Gemälde

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Friedrich Rückert, Herbstliches Tischstillleben

Stillleben mit Äpfeln, dunklen und hellen Trauben, Weinblättern und Messer, dazu zwei Kelche, am Bildrand ein angedeuteter Vorhang, melancholische Saisonmalerei in gedeckter Farbigkeit, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., links unten signiert "F. Rückert", rückseitig auf altem und neuerem Klebetikett jeweils nochmals bezeichnet, Leinwand an mehreren Stellen hinterlegt, Retuschen, Firnis nachgedunkelt und Craquelure, Falzmaße ca. 40 x 55 cm. Künstlerinfo: dt. Tier- und Landschaftsmaler (1832 Hamburg bis 1893 Treptow), in Hamburg Schüler von Friedrich Heimerdinger, 1850 und 1852 an der Kunstakademie Düsseldorf in der Landschafterklasse Johann Wilhelm Schirmers, Gründungsmitglied des Hamburger Künstlervereins von 1832, Quelle: Vollmer und Internet.

Katalog-Nr.: 4375
Limit: 220,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Karl Ludwig Scheins, attr., Mondscheinlandschaft

abendliche sommerliche Mondscheinlandschaft mit Bauersleuten auf dem Nachhauseweg, einer Brücke neben einer alten Mühle zustrebend, eventuell handelt es sich bei vorliegendem Gemälde um das unter Nummer 19 bei Boetticher registrierte Gemälde "Mondschein. Westfäl. Drahtmühle", welches 1872 auf der Dresdner Kunstausstellung ausgestellt war, stimmungsvoll-romantische, lasierende Landschaftsmalerei mit wenigen pastosen Partien, Öl auf Leinwand, um 1870, unsigniert, rückseitig Zettel mit Zuschreibung "Scheins, Karl Ludwig Landschaftsmaler 1808–1879 Düsseldorf ... ", Craquelure, doubliert, etwas restauriert, im prächtigen Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 55,5 x 79,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Carl (Karl) Ludwig Scheins, dt. Landschaftsmaler (1808 Aachen bis 1879 Düsseldorf), Vertreter der Düsseldorfer Malerschule, Kindheit in Aachen, studierte 1829–37 an der Düsseldorfer Akademie bei Heinrich Christoph Kolbe und 1834–37 bei Johann Wilhelm Schirmer, anschließend freischaffend in Düsseldorf, 1848 Gründungsmitglied des Düsseldorfer Künstlervereins "Malkasten", dem er 1848–53 und 1863–76 angehörte, beschickte Ausstellungen in Berlin, Braunschweig, Dresden, Leipzig, Köln, Hannover, Magdeburg, Metz und Prag, tätig in Düsseldorf, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Bruckmann "Lexikon der Düsseldorfer Malerschule", Nagler, Boetticher, Schülerlisten der Düsseldorfer Akademie, Schweers und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4376
Limit: 1200,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Jakob Emil Schindler, attr., Herbstspaziergang

Novemberlandschaft mit Spaziergänger auf grüner Wiese am Waldesrand, Motiv aus dem Wiener Prater, studienhaft-flott erfasste, pastose, melancholische Landschaftsmalerei in zurückhaltender Farbigkeit in der Tradition der Schule von Barbizon, Gerbert Frodl schreibt zu Schindler im ÖBL "... Die Malerei Schindlers stand im bewussten Gegensatz zur "offiziellen" und weithin geschätzten akademischen, vorwiegend heroisierenden und romantisierenden Alpenmalerei. Sein Ziel war, das Wesen der Dinge, nicht allein deren reales Erscheinungsbild festzuhalten. Es gelang ihm, diesen Gesamteindruck aus Motiv, Tageszeit, Wettersituation usw. im Bild wiederzugeben und zu vermitteln. Für diese Malerei, deren Farbigkeit stets gedämpft und tonig war, wurde die Bezeichnung »Stimmungsimpressionismus« geprägt. Ihr Einfluss auf die Wiener Landschaftsmalerei reichte bis weit ins 20. Jahrhundert hinein. ...", Öl auf Karton, um 1880, links unten bezeichnet "J. E. Sch.", rückseitig teils undeutlich lesbare alte Echtheitsbestätigung des ehemaligen Schülers und späteren Ehemanns der Witwe Schindlers – Carl Moll (1861–1945) "Emil J. Schindler ... aus dem Prater Wien der [18]70[er] Jahre, Carl Moll", Malgrund etwas gebaucht, etwas reinigungsbedürftig, im alten Goldstuckrahmen (def.) gerahmt, Falzmaße ca. 22,5 x 30 cm. Künstlerinfo: verwandte als Kunstkritiker das Pseudonym "Justus", österreichischer Landschaftsmaler, Illustrator, Sänger, Autor und Kunstkritiker (1842 Wien bis 1892 Westerland auf Sylt), ab 1846 Kindheit in Pressburg, zum Militär bestimmt und 1857 Eintritt in die Armee, 1859 Teilnahme an der Schlacht von Solferino, in Mailand Bekanntschaft mit Albert Zimmermann und Hinwendung zur Malerei, studierte 1860–68 an der Wiener Akademie bei Albert Zimmermann, beeinflusst von der Malerei der holländischen Altmeister Meindert Hobbema und Jacob van Ruisdael sowie durch die Maler der Schule von Barbizon Jean-Baptiste Camille Corot, Théodore Rousseau und Charles-François Daubigny, anschließend freischaffend in Wien, befreundet mit Hans Makart, beschickte 1873 die Wiener Weltausstellung, 1873 Reise nach Venedig, 1874 in Dalmatien und 1875 in Holland, 1881 Ehrung mit dem Reichel-Künstlerpreis der Wiener Akademie, 1881–84 Sommeraufenthalte in Bad Goisern, ab 1885 ständiger Sommerwohnsitz auf dem Jagdschloss Plankenberg bei Neulengbach im Wienerwald, hier scharte sich um Schindler eine Künstlerkolonie, die er teilweise unterrichtete, schuf 1887 im Auftrag des österreichischen Kronprinzen Rudolf von Österreich-Ungarn Aquarelle und Federzeichnungen von dalmatinischen und griechischen Landschaften für dessen Projekt „Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild", in Folge dessen avancierte Schindler zu einem der bedeutendsten Maler der k.u.k. Monarchie, ab 1869 Mitglied der Wiener Künstlergenossenschaft, ab 1887 Ehrenmitglied der Wiener Akademie, 1888 Ehrenmitglied der Münchner Akademie, 1878 Karl-Ludwigsmedaille Wien, 1888 Silberne und 1891 Goldene Staatsmedaille Wien, darüber hinaus Ehrung mit dem belgischen Leopoldordens und dem bayerischen Verdienstorden 1. Klasse, beschickte den Münchner Glaspalast, tätig in Wien, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Wurzbach, "Allgemeine Deutsche Biographie", Fuchs, "Österreichisches Biographisches Lexikon", Karin Kiradi "Geschichten und Geschichtliches rund um den Zentralfriedhof", Agnes Husslein-Arco/Dr. Alexander Klee in "Emil Jakob Schindler – Poetischer Realismus", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, List, Ries und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4377
Limit: 120,00 €, Zuschlag: 1300,00 €

