"Koekenbakken" nach Jozef Israels
Blick ins dämmrige Innere einer bäuerlichen niederländischen Küche, mit schwatzenden Männern und Frau am offenen Feuer, beim Pfannkuchen backen, hierzu bemerkt Müller-Singer: "... um sich der schlichten, lebenswahren Schilderung des Volkslebens und der Fischertypen zu widmen. Eine schwere Krankheit band ihn einige Monate an das Fischerdorf Zandvoort fest und hier lernte er auf einmal sein künstlerisches Auge auf das wahre natürliche Leben des Volkes heften. Er hat eine an die Intimität der großen holländischen Genremaler des 17. Jahrhunderts erinnernde Auffassung gezeigt und eine Malweise, die unbeirrt von allen Zeitströmungen ... hielt. Neben einigen französischen Künstlern hat Israels den bedeutendsten Einfluss auf die neue deutsche Malerei ausgeübt. ...", minimal pastose Kopie, Öl auf Leinwand, Anfang 20. Jh., links unten bezeichnet "n. J. Israels", rückseitig auf der Leinwand betitelt "Koekenbakken", etwas farbschwundrissig und Craquelure, schön im Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 30 x 40,5 cm. Künstlerinfo: auch Josef bzw. Joseph Israëls, jüdischer niederländischer Zeichner, Radierer, Lithograph, Aquarellist sowie Fachbuchautor (1824 Groningen bis 1911 Den Haag), bedeutender Vertreter der Haager Schule, zunächst Talmudstudium und zum Rabbiner bestimmt, Privatschüler von Jacob Bruggink, Johan Joeke Gabriël van Wicheren und Cornelis Bernardus Buijs auf der Zeichenakademie "Minerva" in Groningen, ab 1840 Ausbildung zum Kunstmaler im Atelier von Jan Adam Kruseman und parallel Akademiestudium bei Johan Willem Pieneman und Louis Royer in Amsterdam, 1845–47 Weiterbildung in Paris bei François-Édouard Picot, in Paris Bekanntschaft mit den Belgier Louis Gallait und dem frz.-niederländischen Maler Ary Scheffer, die Israels romantisch beeinflussen, erhielt hier auch Anregungen durch Paul Delaroche, Horace Vernet, Johan Barthold Jongkind und die Maler von Barbizon, anschließend bis 1871 in Amsterdam tätig, 1871 Übersiedlung nach Den Haag, hier enge Freundschaft zu Hendrik Willem Mesdag, 1876 Gründungsmitglied der "Hollandsche Teekenmaatschappij [dt.: Holländische Zeichengesellschaft]" in Den Haag und Mitglied im Haager Künstlerverein "Pulchri Studio", erhielt zahlreiche Ehrungen wie den Leopoldsorden, 1867 Ritter und 1878 Offizier der Ehrenlegion, ab 1888 Ehrenmitglied der Münchner Akademie, 1902 Ernennung zum auswärtigen Mitglied der Pariser Académie des Beaux-Arts, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Lexikon", Müller-Singer, Bénézit und Wikipedia.