Beim Kartenspiel
abendliche Interieurszene mit häuslicher Gesellschaft im Schein einer Kerze, der Künstler lässt den Betrachter an einer intimen Szene eines Kartenspiels teil haben und lenkt durch geschickte Lichtführung die Aufmerksamkeit auf die beiden in feiner Robe wiedergegebenen Frauen mittleren Alters, währen die mittig am Tisch sitzende Dame voll in ihre Karten vertieft ist, scheint die links Dargestellte ihrem hinter ihr stehendem Mann mit Tonpfeife um Rat zu ersuchen, die übrigen am Tisch versammelten Männer erscheinen nur dezent angedeutet, den Kreis der ins Spiel vertieften Protagonisten vervollständigend, es handelt sich hier wohl um die Darstellung einer jüdischen Gesellschaft, so trägt der rechts im Hausmantel in Rückenansicht wiedergegebene, bärtige Mann eine für gläubige Juden vorgeschriebene Kippa und auch die offensichtlich verheirateten Frauen verbergen nach jüdischer Tradition ihr Haupthaar sorgsam unter einer Haube, das Gemälde besticht durch die trefflich in realistischer Stofflichkeit erfasste Kleidung der Frauen mit ihren Schleifen, Spitzen und den edel schimmernden Seidendamaststoffen, fein lasierende Genremalerei mit schönem Licht, Öl auf Leinwand 2. Hälfte 18. Jh., unsigniert, Craquelure, partiell farbschwundrissig, gering restaurierungsbedürftig, im sehr schön passenden, neoklassizistischen Vergolderrahmen, Falzmaß 43,5 x 57,5 cm.