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"Morgen im Kiefernwald" nach Schischkin

sommerliche Szene mit kletternden Bären auf umgestürzter Kiefer, 1886 malte Iwan Iwanowitsch Schischkin (1832 Jelabuga bis Sankt Petersburg] sein berühmtes Gemälde "Morgen im Kiefernwald", welches heute in der Moskauer Tretjakow-Galerie verwahrt wird, vorliegend etwas verkleinerte Kopie eines unbekannten Malers, Öl auf Leinwand, um 1900, unsigniert, Craquelure, Leinwand gewellt, Hinterlegung der Leinwand, retuschiert, etwas restaurierungsbedürftig, neuzeitlich gerahmt, Falzmaße ca. 94,5 x 133,5 cm.

Katalog-Nr.: 4378
Limit: 280,00 €, Zuschlag: 330,00 €

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Prof. Eduard Schleich d. Ältere, Blick ins Isartal

sommerlicher Blick vom erhöhten Standort, über Berge hinweg, zur mittelalterlichen Höhenburg Grünwald über dem Isartal südlich von München, die durchweg kontemplative bewegte Landschaft mit freistehenden Kiefern, dichten Wäldern und der gemächlich dahinfließenden Isar präsentiert sich im warmen Licht der späten Sommersonne, fein lasierende, partiell gering pastose Landschaftsmalerei des Biedermeiers in fein abgestimmter, kostbarer Farbigkeit, hierzu schreibt Boetticher "... Der malerische Charakter der Alpenwelt veranlasste anfangs auch Schleich zu Darstellungen aus derselben; in der Folge fand er in den Umgebungen Münchens, in den Isarauen, im Dachauer Moos und in den Ebenen Oberbayerns in ihren verschiedenen Stimmungen die Anregung zu den herrlichsten Bildern. ..." und Thieme-Becker ergänzt "... Erlangte durch seine lichterfüllten, meist der Umgebung Münchens und dem oberbayerischen Seengebiet entnommenen Landschaften bestimmenden Einfluss auf die Entwicklung der Münchener Landschaftsmalerei. ...", Öl auf Leinwand, um 1850, rechts unten signiert "Ed. Schleich", Craquelure, doubliert, restauriert, gering restaurierungsbedürftig, sehr schön im ca. 13 cm breiten Biedermeier-Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 68 x 57 cm. Künstlerinfo: eigentlich Johann Eduard Franz Xaver Calistus Freiherr von Schleich, nennt sich bis 1827 Eduard Freiherr von Schleich und legt dann seinen Adelstitel ab, dt. Landschaftsmaler (1812 Haarbach-Vilsbiburg/Niederbayern bis 1874 München), Schüler der Lateinschule Amberg, zeitweise in Straubing, ab 1817 in München, hier Ablehnung einer Aufnahme an die Akademie wegen "Talentlosigkeit", fortan autodidaktische Bildung als Landschaftsmaler unter dem Einfluss von Carl Rottmann, Christian Etzdorf und Christian Morgenstern, schließlich ab 1827 kurzzeitig Studium der Historienmalerei an der Münchner Akademie, unternahm Studienreisen durch Deutschland, Tirol, Italien, Frankreich, Ungarn, Belgien und Holland, ab 1840 regelmäßige Aufenthalte in Dachau, 1843 mit Morgenstern Reise nach Oberitalien und Venedig, bis 1848 entstanden eher düstere Landschaften, in seiner zweiten Schaffensperiode 1848-1865 studierte er vor allem die alten Niederländer wie Rubens, Rembrandt, Ruisdael, van der Neer und Jan van Goyen - seine Malerei wurde wärmer und goldtoniger, 1851 mit Carl Spitzweg, Carl Ebert und Dietrich Langko Studienreise nach Paris und zur Weltausstellung nach London, hier Bekanntschaft mit der seinerzeit modernen frz. Landschaftsmalerei der Schule von Barbizon, 1856 zum Ehrenmitglied der Münchner Akademie und 1868 zum Professor ernannt, Mitglied der Akademien Stockholm und Wien, erhielt 1862 die große Goldmedaille der Berliner Akademie, 1868 den königlich-kaiserlichen österreichischen Verdienstorden der Eisernen Krone und 1869 den bayerischen Michaelsorden I. Klasse, 1869 zum Organisator der Internationalen Kunstausstellung München berufen, beschickte Kunstausstellungen in Karlsruhe, München, Dresden, Köln, Wien und Berlin, tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Matrikel der Münchner Akademie, Boetticher, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4379
Limit: 750,00 €, Zuschlag: 3200,00 €

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Eduard Schleich jun., Bukolische Landschaft

am Waldrand eine unter den Bäumen Schutz suchende Kuhherde bei aufziehendem Gewitter, am Horizont angedeutetes Gewässer mit weiteren grasenden Nutztieren, in Farbigkeit und Pinselduktus fast ein wenig an Barbizon erinnernde qualitätvolle, studienhafte Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., links unten signiert "Ed[uard] Schleich", rückseitig auf dem Rahmen wohl alte Besitzannotation "Fassnacht", kleine Retuschen und Craquelure sowie etwas reinigungsbedürftig, in ansprechender vergoldeter Prunkleiste der Zeit, Falzmaße ca. 31 x 53 cm, Maße Rahmen ca. 46 x 68 cm, Künstlerinfo: dt. Landschaftsmaler (1853 München bis 1893 München), Sohn und wenige Monate Schüler von Eduard Schleich dem Älteren (1812–1874), studierte ab 1875 an der Münchner Akademie bei Julius Zimmermann und Joseph Wenglein, beschickte Ausstellungen in Dresden, Nürnberg, München, Berlin und Wien, tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Matrikel der Münchner Akademie, Boetticher, Müller-Singer, Bénézit, Saur Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon und Bruckmann "Münchner Maler des 19. Jh.".

