Ludwig, Sommerliche Gebirgslandschaft
Blick vom erhöhten Standort vorbei an mächtigen Laubbäumen in weite Gebirgslandschaft mit Dorf und Fluss unter dramatisch bewölktem Himmel, das Gemälde besticht durch seine dramatische Beleuchtung die den Blick des Betrachter aus dem verdunkelten Vordergrund einer mystischen Waldlandschaft in die Tiefe des Gemäldes hin zum vom Sonnenlicht erhellten Bergrücken am Fluss vor imposanter Hochgebirgskulisse lenkt, lediglich der vordergründige Weg mit Frau und Kind erfährt effektvolle Beleuchtung, minimal pastose Landschaftsmalerei in romantischer Tradition, Öl auf Leinwand, rechts unten schwer lesbar signiert und datiert wohl "H. Ludwig 1857", möglicher Weise handelt es sich um Heinrich Ludwig, rückseitig auf dem Keilrahmen Eigentümerannotation "Reindl, Kempten Allg. [Allgäu], Landstr. 15", stärkere Craquelure, alt retuschiert, Keilrahmen durchzeichnend, Farbplatzer, hinterlegte Fehlstelle in der Leinwand, restaurierungsbedürftig, im originalen Goldstuckrahmen (Erhaltungsmängel) gerahmt, Falzmaße ca. 63,5 x 77 cm. Wenn Heinrich Ludwig dann: dt. Landschaftsmaler, Zeichner, Erfinder und Kunsthistoriker (1829 Hanau bis 1897 Rom), Kindheit und Gymnasium in Hanau, studierte ab 1843 an der Akademie Kassel, ab 1945 Weiterbildung in Düsseldorf und 1848-51 Schüler von Johann Wilhelm Schirmer an der Düsseldorfer Akademie, Mitglied im Düsseldorfer Künstlerverein "Malkasten", 1852 Übersiedlung zum Bruder Carl Ludwig nach Zürich, hier Bekanntschaft mit Gottfried Keller, 1853 Reise nach Italien das zur Wahlheimat wurde, verkehrte in Rom unter Deutschrömern wie Arnold Böcklin und Hermann Allmers, hier Mitglied im Deutschen Künstlerverein deren "Cervarofeste" er mitgestaltete, um 1860 Reise nach Wien und Bekanntschaft mit dem Farbforscher Ernst Wilhelm von Brücke, ab 1860 ausschließlich in Rom ansässig und Ausflüge nach Süditalien, um 1871 Entwicklung der Petroleumfarben die ab 1893 produziert wurden, ab ca. 1870 auch publizistisch tätig, tätig in Rom, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Boetticher, Allgemeine Deutsche Biographie und Wikipedia.