Wilhelm Kimbel, Matthiaskirche Breslau
Innenraumansicht mit Blick zum barocken Hochaltar der Matthiaskirche in Breslau, Kimbel wuchs in Breslau auf, offenbar scheint das Innere von St. Matthias einen nachhaltigen Eindruck auf den Künstler hinterlassen zu haben, bereits 1915 veröffentlichte die Zeitschrift "Innendekoration" das Motiv nach einer Lithographie Kimbels, die vorliegende Zeichnung entstand 1940 und scheint zur Ausstattung der Wohnung Kimbels gehört zu haben, auf einem Altersfoto des Künstlers im Arbeitszimmer ist das Motiv im Hintergrund erkennbar (vgl. beigefügten Ausdruck), Bleistiftzeichnung, rechts unten betitelt, datiert und signiert "Matthiaskirche Breslau, 28. Mai 1940 Wilhelm Kimbel", Altersspuren, ungerahmt, Maße ca. 100 x 69,5 cm. Künstlerinfo: dt. Ebenist, Zeichner, Maler, Aquarellist, Lithograph, Kunsthandwerker und Innenarchitekt sowie Kunstsammler (1868 Breslau bis 1965 Zehdenick), entstammt einer Kunsttischlerfamilie aus Mainz, ab 1882 Lehre zum Kunsttischler in Hamburg, anschließend Zeichenschüler seines Vaters, des Kunsttischlers und Möbelentwerfers Martin Kimbel in Breslau, ab 1886 als Zeichner in Potschappel, Bayreuth und in Berlin bei "Cremer und Wolffenstein" tätig, später als Zeichner in Köln und Mainz, 1889–94 Studienaufenthalt in New York, hier zunächst Schüler seines Onkels Anton Kimbel, anschließend freischaffend als Architekt und Zeichner, 1894–97 Mitarbeit im väterlichen Unternehmen in Breslau, 1897 Gründung der Firma für Inneneinrichtung "Kimbel & Friedrichsen" mit Aßmus Friedrichsen, schuf unter anderem Innenraumgestaltungen für das Schloss Paulinum bei Hirschberg, das Stadtschloss, das Zeughaus und das Kronprinzenpalais Berlin sowie das Schloss Wernigerode, Saalbauten der Deutschen Bank in Berlin, den Speisesaal im Hotel Adlon Berlin und 1922–29 Gestaltung von Passagierschiffen der HAPAG, 1904 Grand Prix auf der Weltausstellung St. Louis, 1908 durch Kaiser Wilhelm II. Ernennung zum Hofzeichner und Hofkunsttischler, 1908 Ehrung mit der goldenen Medaille für Kunst auf der Großen Berliner Kunstausstellung, schuf mehrere Beiträge für die Zeitschriften "Innendekoration" und "Deutsche Bauzeitung", 1931 Bankrott der Firma, 1933 Übersiedlung nach Zehdenick und verstärkt als Maler tätig, Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste und im Verein Berliner Künstler, wirkte ferner als Berliner Stadtverordneter und Mitglied der städtischen Kunstdeputation, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Dressler, Akten der Reichskammer der bildenden Künste Berlin und Wikipedia.