Katalog-Nr.: 4380
Limit: 450,00 €, Zuschlag: 450,00 €

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Friedrich Schoen, "Die Auswanderer"

Blick ins ärmliche bäuerliche Interieur mit junger verzweifelter Familie am Ofen, über die bevorstehende Auswanderung nachsinnend, im Vordergrund schlummert ein Säugling im Körbchen einer ungewissen Zukunft entgegen, während die jungen Eltern am Tisch über einer Karte der Vereinigten Staaten von Amerika und einen mit "Schiffs-Accord" betitelten Auswanderervertrag einer Reederei ihren Gedanken nachhängen, Halt scheint den beiden Auswanderungswilligen der Glaube zu geben, so kniet die junge Frau im Gebet auf einem Betbänkchen, neben dem eine aufgeschlagene Bibel die "Sprüche Salomons" preisgibt, hier ist explizit der 11. Spruch Salomos "Wer seinen Acker bauet, wird Brods [sic.] genug haben, wer aber Müßiggang nachgeht, wird Armuths genug haben. ..." zu lesen und unterstreicht die Zweifel der Familie ob des Gelingens des Vorhabens, zu Füßen des jungen Mannes liegen auf dem Fußboden der offensichtliche Grund der Auswanderung – ein Bescheid über "Direkt-Steuern Oberhessen" und ein "Mahnzettel", illustrieren die dramatische wirtschaftliche Lage der Auswanderer, Schoen – Sohn eines mittellosen großherzoglich-hessischen Beamten – kannte bittere Armut aus eigenem Erleben und ergriff zeitlebens Partei für die Armen und Schwachen, so gelang ihm mit vorliegendem Werk eine ergreifend erzählerische, fein mit teils spitzem Pinsel festgehaltene akademische Genremalerei mit trefflich erfasster Stofflichkeit und effektvollem Licht, hierzu schreibt Müller-Klunzinger (1864) "... Er malte besonders nächtliche Scenen bei Lampen- und Feuerbeleuchtung, später auch sozialpolitische Gegenstände, wobei er feine Menschenkenntnis, ein hervorragendes Talent für Charakterfiguren, große Wahrheit in der Darstellung und gute Färbung zeigte ...", Öl auf Leinwand, links unten ligiert datiert "F.Schoen px. [pinxit = hat es gemalt] 1855", das vorliegende Gemälde ist bei Boetticher als eins von 24 wie folgt verzeichnet "16. Die Auswanderer, 1855, E [Eigentümer]: Cooperator Rabel, München - Münch. d. allg. u. histor. KA58 [gezeigt auf der deutschen allgemeinen und historischen Kunst-Ausstellung München 1858]", auf Grund der aufwendigen lasierenden Maltechnik, des kurzen Lebens und der notgedrungener "Brotarbeit" als Lithograph hat Schoen nur wenige (ca. 50) Ölgemälde vollendet, die größtenteils in kaiserlich-habsburgische, königlich-wittelsbachische bzw. herzoglich-darmstädtische Sammlungen gelangten, Craquelure, farbschwundrissig, doubliert, etwas restauriert, im sehr schön passenden neuzeitlichen Handvergolderrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 112 x 87,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Friedrich Wilhelm Schoen, auch Schön, dt. Genremaler und Lithograph (1810 Worms bis 1868 Worms), 1826 Gymnasialabschluss in Worms, ab 1826 Lithographenausbildung in Darmstadt, 1830–32 Weiterbildung in Karlsruhe am Lithographisch-Artistischen Institut des Johann Velten, 1832–33 Studium an der Akademie München bei Peter von Cornelius, aus finanziellen Gründen Abbruch des Studiums und als Portraitzeichner bzw. Lithograph freischaffend in München tätig, 1835 Reise an den Rhein, ab 1837 entstehen erste Ölgemälde, beschickte ab 1837 die Ausstellungen des Münchner Kunstvereins und hatte sofort großen Erfolg, sein erstes Gemälde wurde umgehend vom Großherzog Ludwig II. von Hessen und bei Rhein angekauft. 1843 Reise nach Worms, 1850–53 eingeschränktes künstlerisches Schaffen wegen eines Augenleidens, hielt Kontakt zu vielen namhaften Münchner Künstlern und engagierte sich unter anderem als Jurymitglied im Prüfungsausschuss für die "Allgemeine deutsche Gemäldeausstellung in München" 1854, 1855 Reise nach Frankreich und Besuch der Weltausstellung in Paris, in den 1860er Jahren Aufenthalte in der Malerkolonie Willingshausen in der Schwalm, beschickte Ausstellungen in Karlsruhe, München, Köln, Darmstadt und Bremen, 1867 krankheitsbedingt Rückkehr nach Worms, vertreten in der Neuen Pinakothek München und der Gemäldegalerie Dresden, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Nagler, Matrikel der Münchner Akademie, Müller-Singer, Boetticher, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Seubert, Müller-Klunzinger, Brauksiepe, Schmaling "Künstlerlexikon Hessen-Caseel 1777-2010", Wollmann "Die Willingshäuser Malerkolonie ...", Bantzer "Hessen in der Deutschen Malerei", Schweers und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4381
Limit: 1800,00 €, Zuschlag: 3000,00 €

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Marie Schöffmann, Herrenbildnis

