Opferung der Iphigenie
dramatische Szene der griechischem Mythologie, welche von der ältesten Tochter des Königs Agamemnon von Mykene und Peloponnes erzählt, Agamemnon tötete einst einen Hirsch im heiligen Hain der Göttin der Jagd Artemis [griechische Entsprechung der römischen Göttin Diana] und rühmte sich, im Vergleich zur Göttin der bessere Jäger zu sein, als nun Agamemnon zum Trojanischen Krieg aufbrach, strafte Artemis seinen Hochmut mit Windstille, die die Flotte des Königs nicht zum Ziel gelangen ließ, der Seher Kalchas offenbarte dem König, dass nur durch die Opferung seiner Tochter die Göttin umgestimmt werden könnte und Iphigenie willigte aus Vaterlandsliebe in ihre Opferung ein, in vorliegender Szene harrt die tragische Heldin mit Kalchas an zentraler Stelle auf einem Opferaltar mit Opferfeuer ihres unmittelbar bevorstehenden Todes, links und rechts wohnen Agamemnon und seine Frau Klytaimnestra dem grausigen Schauspiel bei, während im Hintergrund die Soldaten des Königs auf ihre Weiterfahrt warten, über der Szene schwebt in Siegespose die Göttin Artemis auf dunkler Wolke und wartet auf Vollstreckung ihrer Rache, der in verschiedenen Varianten überlieferte Sagenstoff fand spätestens mit dem von Euripides (480-406 v. Chr.) verfassten Drama "Iphigenie in Aulis" Eingang in die Literatur und wurde in der Folgezeit wiederholt textlich (z.B. von Gottsched, Schlegel, Schiller, Goethe, Widmann und Hauptmann) sowie musikalisch (z.B. Gluck) bearbeitet, gerade im Spätbarock und Klassizismus wurde das Thema breit rezipiert und verbildlicht, lasierende Malerei mit effektvoller Lichtführung, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 18. Jh., unsigniert, Craquelure, alt doubliert, restauriert, sekundär im klassizistischen Ochsenaugenrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 47 x 63,5 cm.