnberger See, erster Unterricht beim Vater, studierte ab 1896 an der Münchner Akademie bei Gabriel von Hackl, anschließend weitergebildet an der Privatschule von Anton Ažbe in München, unternahm mit seinem Bruder Colombo Max Studienreisen nach Venedig, Florenz, Rom, Neapel und Sizilien, hier beeinflusst von Altmeistern wie Tizian, Bellini und Giorgione, 1900 Militärdienst, 1906, zusammen mit seiner Ehefrau Wilhelmine (genannt „Stora“ oder „Storchl“), Bruder Colombo und Josef Wackerle in San Fruttuoso an der italienischen Riviera, später bis ca. 1912 in Spanien und Studium der Werke von Velasquez, ab 1907 Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft, Mitglied im Deutschen Künstlerbund, beschickte ab 1907 den Münchner Glaspalast, ab 1914 Kriegsdienst, 1915 schwere Kampfgasverletzung, an deren Folgen er 1924 stirbt, tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Dressler, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Homepage zu Colombo und Corneille Max und Wikipedia.