Portrait eines jüngeren Mannes vor dunklem Grund, gekleidet in der Mode des späten Biedermeier, für die Künstlerin typische Kopie eines historischen Gemäldes, Öl auf Leinwand, unten rechts bezeichnet, signiert und datiert "Nach Rudolf Preistl 1834 von M. Schöffman(n)", minimale Retusche, ungerahmt, Maße ca. 68 x 55 cm. Künstlerinfo: österr. Malerin und Restauratorin (1859 Wien bis 1941 Wien), Tochter des Historienmalers Wilhelm Schöffmann, Schülerin ihres Vaters, 1880 bis 1936 Kopistin des Kunsthistorischen Museums in Wien, auch als Genremalerin tätig gewesen, Quelle: Österreichisches biographisches Lexikon und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4382
Limit: 200,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Petrus Johannes Schotel, Ansicht Marseille

romantische Küstenlandschaft mit ruinöser Befestigungsanlage und angelandeten Fischern beim Leeren ihrer Netze, lasierende Kopie nach älterem Vorbild in altniederländischer Tradition, das auch seitenverkehrt bekannte Motiv ist vielfach als "Hafen von Marseille" bzw. "2. Ansicht von Marseille" nach einem Kupferstich von Jacques Aliamet nach einem Gemälde von Vernet le Jeune aus dessen Serie "Vues de Marseille" bekannt und existiert bereits Mitte des 18. Jh. als Ölgemälde und Kupferstich, Öl auf Leinwand, wohl frühe Studienarbeit um 1825, zu diesen Arbeiten schreibt Wikipedia: "... [Schotels] frühere Gemälde sind weniger leuchtend und vor allem viel dramatischer. Es dominieren die Braun- und Grautöne. Reisen nach Frankreich in den Jahren 1827/28 und 1829 verliehen seinem Gemälde einen etwas wärmeren Charakter. ...", rechts unten teils vom Rahmen verdeckt signiert "P. J. Schotel", rückseitig auf der Leinwand handschriftliches Etikett mit Info zum Künstler, Craquelure, Retuschen, in alten Flammleistenrahmen gerahmt (restaurierungsbedürftig), Falzmaße ca. 40,5 x 57 cm. Künstlerinfo: auch Pierre Jean Schotel oder Pieter Jan Schotel, niederländischer Marinemaler, Radierer und Lithograph (1808 Dordrecht bis 1865 Dresden-Loschwitz), Sohn und Schüler des Marinemalers Johannes Christiaan Schotel (1787–1838), unternahm 1827–29 und 1835 Studienreisen nach Belgien, Frankreich und Deutschland, 1830–48 Professor am Königlichen Marine-Institut der Niederlande [Koninklijk Instituut voor de Marine] in Medemblik, 1840 unternahm er eine Nordseereise an Bord eines Kriegsschiffs der niederländischen Marine, 1843 Reisebegleiter des Prinzen Willem Frederik Hendrik von Oranje-Nassau auf dessen Mittelmeerreise, 1851–56 in Kampen/Overijssel tätig, 1956–60 Übersiedlung nach Düsseldorf und Professor an der Kunstakademie, hier 1858–63 Mitglied der Künstlervereinigung "Malkasten", 1860 Übersiedlung nach Dresden-Loschwitz zum ehemaligen Schüler und Schwiegersohn Eduard Leonhardi (1828–1905), erhielt zahlreiche Ehrungen und wurde unter anderem Mitglied der Akademien von Rotterdam und 1833 Amsterdam, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Nagler, Wurzbach, Scheen, Bruckmann "Lexikon der Düsseldorfer Malerschule", "Künstler am Dresdner Elbhang" und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4383
Limit: 600,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Joseph Schoyerer, Blick auf Monte Castillo

Blick aus einem Wald auf die Dolomiten,Öl auf Leinwand, unten links signiert J. Schoyerer, alt restauriert, guter Zustand, Falzmaße 43 x 52 cm. Künstlerinfo: dt. Landschaftsmaler (1844 Berching bis 1923 München), Schüler von Karl Millner, Quelle: Thieme-Becker.

Katalog-Nr.: 4384
Limit: 330,00 €, Zuschlag: 330,00 €

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Jean Speth, Brand des Schlosses Christiansborg

die Darstellung zeigt die dramatischen Ereignisse der Brandnacht vom 03. Oktober 1884, als das anstelle eines Vorgängerbaus 1806–28 im klassizistischen Stil errichtete zweite Schloss Christiansborg erneut den Flammen zum Opfer fiel und bis auf die Schlosskirche komplett niederbrannte, neben der Darstellung der Löscharbeiten wird die Bergung von Möbeln, Gemälden und sonstigen Kunstgegenständen im Bild festgehalten, Tempera auf Karton und Leinwand, die Raffinesse des Gemäldes zeigt sich beim Hinterleuchten des Bildes, so hat der Künstler die Leinwand im Bereich der Fensteröffnungen und Teile der Flammen ausgespart und mit dünnem farbig gefassten Papier hinterklebt, beim Hinterleuchten des Gemäldes im abgedunkelten Raum wird so die nächtliche Brandkatastrophe eindrucksvoll in Szene gesetzt, rechts unten teils undeutlich lesbar signiert "Jean Speth Hamburg 17.10.1884", Erhaltungsmängel, teils neu hinterlegt und restauriert, in schlichter schwarzer Leiste gerahmt, Falzmaße ca. 112 x 125 cm. Künstlerinfo: dt. Maler und Rollbildgestalter (erwähnt 1880 bis 1901), spezialisierte sich auf die Darstellung denkwürdiger Schlachten, Todes- und Unglücksfälle, tätig in Neustadt in Holstein und Hamburg, Quelle: Internet.

