Jan Hillebrand Wijsmuller, Holländische Landschaft mit Windmühlen
Blick vom Meer auf sommerliche Küstenszene, mit mehreren auf Wind wartenden Mühlen, unter effektvoll bewölktem Himmel im mystischen Licht, das sogenannte ”2. Goldene Zeitalter der Niederländischen Malerei” wurde um 1870–1920 maßgeblich von der Haager Schule begründet, deren zweiter Generation Jan Hillebrand Wijsmuller zugehörig ist, eben jene Haager Schule brachte einen ganz eigenen niederländischen Impressionismus hervor, dem auch der junge Max Liebermann in seinem Frühwerk anhing, dies ist nicht weiter verwunderlich – genossen doch Wijsmuller und Liebermann die prägenden, wie liberalen Anregungen von Professor August Allebé, der besondere Reiz dieser Malerei liegt in ihrer besonderen Farbigkeit, vom Realismus herkommend und von der Naturbetrachtung der Schule von Barbizon beeinflusst, gestalteten die Haager Künstler mit lockerem Pinselduktus atmosphärisch dichte Stimmungslandschaften, verwendeten im Gegensatz zum französischen Impressionismus jedoch gebrochene, erdige Farben, die mit fein abgestimmten Grau- und Brauntönen dem Sujet eine reizvolle melancholische Erdenschwere und Stille verleihen, so ist die Malerei getragen vom Gedanken der Kontemplation und entbehrt jeder vordergründig expressiven coloristischen Effekte, das vorliegende, großformatige Gemälde des gesuchten niederländischen Künstlers ist ein exemplarisches Werk dieser Haager Schule, in dem sich der Betrachter aller Zeitlichkeit entrückt wähnt, lasierende, teils pastose Landschaftsmalerei in fein abgestimmter, sublimer Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1900, rechts unten signiert ”J. H. Wijsmuller”, Craquelure, im prächtigen Goldstuckrahmen, um 2000, aus ca. 13 cm breiter, üppig ornamental gestuckter und mit Eck- und Mittelkartuschen verzierter, vergoldeter Holzleiste, Gehrungen über Eck gearbeitet, Falzmaß ca. 68 x 100,5 cm. Künstlerinfo: auch Jan Hendrik Wysmüller oder Wysmuller, niederländischer Landschaftsmaler und Radierer (1855 Amsterdam bis 1925 Amsterdam), studierte 1876–77 an der königlichen Kunstakademie Amsterdam bei August Allebé und Louis Koopman, anschließend Wanderjahre mit Studienaufenthalten in Den Haag und Brüssel, erhielt in dieser Zeit besondere Anregung durch die Haager Schule, ab 1881 in Amsterdam freischaffend, 1883 Förderpreis für junge Nachwuchskünstler von Willink van Collen, Mitglied der ”Societät Arti et Amicitiae (Amsterdammer Gesellschaft der Künste und Freunde)” sowie der Haager Künstlergenossenschaft ”Pulchri Studio (dt.: ”Aus Eifer für das Schöne”]”, vertreten in zahlreichen bedeutenden Sammlungen, wie dem Stedelijk Museum und dem Rijksmuseum Amsterdam sowie dem Dordrechts Museum, tätig in Amsterdam, Quelle: Thieme-Becker, Scheen, Info Rijksbureau voor Kunsthistorische Documentatie, Wurzbach, Müller-Singer, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon und Wikipedia.