gut betuchter Zecher, am Tisch unter einem steinernen Bogenfenster, einen gläsernen Weinpokal haltend, am Fenstergewände hängt ein Vogelkäfig, an der Mauer ist ein langhalsiger Henkelkrug befestigt, an dem zwei Spatzen sitzen, über die Brüstung ein roter Vorhang geworfen, von unten rankt ein Weinstock die Wand empor, vor dem Fenster auf einem Postament eine barbotineverzierte Vase mit Ausbruchstelle an der Mündung (ähnlich Terra Sigillata), Öl auf Holz, 19. Jh., unsigniert, dezentes Craquelure, minimale Erhaltungsmängel, in vergoldetem gestuckten Rahmen mit Empire-Elementen, Falzmaß ca. 29 x 23,5 cm. Künstlerinfo: niederländischer Maler (1613 in Leiden bis 1675 daselbst), bekannt für seine kleinformatigen Genrebilder, meist wie hier in einem Bogenfenster, zur Vase siehe Vergleich beim Bild ”A Girl with a Basket of Fruit at a Window” (National Trust, Waddesdon Manor), Quelle: Internet.
Katalog-Nr.: 4200
Limit: 560,00 €, Zuschlag: 0,00 €
der schlafende Jesusknabe an der Brust seiner Mutter Maria, welche schützend ihr Tuch über seinem Rücken gelegt hat, ihr zur Seite Joseph, der mit seiner rechten Hand zum Aufbruch drängt, Szene der Ruhe auf der Flucht, angesiedelt an einem Waldrand, der den Blick in eine friedliche Landschaft unter blauen Himmel freigibt, freie Kopie nach dem Gemälde „Die Ruhe auf der Flucht nach Ägypten“ von Anthonis van Dyck, welches sich in der Alten Pinakothek zu München befindet, mit spitzem Pinsel ausgeführte Malerei, mit gekonnter Darstellung von Haut und Gesichtern, Öl auf Kupfertafel, 18. Jh., an der Unterkante schwer lesbar signiert „M. A. Niezinger“, retuschiert, Spuren früherer Rahmung, reinigungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 26,5 x 21 cm.
Katalog-Nr.: 4201
Limit: 360,00 €, Zuschlag: 360,00 €
Blick in abendliche mediterrane Landschaft, am Fuße eines Postaments, mit Darstellung der Allegorie des Nils (in Gestalt eines bärtigen, auf einer Sphinx lagernden Männeraktes mit Füllhorn) hat sich ein Hirte mit seiner Herde aus Schafen und Ziegen neben seinem Maulesel zur Rast niedergelassen, Tier und Mensch scheinen mit der Landschaft zu verschmelzen, wären da nicht einige effektvolle Lichter aus imaginärer Quelle, welche die Tiere der Dunkelheit entreißen, im Gegensatz zur der Dämmerung und mithin dem Schlaf anheimfallender Landschaft, scheint der blaue Himmel mit seinen dramatisch erleuchteten Wolken von dynamischer Ruhelosigkeit zu künden, die Malerei zeigt starke Bezüge zum Werk von Nicolaes Pieterszoon Berchem, welcher van de Velde künstlerisch stark beeinflusste, obgleich nicht gesichert ist, dass Berchem in Italien weilte, schuf er mediterrane Landschaften mit Tierstaffage und antiker Ruinenarchitektur, van de Velde hat in seinen gesicherten Werken wie sein Vorbild, obgleich er definitiv nie in Italien weilte, neben der typischen Landschaft, vielfach auch römische Artefakte als Zitat im Bild verwendet, im vorliegenden Gemälde lässt der Künstler den Hirten samt Herde zu Füßen der Allegorie des Nils rasten, die zwar per se nicht in eine italienische Landschaft gehört, deren Original (eine römische Arbeit aus dem 1. Jahrhundert nach Christi) jedoch in den vatikanischen Museen verwahrt wird und somit einen Bezug zu Rom herstellt, auch die Behandlung des Lichts, die Komposition der Landschaft und die stark kontrastierende Wiedergabe von Himmel und Landschaft finden sich neben der Tierdarstellung im Werk Adriaen van de Veldes, lasierende, teils minimal pastose Malerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 17. Jh., unsigniert, doubliert, alt restauriert, minimale Craquelure, etwas restaurierungsbedürftig, sehr schön in ca. 10 cm breiter, dunkler Wellenleiste mit vergoldeter Innenkante gerahmt (rückseitig Düsseldorfer Rahmungsetikett um 1910), hier auch altes Messingrahmenschild mit fehlerhafter Zuschreibung ”Adrian van de Velde 1639–1772”, Falzmaß ca. 58 x 50 cm. Künstlerinfo: niederländischer Maler und Radierer (1636 Amsterdam bis 1672 Amsterdam), entstammt bedeutender holländischer Malerfamilie, zunächst Schüler seines Vaters, des Zeichners Willem van de Velde (ca. 1611–1693), später Schüler von Jan Wijnants (auch Jean Wynants, ca. 1632–1684) und Paulus Potter (1625–1654) in Haarlem, beeinflusst von Philips Wouwerman (1619–1668) und Nicolaes Pieterszoon Berchem (1620–1683), anschließend Rückkehr nach Amsterdam und zunächst Mitarbeit im Atelier von Karel Dujardin (1622–1678), danach freischaffend, teilweise als Staffagemaler (Tiere und Menschen) für Jan Hackaert, Jacob Isaackszoon van Ruisdael, Meindert Hobbema, David de Koninck, Jan van der Hagen, Adrien Verboom, Guilam Dubois, Jan Hackaert, Frederik de Moucheron, Jan Wijnant und Jan van der Heyden tätig, Quelle: Thieme-Becker, Wikipedia und Allgemeine Deutsche Biographie.