Katalog-Nr.: 4385
Limit: 1500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Carl Staël von Holstein, attr., Herrenbildnis

Kniestück eines vornehmen jungen Mannes mit feinen Gesichtszügen en face, vor Wandvertäfelung und üppig gemusterter olivgrüner Damast-Tapete, im pelzverbrämten grünen Mantel mit schwarzen Posamentverschlüssen, wohl Selbstbildnis des jung verstorbenen 29-jährigen Malers, der Künstler war ab 16.09.1838 auf der "XXX. Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste ... Berlin" vertreten, auf Seite 122 im Katalog der Ausstellung (Kopien beigegeben) ist wohl vorliegendes Gemälde wie folgt verzeichnet "Carl von Stael-Holstein, aus Liefland, Schüler des Hrn. [Herrn] Prof. Wach. ... 1443 – Lebensgroßes Portrait; desgl. [desgleichen] ...", der Nekrolog vermerkt zum Künstler "... Der Verstorbene besaß einen ehrenhaften Charakter, ein vortreffliches Gemüth, einen ritterlichen Sinn, eine seltene Liebenswürdigkeit im Umgange, einen feinen gesellschaftlichen Tact und so viel wissenschaftliche Bildung, als nöthig ist, um mit den gewöhnlichen literarischen Mitteln in Deutscher, Französischer und Englischer Sprache auch in der Zurückgezogenheit an den Fortschritten der Zeit theilzuhaben. ...", links oben Wappen der Familie Staël von Holstein mit acht roten Kugeln entlang des Randes des Wappenschilds, flankierenden Helmdecken und Helmzier, feine akademische Portraitmalerei mit trefflich erfasster Stofflichkeit und schönem Licht, Öl auf Leinwand, rechts unten datiert "1838", unsigniert, rückseitig auf der Leinwand altes Etikett mit Wappen und Schriftzug "C. Stael von Holstein" sowie handschriftlich hinzugefügter Jahreszahl "1838", auf der Leinwand englischer Stempel des Leinwandherstellers "T BROWN – 163 High Holborn – London", minimal alt retuschiert, feine Craquelure, großflächig winzige punktuelle Farbplatzer, gering restaurierungsbedürftig, in Gründerzeitleiste gerahmt, Falzmaße ca. 94,5 x 66 cm. Künstlerinfo: eigentlich Carl Johann Stael von Holstein, auch Carl von Staël-Holstein, russisch "Карл фон Стель-Хольштейи" oder "Карл фон Сталь-Гольштейн", deutsch-baltischer Portrait- und Genremaler (1809 Paixt oder Paikis, später Staelenhof Kreis Pärnu [dt. Pernau] bis 1854 Tartu [dt. Dorpat]), von Geburt an taubstumm, erhielt er erste Förderung im elterlichen Hause zu Paixt, später ausgebildet am Taubstummen-Institut St. Petersburg und schließlich am Taubstummen-Institut Berlin, hier erkannte man sein malerisches Talent, worauf er ab 1829 Schüler des königlich-preußischen Hofmalers Karl Wilhelm Wach (1787–1845) in Berlin wurde, beschickte 1834–40 die Berliner Akademieausstellung, wohl in Berlin Eheschließung mit der Britin Louise von Londner aus dem Haus Westminster, 1835 oder nach 1840 Rückkehr ins Baltikum, hier tätig als Maler, starb nach längerer Erkrankung, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Nagler, Genealogienet, Alevtina Baronin Stael von Holstein auf Website zur Ahnenforschung der Famile Stael von Holstein, Kataloge der Berliner Akademieausstellung und Nekrolog in "Das Innland – eine Wochenschrift für Liv-, Ehst- und Kurlands Geschichte, Geographie, Statistik und Literatur" vom 19.04.1854.

Katalog-Nr.: 4386
Limit: 300,00 €, Zuschlag: 4400,00 €

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Ferdinand Stifter, "Verspielt"

zwei Landsknechte beim Kartenspiel im Weinkeller, feine, detailreiche Genremalerei, Öl auf Holz, unten rechts signiert und datiert "F. Stifter 1891.", rückseitig bezeichnet "Verspielt", partiell geringe Craquelure, vor allem am oberen und unteren Rand etwas retuschiert, in Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 31,5 x 26 cm.

Katalog-Nr.: 4387
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 160,00 €

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Johannes G. M. Stolle, Biedermeierpaar

Darstellung eines auf einem roten Biedermeiersofa sitzenden wohlhabenden Ehepaars mit Schoßhund, links der Ehemann im schwarzen Gehrock, mit Zollstock und Schreibkalender in den Händen, rechts seine Ehefrau mit weißer Haube und im gelben Seidenkleid, neben einem Nähtisch mit Blumen und Handarbeitsutensilien, der Hintergrund gibt den Blick frei auf eine Landschaft mit Sägemühle sowie Bauernhof, vor dem Stoffe zur Bleiche ausgelegt sind, laut Vorbesitzerangabe handelt es sich wohl um Besitzer der Mühlen in Cämmerswalde, OT Rauschenbach bei Neuhausen im Erzgebirge, in der Nähe des Schlosses Purschenstein, fein lasierende Malerei, Öl auf Leinwand, rechts auf dem Nähtisch signiert und undeutlich datiert "Johannes G. M. Stolle XI 1851 [?]", Craquelure, alte Retuschen, etwas restaurierungsbedürftig, im prächtigen Spätbiedermeier-Goldstuckrahmen (rest.bed.), Falzmaße ca. 120 x 164 cm. Künstlerinfo: auch Johann G. M. Stolle, dt. Maler (erwähnt um 1851), wohl identisch mit dem ab 1828 an der Dresdner Akademie studierenden "Johann Anton [?] Stolle", wohl tätig im Erzgebirge, Quelle: Schülerlisten der Dresdner Akademie, Deutsches Jahrbuch für Volkskunde der Akademie der Wissenschaften Berlin 1958 und Info auf Gemälde.

Katalog-Nr.: 4388
Limit: 280,00 €, Zuschlag: 500,00 €

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Prof. Hans Thoma, Portrait eines älteren Mannes

Brustbildnis eines alten bärtigen Mannes im Halbprofil, vor dunklem Grund, fein lasierende Malerei, Öl auf Leinwand, rechts Ligaturmonogramm "HTh" und teils unleserliche Annotation "gemalt im Jahr 1863 ...", Craquelure, doubliert, stärker restauriert, im prächtigen Goldstuckrahmen mit Messingrahmenschild "Hans Thoma" gerahmt (Rahmen partiell holzwurmstichig und erneuerungswürdig), Falzmaße ca. 50 x 40 cm. Künstlerinfo: dt. Maler und Graphiker (1839 Bernau bis 1924 Karlsruhe), zunächst zeitweise Lehre als Lithograph und Stubenmaler in Basel sowie Uhrenschildermacher in Furtwangen, parallel autodidaktische Mal- und Zeichenstudien, studierte 1859–66 an der Kunstschule Karlsruhe bei Ludwig Des Coudres und Johann Wilhelm Schirmer, anschließend kurzzeitig in Basel und Düsseldorf, 1868 Aufenthalt in Paris, hier beeinflusst von Gustave Courbet und der Schule von Barbizon, 1870–76 in München, 1874 erste Italienreise mit Aufenthalt in Rom, ab 1878 tätig in Frankfurt am Main, 1899–1901 in Kronberg und Mitglied der Kronberger Malerkolonie, freundschaftlich verbunden und angeregt durch Arnold Böcklin, Wilhelm Leibl, Wilhelm Steinhausen und Wilhelm Trübner, 1899 zum Professor ernannt, 1899–1920 Direktor der Kunsthalle Karlsruhe, Quelle: Thieme-Becker und Internet.

