Gemälde

Lot-No. 4378

Hirsche im Winterwald

dem unbekannten Maler dieser beeindruckenden Winterlandschaft gelang ein Stimmungsbild par excellence, dominiert wird die Szene von mächtigen, altehrwürdigen knorrigen Eichen, die ihre ausladenden, entlaubten Äste majestätisch in den grauen Winterhimmel recken, unter ihnen breitet sich eine bezaubernd weiße Schneedecke aus, aus der nur hier und da einzelne verdorrte Gräser oder mit spärlichen Laubresten geziertes Gebüsch hervorlugen, der Blick des Betrachters wandert, entlang einer Wegspur, gleichsam in das Motiv hinein und trifft auf zwei äsende Hirsche am Flussufer, im Hintergrund verliert sich die Landschaft im dunstig-grauen Nebel eines unwirtlich kalten Wintertages, an dessen nicht weniger grauem Himmel Raben ihre Kreise ziehen, neben der perfekt eingefangenen melancholischen Stimmung, in der man als Betrachter die Kälte direkt nachvollziehen kann, lässt die Darstellung auch Raum für philosophische Gedanken, das gleißende Weiß des Schnees und das dunkle Grau des Himmels, Licht und Schatten, sind charakteristisch für das Dasein alles Irdischen und die von den Eichen abgebrochen Äste, die hier, dazu in bedrohlicher Nähe zu den in völliger Unbekümmertheit grasenden Tieren, angeordnet sind, tragen den Vanitasgedanken in sich und gemahnen ganz subtil ”memento mori”, fein mit spitzem Pinsel lasierende, teils minimal pastos erfasste Landschaftsmalerei in grausilbriger Farbigkeit, Öl auf Leinwand und Sperrholz, 2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, das in zentralen Partien, wie den Tierdarstellungen, den Bäumen etc. erhaltene Gemälde war stark restaurierungsbedürftig und wurde, wie rückseitig vermerkt, vom Plauener Maler und Restaurator Hermann Geyer 2014 trefflich unter Wahrung von Originalsubstanz und -aussage rekonstruiert, Falzmaß ca. 65,5 x 97 cm.

Limit:
750.00 €
Acceptance:
750.00 €

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