Gemälde

Lot-No. 4550

Alfred Smith, Frühlingslandschaft bei Paris

zu Lebzeiten galt Smith als einer der bedeutendsten französischen Impressionisten seiner Zeit und wurde vor allem für seine duftig-atmosphärischen Landschaften und Stadtansichten von der zeitgenössischen Kunstkritik hoch geschätzt, im vorliegenden Werk offeriert uns der Künstler einen auf den ersten Blick eher unspektakulären, sommerlichen Naturausschnitt vor Industriearchitektur im Hintergrund, in den üppig grün bewachsenen Sandhügeln im Vordergrund spielen Kinder, der Himmel ist duftig bewölkt und die unsichtbare Sonne schickt ihre freundlich erhellenden Strahlen über die Landschaft, die lichte Stimmung vermittelt Optimismus, auch wenn im Hintergrund rauchende Schlote schwarze Wolken in den heiteren Sommertag ablassen, scheinen eben diese Schornsteine 1891, ganz im Gegensatz zu heute, eher positiv konnotiert zu sein und vom industriellen Fortschritt zu künden, der Ort ist nicht genau lokalisierbar, jedoch dürfte er, wie in der Signatur erwähnt, in der Nähe von Paris zu suchen sein, die Metropole an der Seine war für Smith immer wieder künstlerisches Sujet, dabei bevorzugte er nicht nur heitere Stimmungen, sondern vermochte es auch, gekonnt einen Regentag auf dem Place de la Concorde (”L’Averse”, 1888) mit flirrenden Licht der regennassen Straßen oder das geschäftige städtische Treiben auf dunstigen Pariser Boulevards nach einem Regenschauer (Sotheby´s New York, ”After the Rain” von 1884) einzufangen, dass der nach seinem Tod 1936 nahezu in Vergessenheit geratene Künstler gegenwärtig wieder reges Interesse erfährt und eine Renaissance erlebt, zeigen die große Ausstellung zum Künstler 2007–08 in Bordeaux, wie auch die Ergebnisse auf dem Kunstmarkt, minimal pastose Landschaftsmalerei mit lockerem Pinselduktus, Öl auf Leinwand, rechts unten teils undeutlich signiert und datiert ”Paris ... Alfred Smith (18)91”, rückseitig auf dem Keilrahmen gestempelt ”... Hardy-Alan ...” und auf der Leinwand gestempelt ”... A. Grézy ... Bordeaux ...”, Craquelure, alt hinterlegte Fehlstelle in der Leinwand, gering restauriert, reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 33 x 41 cm. Künstlerinfo: eigentlich Alfred-André Smith, auch genannt Alfred Smith de Strnburg (bzw. ”Sternburg”), frz. Landschafts-, Architektur-, Bildnis- und Stilllebenmaler (1854 Bordeaux bis 1936 Paris), als Sohn britischer Eltern in Bordeaux geboren, 1876 Schüler von Hippolyte Pradelles, beschickte ab 1976 den Salon in Bordeaux, 1880 Studium bei Léonce Chabry, 1884 weitergebildet bei Amédée Baudit, gefördert von Alfred Philippe Roll in Paris, freundschaftliche Förderung durch Louis-Augustin Auguin, beeinflusst von der Malerei des Jean-Baptiste-Camille Corot, beschickte ab 1880 den Pariser Salon, erhielt hier diverse Ehrungen, wie 1886 eine ehrenhafte Erwähnung und 1889 Auszeichnung 3. Klasse, 1889 und 1900 Teilnahme an den Pariser Weltausstellungen und Ehrung mit der Bronzemedaille, beschickte den Salon des Tuileries und bis in die 1920er Jahre französische Kunstausstellungen, fand seine Motive in Wäldern, Gärten und atmosphärischen Stadtansichten von Bordeaux, Paris und Venedig sowie im Tal der Creuse, Vertreter der Schule von Crozant, 1894 zum Ritter der Ehrenlegion ernannt, tätig in Bordeaux, Quelle: Bénézit, Thieme-Becker, Le Festin ”Malereien XIX. Jahrhundert – Katalog des Kunstmuseums in Pau”, Saur und Internet.

Limit:
480.00 €
Acceptance:
2600.00 €

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