Katalog-Nr.: 4389
Limit: 1800,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Prof. Charles Vetter, "Redoute"

Blick ins herrschaftliche Etablissement mit festlich gekleideten Herrschaften auf Rängen und im Parterre vorm Ball, wohl historische Innenansicht des neobarocken Deutschen Theaters am Stachus in München, hierzu schreiben Ralf Julke und Peter Zimmermann "... auch wenn er nach seinem Studium zehn lange Jahre brauchte, um seinen eigenen, unverwechselbaren Malstil zu finden. Der aber dann, als er in den Ausstellungen auftauchte, das Publikum – und die Kunstkritiker – frappierte. ... Vetter liebte auch die ganz und gar nicht einfach zu malenden Lichtspiele in damals durchaus dunklen und vollgestopften Innenräumen. Kleinere Arbeiten sind dem Jugendstil nahe. ... Keine idyllischen Landpartien, sondern geschäftiges Treiben auf nassen Straßen, Pferdedroschken, Blumenmärkte, Straßenbahnen, eilende Menschenscharen. Und immer wieder abendliche oder gar nächtliche Szenen, in denen das noch junge elektrische Licht für völlig neue Eindrücke sorgt. ... Vetters Bilder – fast alles erstaunlich kleine Formate – haben Atmosphäre, man hört fast die Geräusche. ... Vetter hat sich seiner Wahlheimatstadt im Lauf der Jahrzehnte so intensiv gewidmet, dass man fast meint, das München der Jahrhundertwende aus diesen Bildern in all seiner Lebendigkeit rekonstruieren zu können. Samt Autohupen, Hufgeklapper und dem Klingeln der Straßenbahn. ...", fein mit spitzem Pinsel gering pastos festgehaltene Genremalerei, Öl auf Holzplatte, links unten signiert, datiert und ortsbezeichnet "C. Vetter 1901 München", rückseitig zwei teils fragmentarische Etiketten, hier lesbar "Vetter, Charles, geb. 1.5.1858 i. Kahlstädt gest. – »Redoute«", restauriert, in sehr schönem Vergolderrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 37,5 x 28 cm. Künstlerinfo: eigentlich Karl Friedrich Alfred Vetter, dt. Maler und Illustrator (1858 Kahlstädt im Warthegau bis 1941 München), Kindheit in Ostpreußen und später in Schkopau bei Merseburg, Gymnasium in Merseburg, studierte 1881–87 an der Akademie München bei Alexander Strähuber, Alois Gabl, Johann Caspar Herterich und Otto Seitz, 1884–85 zeitweise in Merseburg und Leipzig ansässig, 1893 kurzzeitig Übersiedlung nach Dachau, später wieder in München, 1925 Verleihung des Professorentitels, Gründungsmitglied der Münchner Sezession, Mitglied im Reichsverband bildender Künstler Deutschlands, im Verband Deutscher Illustratoren und im Deutschen Künstlerbund Weimar, ab 1906 Mitglied im "Deutschen Künstlerbund – Die Türmer" München, beschickte 1889–1929 die Ausstellungen im Glaspalast München, 1940 vertreten auf der Großen Deutschen Kunstausstellung im Haus der Deutschen Kunst München, tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Müller-Singer, Dressler, Boetticher, Glaspalastkataloge, Bénézit, Matrikel der Münchner Akademie, Monographie "Charles Vetter" von Peter Zimmermann und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4390
Limit: 2800,00 €, Zuschlag: 3000,00 €

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Theodor Weller, Damenportrait Spätbiedermeier

Brustbildnis einer jungen Frau mit brünetten gescheitelten und zum Chignon gebündelten Haaren, im hoch geschlossenen rotsamtenen Kleid mit weißem Spitzenkragen und Gemmenmedaillon, im Halbprofil, lasierende Portraitmalerei, Öl auf Leinwand, rechts signiert und datiert "Theodor Weller 1859", geringe Craquelure, geschlossene Fehlstellen in der Leinwand, restauriert, gerahmt, Falzmaße ca. 82 x 67,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Theodor Leopold Weller, dt. Portrait- und Genremaler (1882 Mannheim bis 1880 Mannheim), zum Jurist bestimmt, studierte er dennoch zunächst an der Kunstschule Mannheim und 1819–25 an der Münchner Akademie bei Johann Peter von Langer, beeinflusst von Peter von Cornelius und Peter Heß, ging 1825 zusammen mit Ernst Fries nach Rom, hier Weiterbildung an der Akademie San Luca, Wanderschaft durch Italien bis Neapel, 1833 Rückkehr nach Mannheim und bis 1836 Studienreisen nach Paris und Düsseldorf, 1839–48 erneut in Rom, hier ab 1845 Mitglied und 1846/47 Vorstandsmitglied des Deutschen Künstlervereins, 1851 Ernennung zum großherzoglich badischen Hofmaler und Berufung zum Direktor der Mannheimer Gemäldegalerie, Mitglied des Mannheimer Kunstvereins, zeitweise dessen Vorstand und Konservator, tätig in Mannheim, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Nagler, Müller-Klunzinger, Seubert, Müller-Singer, Boetticher, Allgemeine Deutsche Biographie, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Matrikel der Münchner Akademie und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4391
Limit: 200,00 €, Zuschlag: 200,00 €

