Gemälde

Lot-No. 4860

Carl Trost, ”Aschenputtel”

Bildnis eines jungen, ärmlich gekleideten Mädchens auf einer Brüstung mit Pergola, sinnend in weite mediterrane Landschaft blickend und ein Tuch mit Hülsenfrüchten im Schoß haltend, Trost, der sich in München zum Historienmaler ausbilden ließ, war Zeit Lebens ein malender Geschichtenerzähler, so befasste er sich auch mit Märchen und illustrierte die Kinder- und Hausmärchen der Gebrüder Grimm, in vorliegendem Gemälde siedelt er das Märchen ”Aschenputtel” in italienisch anmutender Landschaft an, während das Mädchen scheinbar unbeteiligt Sehnsüchten anzuhängen scheint, schicken sich links im Vordergrund Tauben an, die von der Stiefmutter verunreinigten Hülsenfrüchte zu sortieren ”Die guten ins Töpfchen - die schlechten ins Kröpfchen”, auch Besen und Wischeimer an der Seite des Mädchens betonen die Figur als zur Arbeit verpflichtete ungeliebte Stieftochter und im Vordergrund spielt ein zierliches Pantoffelpaar auf die wundersame Wendung des Märchens an, fein lasierende, akademische Malerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., rechts unten signiert ”C. Trost”, rückseitig auf der Leinwand undeutliche Annotationen und Stempel einer Münchner Malutensilienhandlung, geringe Craquelure, sehr schön im ca. 20 cm breiten Goldstuckrahmen gerahmt, beigegeben Vorbesitzerinfo zur Provenienz, Falzmaße ca. 73 x 58 cm. Künstlerinfo: auch Karl Trost, dt. Maler, Radierer, Zeichner, Illustrator und Graphiker (1811 Eckernförde bis 1884 München), 1817-20 Kindheit in Nord-Haiti, hier erste Studien in Zeichnen, 1820 Rückkehr nach Deutschland und Aufenthalte in Bremen, Fulda und ab ca. 1827 in Kassel, 1830-34 Studium an der Akademie München bei Peter von Hess, 1834-38 inoffizielles Studium an der Akademie Düsseldorf, hier beeinflusst von Theodor Hildebrandt, ab 1838 Studium am Städelschen Institut in Frankfurt am Main bei Philipp Veit und ab 1842 bei Jakob Becker, unterhielt Verbindung zu Moritz von Schwind und Otto Donner von Richter, wirkte an der Ausstattung des Kaisersaals im Frankfurter Römer mit, 1851-59 in Gotha tätig und durch Herzog Ernst von Sachsen-Coburg-Gotha zum Hofmaler ernannt, anschließend in München, hier unter anderem als Illustrator für die ”Gartenlaube und den ”Münchner Bilderbogen” tätig, 1865-67 Italienaufenthalt (Venedig, Rom) und Studienreise nach Paris, ab 1867 in München ansässig, Quelle: Thieme-Becker, Schmaling ”Künstlerlexikon Hessen-Kassel 1777-2000”, Bruckmann ”Lexikon der Düsseldorfer Malerschule” und ”Münchner Künstler des 19. Jh.”, Boetticher, Seubert, Nagler, Müller-Klunzinger, Müller-Singer, Wikipedia und Matrikel der Münchner Akademie.

Limit:
6800.00 €
Acceptance:
6800.00 €

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