”Die Fußwaschung” nach Lambert Lombard
die Fußwaschung ist eine dem Orient entstammende rituelle Handlung der Gastfreundschaft, auch Jesus vollzog dieses Ritual und wusch seinen Jüngern während des letzten Abendmahls, am Vorabend seines Kreuztodes, die Füße, hierzu berichtet das Johannesevangelium (13, 2) ”Es fand ein Mahl statt, und der Teufel hatte Judas, dem Sohn des Simon Iskariot, schon ins Herz gegeben, ihn zu verraten und auszuliefern. Jesus, der wusste, dass ihm der Vater alles in die Hand gegeben hatte und dass er von Gott gekommen war und zu Gott zurückkehrte, stand vom Mahl auf, legte sein Gewand ab und umgürtete sich mit einem Leinentuch. Dann goss er Wasser in eine Schüssel und begann, den Jüngern die Füße zu waschen und mit dem Leinentuch abzutrocknen, mit dem er umgürtet war.”, unter der Darstellung in einer Kartusche lateinisch bezeichnet ”Omnium Dominus ad Servorum Suorum Pedes Lavandos se in genua Prosternit Singularis Humilitatis Exemplum [dt.: Der Herr über alles wirft sich auf die Knie wäscht seinen Dienern die Füße als einzigartiges Zeichen der Demut]”, das von Lambert Lombard geschaffene Motiv erfuhr bereits zu Lebzeiten des Künstlers Verbreitung durch einen Kupferstich, den Hieronymus Cock (ca. 1501 Antwerpen bis 1570) in den Jahren zwischen 1554–68 herausgab, so dürfte vorliegendes Gemälde eine zeitnah entstandene Kopie nach dem Kupferstich bzw. dem Original des Künstlers darstellen, fein lasierende, manieristische, religiöse Genremalerei, Öl auf Holz, um 1570, unsigniert, rückseitig Münchner Restaurierungsetikett ”Lutz-Joachim Neugebauer, Gemälderestaurator ...” mit Vermerk ”Restauriert im April 1989”, etwas restaurierungsbedürftig, in neuer flämischer Flammleiste gerahmt, Falzmaß ca. 32,5 x 54 cm. Künstlerinfo: niederländischer Maler, Baumeister und Humanist (1505 oder 1506 Lüttich bis 1566 Lüttich), künstlerische Ausbildung in Antwerpen bei Jan Demeuse und Arnold de Beer, weitergebildet bei Jan Mabuse alias Jan Gossaert und Jan van Scorel in Middelburg, unternahm Studienreisen durch Deutschland und Frankreich, 1537 als Mitglied einer Gesandtschaft im Auftrage des Fürstbischofs von Lüttich Erard de La Marck in Rom, hier Studium von Meisterwerken der italienischen Renaissance, wie Michelangelo und Raffael, 1538 Rückkehr nach Lüttich und Gründung einer Malerakademie, Quelle: Thieme-Becker und Wikipedia.