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Franz Xaver Wieninger, Dorf im Gebirge

spätsommerliche alpine Dorflandschaft mit Kirche am See bzw. Fluss vor Bergkulisse, wohl Landschaft am Inn mit Blick zum Kaisergebirge, gering pastose, fein mit spitzem Pinsel festgehaltene Malerei, Öl auf Leinwand, links unten teils undeutlich signiert und datiert "Wieninger p. 1833", hierzu bemerkt Nagler (1851) "Wieninger, Franz Xavier, Maler zu München, trat um 1834 als ausübender Künstler auf, und machte sich durch verschiedene Landschaften bekannt. Man sah deren im Lokale des Künstlervereins zu München, wo der Künstler gegenwärtig thätig ist.", Craquelure, wachsdoubliert, etwas retuschiert, schön in altem Goldrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 24 x 28 cm. Künstlerinfo: eigentlich Franz Xaver (oder Xavier) Wieninger, dt. Landschaftsmaler und Zeichner (1811 bis nach 1851), zählt zum Kreis der vergessenen Chiemseemaler, Kindheit in München, studierte ab 1829 an der Münchner Akademie, 1838 erwähnt in Oberaudorf am Inn, 1851 als in München tätig erwähnt, später wohl tätig in Traunstein, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Nagler, Matrikel der Münchner Akademie und OVB-Heimatzeitung.

Katalog-Nr.: 4392
Limit: 100,00 €, Zuschlag: 500,00 €

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Prof. Fritz von Wille, Burg Drachenfels am Rhein

Blick aus Richtung Rolandseck in das idyllische, frühlingshaft-sonnige Rheintal zwischen Bad Honnef und Bonn, mit flanierenden Spaziergängern und wartenden Passanten an der Flussfähre vor der Kulisse der Burgruine Drachenfels im Siebengebirge, der als Landschaftsmaler weitestgehend autodidaktisch geschulte Künstler bereiste in den 1880er Jahren unter anderem Deutschland und fand seine Motive unter anderem am Rhein, in dem 1887 entstandenen Gemälde steht der junge Wille mit seiner nahezu minutiösen, romantischen Malerei noch ganz in der Tradition seines Vaters August von Wille und des Detailrealismus der Düsseldorfer Malerschule eines Johann Wilhelm Schirmer, den er erst in späteren Jahren zugunsten eines breiten impressionistischen Farbauftrags und großzügigerer Kompositionen aufgab, in unserem Gemälde dominiert noch die intime Idylle mit feiner Lichtregie, duftigen Wolken als Stimmungsträgern und seitlich verschatteten Bildbereichen, welche den Blick des Betrachters gekonnt entlang beleuchteter Wege in die lichte Tiefe des Gemäldes führen, wirken seine späteren Landschaften vor allem durch ihre Weite und Großartigkeit, so vertraut Wille in unserem Gemälde noch spätbiedermeierlicher Romantik und liebevoll-anekdotischer, geradezu an Carl Spitzweg erinnernder Details, wie des flanierenden Pfarrers in schwarzer Soutane, breitrandigem Pastorenhut und rotem Sonnenschirm unter blühenden Bäumen im Vordergrund, poesievolle, fein mit spitzem Pinsel pastos festgehaltene Malerei mit trefflichen Licht, Öl auf Leinwand, links unten signiert und datiert "Fritz v. Wille 1887", Craquelure, randdoubliert und fachgerecht gereinigt sowie etwas restauriert, ungerahmt, Maße ca. 41 x 32,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Friedrich Gustav August Julius Philipp Rudolf von Wille, dt. Landschaftsmaler und Lithograph (1860 Weimar bis 1941 Düsseldorf), ab 1863 Kindheit in Düsseldorf, studierte 1879–82 an der Akademie Düsseldorf unter anderem bei Andreas Müller, Heinrich Lauenstein und Peter Janssen dem Älteren, unternahm Studienreisen durch Deutschland (Thüringen, Eifel, Harz, Sieg, Mittelrhein, Hessen, Lahn und Schwarzwald), nach Norwegen und an die italienische Riviera, ab 1886 Mitglied des Düsseldorfer Künstlervereins Malkasten, ab 1899 Sommerwohnsitz in der Eifel, 1900–05 und 1908–11 in Reifferscheid, 1905–07 in Kall-Dalbenden, 1911 Erwerb der Burg Kerpen als Sommerwohnsitz, vertreten unter anderem in den Museen in Berlin, Köln, Düsseldorf, Krefeld, Düren, Aachen, Bonn und Stuttgart, 1908 Erwerb des Gemäldes "Die blaue Blume" durch Kaiser Wilhelm II., 1910 Verleihung des Professorentitels, 1911 Begegnung mit Kaiser Wilhelm II. und Ehrung mit dem Roten Adlerorden IV. Klasse, Mitglied der Freien Vereinigung Düsseldorfer Künstler und zeitweise Vorstand des Künstlervereins Malkasten Düsseldorf, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Bruckmann "Lexikon der Düsseldorfer Malerschule", Müller-Singer, Jansa, Ries, Brauskiepe, Boetticher, Dressler und Wikipedia.

Katalog-Nr.: 4393
Limit: 480,00 €, Zuschlag: 2200,00 €

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Walther Wünnenberg, Spätromantische Landschaft

Blick entlang eines ländlichen Wegs mit zwei Frauen im warmen Licht der Abendsonne, die Frauen haben sich von der Quelle im linken Vordergrund des Bildes Wasser geholt und sind nun auf dem Rückweg ins Dorf auf dem nächsten Hügel, unter dem sich im Hintergrund ein Fluss oder See auftut, an dessen Ufer am Horizont die Silhouette einer Stadt angedeutet ist, diese symbolisiert für die beiden das sichtbare und doch so weit entfernte städtische Treiben; mit dem in diesem Gemälde stilisierten Rückzug in das - mit der Kapelle in der linken Bildhälfte christlich behütete - naturnahe Leben verortet sich der Künstler motivisch in der Spätromantik, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., rechts unten signiert "W. Wünnenberg" sowie undeutlich ortsbezeichnet und datiert "Df[...]" und "18[...]", rückseitig Rahmungsetikett "Klingebeil Kassel", Craquelure, geringe Retuschen sowie etwas reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 48,5 x 66,5 cm. Künstlerinfo: dt. Landschaftsmaler (1818 Coesfeld bis um 1900), Tätigkeit als Kaufmann und Eisenbahnbeamter, ab Ende der 1850er Jahre autodidaktische Hinwendung zu Malerei, Vater des Genremalers Carl Wünnenberg, Quelle: Thieme-Becker und Internet.

