Gemälde

Lot-No. 4360

Anton Schrödl, ”Alte Bauernstube”

Schrödl, der selbst aus einfachen und ärmlichsten Verhältnissen stammte sowie Zeit seines Lebens in schwierigen wirtschaftlichen Verhältnissen lebte, thematisierte in seinem Œvre immer wieder die Lebensumstände der armen, ländlichen Bevölkerung, regelmäßig zog es ihn für seine Studien ins Pinzgau, hier entstand wohl auch vorliegende Interieurdarstellung einer Ofenecke, die Szene wird beherrscht von einem mächtigen gemauerten Ofen, mit dem im Volksmund ”Hölle” genannten erhöhten Winterschlafplatz zwischen Kachelofen und Wand, vor dem Ofen waren üblicherweise ein hölzernes Gestell zum Trocknen der Wäsche und eine hölzerne Ofenbank platziert, unter der Ofenbank dokumentiert ein Gatter für Hasen bzw. Federvieh das räumliche Miteinander von Haustier und Mensch und links führt eine Stiege in eine niedrige Kammer, mit gekonnt flottem Pinselstrich lasierend festgehaltene Malerei in warmtoniger Farbigkeit, Öl auf Karton, rechts unten monogrammiert ”A.S.”, rückseitig in Blei signiert und datiert ”Anton Schrödl 1879”, minimal restauriert, ungerahmt, Maße ca. 26 x 31,5 cm. Künstlerinfo: auch Schrödel, österreichischer Maler, Lithograph, Erfinder und Landschaftsarchitekt (1820 Schwechat bei Wien bis 1906 Wien), genannt ”Schaf-Klassiker”, studierte bereits 1833–35 an der Akademie Wien bei Sebastian Wegmayr, 1835 Ehrung mit dem Gundel-Preis der Wiener Akademie, beeinflusst durch August Xaver Karl Ritter von Pettenkofen und Joseph Anton Strassgschwandtner, anschließend in Wien freischaffend und als Zeichner für die Lithographische Kunstanstalt Matthäus & Joseph Trentsensky tätig, unternahm Studienreisen nach Frankreich, Italien, Deutschland, Ungarn, Afrika und regelmäßig in die österreichischen Alpen (Hallstatt, Pinzgau), 1841 erster Ausstellungserfolg mit einem Jagdstück auf der Wiener Akademieausstellung, entwarf 1864 im Auftrag von Gustav Jäger den ”Tiergarten am Schüttel” im Wiener Prater und bis 1870 weitere Naturparks für die Fabrikanten Küffner, den Baron Rothschild und Graf Wilczek, 1870 Reise mit dem Polarforscher und Kunstmäzen Johann Nepomuk Graf Wilczek zur Löwenjagd nach Algerien, unterrichtete zahlreiche Malschüler, beschickte die Wiener Akademieausstellungen, die Ausstellungen des Wiener Künstlerhauses und die Wiener Weltausstellung 1873, wurde als Erfinder der ”Abziehbilder” bekannt, tätig in Wien, Quelle: Thieme-Becker, Wurzbach, Boetticher, Österreichisches Biographisches Lexikon, Müller-Singer, Müller-Klunzinger, Seubert und Wikipedia.

Limit:
420.00 €

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