Martin Martin, attr., Biedermeierliche Sommerlandschaft
idyllische, bayrische Vorgebirgslandschaft mit Ziegenhirten am Wegesrand und alpinem Bauernhaus mit Magd am Röhrenbrunnen hinter knorrigen Eichen, der Mittelgrund gibt den Blick auf einen sonnenbeschienenen See vor mächtiger Bergkulisse frei, das romantische Gemälde besticht durch seine fein abgestimmte, warmtonige Farbigkeit und liebevolle Details, so sind auf der Brüstung des Balkones am Bauernhaus die Wäsche zum Trocknen ausgebreitet und aus dem Schornsteinen steigt gemächlich der Rauch und kündet vom geschäftigen Innenleben der Hütten, fein mit spitzen Pinsel lasierend erfasste Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, unten mittig undeutlich monogrammiert und datiert ”M M 1821 f.” oder ”M 1824”, wohl Gemälde von Martin Martin zu welchem das Monogrammlexikon Nagler vermerkt ”... In seinen Mussestunden malte er fortan Landschaften, Ansichten von Ortschaften in der Umgebung von München, von oberbayerischen Gebirgs-Städten u.s.w.. ... Auf solchen Gemälden von 1820-1838 kommt der Buchstabe ”M” (als Monogramm) mit wechselnder Jahreszahl vor. ...” (Kopie beigegeben), Craquelure und partiell farbschwundrissig, hinterlegte Fehlstelle in der Leinwand, fachgerecht restauriert, in alter Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 52 x 62,5 cm. Künstlerinfo: dt. Landschaftsmaler (1792 oder 1798 München bis 1865 München), Zeichenschüler von Prof. Hermann Josef Mitterer und Schüler von Dillis, künstlerisch weitestgehend Autodidakt, zeitweise Porzellanmaler an der Porzellanmanufaktur Nymphenburg, ab 1820 Offiziant (Hofbeamter) am königlichen Hofmarschallamt München, später hier Sekretär und Stabs-Cassier, parallel als Maler und Zeichner tätig, lebte in München, Quelle: Thieme-Becker, Monogrammlexikon und Künstlerlexikon Nagler, S. Wichmann, Bruckmann und Eugen Roth ”Damals in Oberbayern”.