Katalog-Nr.: 4394
Limit: 190,00 €, Zuschlag: 220,00 €

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Prof. Heinrich von Zügel, Hirtenszene

dämmrige Sommerlandschaft mit zwei Knaben mit ihrer Schaf- und Ziegenherde im abendlichen Licht, die erzählerische Szene besticht durch ihre subtile Poesie, so versorgen die beiden Hütejungen ihre Tiere, indem sie per "Räuberleiter" frisches Grün von einer Mauer pflücken und ihren Tieren zu fressen geben, lasierende Tiermalerei in fein abgestimmter Farbigkeit, Öl auf Leinwand, links unten signiert, ortsbezeichnet und datiert "H. Zügel München 1871", Craquelure, doubliert, gering restauriert, im prächtigen Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 46 x 62 cm. Künstlerinfo: eigentlich Heinrich Johann Zügel, bedeutender dt. Tiermaler (1850 Murrhardt bis 1941 München), Schüler der Fortbildungsschule Schwäbisch-Hall, studierte 1867-69 an der Kunstschule Stuttgart bei Bernhard von Neher und Heinrich Franz Gaudenz von Rustige, ab 1869 freiberuflich in München tätig, 1873 zeitweise in Wien, 1889 Ernennung zum königlich-bayerischen Professor, Anfang der 1890er Jahre Aufenthalte an der holländischen und belgischen Küste und Hinwendung zum Impressionismus, 1892 Gründungsmitglied der Münchner Sezession, 1894-95 Professor an der Akademie Karlsruhe, 1895 Berufung als königlich-bayerischer Professor und Akademiedirektor an die Akademie München und hier bis 1922 tätig, erhielt zahlreiche Ehrungen, u. a. dem königlich-bayerischen Maximilian-Ritter-Orden, 1902 Große Medaille Düsseldorf und Ehrenmitgliedschaft der Akademie Dresden, 1904 Ehrenmitglied der Akademie Berlin und Verleihung des bayerischen Maximilian-Ordens, 1907 Verleihung des Ritterkreuzes der Bayerischen Krone und damit Erhebung in den persönlichen Adelsstand "Ritter von" und Geheimer Hofrat, 1910 Ehrenbürgerwürde der Stadt Wörth und 1920 Ehrenbürger von Murrhardt, 1930 Ehrendoktor der veterinärwissenschaftlichen Fakultät der Universität Gießen, Mitglied im Reichsverband Bildender Künstler Deutschlands, tätig in München und regelmäßige Sommeraufenthalte in Wörth am Rhein, Quelle: Thieme-Becker, Dressler, Boetticher, Matrikel der Münchner Akademie und Internet.

Katalog-Nr.: 4395
Limit: 8500,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Johannes der Täufer als Kind mit dem Lamm

nach Bartolomé Esteban Murillo, der den Betrachter anblickende junge Johannes mit Lamm und Stab, neben einem Baum in Phantasielandschaft, religiöse Malerei in ausgewogener Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1800, Craquelure, minimale Retuschen, in einfacher Leiste gefasst, Leinwandmaße ca. 34 x 47 cm.

Katalog-Nr.: 4396
Limit: 300,00 €, Zuschlag: 0,00 €

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Dionysos und Ariadne tränken ihre Leoparden

Dionysos, der Gott des Weines, der Ekstase und der orgiastischen Feste, gibt in arkadischer Landschaft den Leoparden zu trinken; die Raubkatzen sind sonst wichtiger Bestandteil des bacchantischen Zuges, den Dionysos gemeinsam mit seiner Frau Ariadne, oft als Göttin der Fruchtbarkeit apostrophiert, anführt, Dionysos trägt zwar den Lorbeer, aber die Tränke und damit die Weiterfahrt des Zuges schlüge fehl ohne den weiblichen "fruchtbaren" Part der Ariadne, die in der Amphore das Wasser geliefert hat; auch der wildeste bacchantische Zug, mit dem die beiden ihre Vermählung, durch ganz Griechenland ziehend, feiern, bedarf einer Rast, wie das auf dem Boden liegende Zepter, das Tamburin und der Wagen im linken Hintergrund verdeutlichen, sehr feine, qualitätvolle flache Malerei in gedeckter Farbigkeit im spätklassizistischen Stil, Öl auf Eisenblech, 2. Hälfte 19. Jh., Craquelure und Retuschen, im ansprechenden goldfarbenen Schmuckrahmen, Falzmaße ca. 23 x 31 cm.

Katalog-Nr.: 4397
Limit: 180,00 €, Zuschlag: 260,00 €

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Andächtiger Petrus

Darstellung des heiligen Petrus, in abendlicher Waldeinsamkeit betend, gering pastose religiöse Genremalerei, Öl auf gesperrter Holzplatte, um 1800, unsigniert, rückseitig alt nummeriert "N 306" und teils unleserliche lateinische Annotation "... Petri Marceli Cardinale - Néapoline et Romae ... - Albano - MDLXXXIII [1583]", restauriert, gering restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 46 x 32,5 cm.

Katalog-Nr.: 4398
Limit: 200,00 €, Zuschlag: 200,00 €

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Votivbild mit Maria und Heiliger Katharina

bäuerlich anmutendes Gemälde als Tondo, mit Darstellung einer betenden Frau mit Rosenkranz am Altar, umschwebt von zwei Engeln sowie links oben der Heiligen Katharina von Alexandrien als Schutzpatronin der Schulen und Schneiderinnen und mittig Mariens mit dem Jesuskind im Arm, auf dem Altar Spruchband "Ex Voto Anno 1783 C. Z.", etwas naiv anmutende, gering pastose religiöse Genremalerei, Öl auf einer einschließlich Rahmung gedrechselten runden Holzplatte, Durchmesser ca. 26 cm.

Katalog-Nr.: 4399
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 1000,00 €

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