Katalog-Nr.: 4202
Limit: 1500,00 €, Zuschlag: 0,00 €
zu Füßen eines noblen Banketts gut betuchter Damen, die eine mit Füllhorn, als Symbol des Reichstums, hat ein Engel mit Spaten ein Grab geöffnet, der Leichnam eines Wickelkindes liegt daneben, ein kleiner Amor zupft die Engelsgestalt am Gewand, Öl auf Leinwand, wohl 18. Jh., unsigniert, Craquelure, Erhaltungsmängel, doubliert, ungerahmt, Maße ca. 40 x 48 cm.
Katalog-Nr.: 4203
Limit: 400,00 €, Zuschlag: 550,00 €
1742 malte der französische Rokoko-Maler Francois Boucher (1703–1770) sein berühmtes Gemälde ”Diana im Bade” (auch ”Diana nach dem Bad”), es zeigt die nackte römische Göttin der Jagd, des Mondes und der Geburt – zu erkennen am Monddiadem – mit einer Begleiterin und ihren Jagdhunden am Ufer eines Sees, in sommerlicher Landschaft, links neben der Göttin ist deren Jagdbogen nebst erlegtem Wildbret sichtbar und am linken Bildrand weist ein abgelegter Pfeilköcher auf die Göttin der Jagd, diese galt als extrem keusch und bestrafte, der mythischen Überlieferung gemäß, den Jäger Aktaion grausam, weil er sie und ihre Gefährtinnen nackt beim Bade im Waldsee sah, in der frühen Neuzeit diente die mythologisch verbrämte Darstellung von Nacktheit als Vorwand für die Darstellung sinnlicher Erotik, so war es durchaus opportun, im prüden, doch sinnenfrohen Barock, üppiger Aktmalerei zu fröhnen, solange die Protagonisten wie im vorliegenden Motiv im Rufe prüder Göttlichkeit waren, lasierende Malerei, Öl auf Leinwand, um 1930, unsigniert, reinigungsbedürftig, schön in ca. 8 cm breiter Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 94 x 119 cm.
Katalog-Nr.: 4204
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 160,00 €
Allegorie auf die Musik und den Gesang, rechts im Bild sitzt der spärlich bekleidete Gott der griechisch-römischen Mythologie Apollon, in Gestalt eines jungen Mannes, ins Lyraspiel vertieft, auf einem Stein, ihm wurden in der Antike vielfältige Funktionen zugeschrieben, so war er unter anderem Gott des Lichts – so ist das Haupt des Gottes von Lichtstrahlen umkränzt – und der durch die Lyra versinnbildlichten Künste wie der Musik, Dichtkunst und des Gesangs, in seiner Gegenwart weilt eine der neun olympischen Musen, hierbei handelt es sich wohl um Kalliope, die mit einer schönen Stimme gesegnete Muse der Rethorik, Philosophie, Wissenschaft und epischen Dichtung, welche ein Blatt Papier in der linken Hand hält, dabei erinnert die grazile Darstellung der beiden an ein tanzendes Paar, fein lasierende Genremalerei, Öl auf Holz, um 1800, unsigniert, gering restauriert, stellenweise farbrunzelig, restaurierungsbedürftig, in altem Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 36,5 x 26 cm.
Katalog-Nr.: 4205
Limit: 600,00 €, Zuschlag: 0,00 €
der Jesusknabe liegt auf dem Schoß von Maria und greift zu einem Buch, welches ihm Anna darreicht, Joachim und Johannes beobachten die Szene, alles ist auf das heilige Kind fokusiert, Öl auf Leinwand, wohl 19. Jh., unsigniert, wohl nach dem venezianischen Maler Polidoro da Lanciano (1515–1565), leichte Erhaltungsmängel, restauriert, Fehlstellen in der Leinwand hinterlegt, reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 34,5 x 42,2 cm.
Katalog-Nr.: 4206
Limit: 480,00 €, Zuschlag: 480,00 €
leidender Jesus, mit durch einen Strick gebundenen Händen, welcher in einer Schlaufe um den Kopf gelegt ist, in weiß-grünem Gewand, über den Rücken ein purpurnes Tuch geworfen, die gebundenen Hände auf einer roten Schranke abgelegt, Öl auf Holz, 19. Jh., unsigniert, Craquelure, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 23,5 x 18 cm.
Katalog-Nr.: 4207
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 75,00 €
Darstellung Johannes des Täufers als Knabe, mit dem Lamm Gottes und Pilgerkreuz in abendlicher Landschaft, effektvolle, religiöse Genremalerei, Öl auf Leinwand, um 1800, unsigniert, rückseitig auf dem Rahmen alte Etiketten ”No. 156”, ”No. 67” und ”Nino Pastor”, Craquelure, alt doubliert, alt restauriert, etwas restaurierungsbedürftig, sehr schön in ca. 5 cm breiter Goldleiste des 19. Jh. gerahmt, Falzmaß ca. 55 x 44 cm.
Katalog-Nr.: 4208
Limit: 500,00 €, Zuschlag: 500,00 €
Bildnis des Heiligen, in Mönchskleidung der Franziskaner, mit Tonsur und das ihn liebevoll streichelnde Jesuskind auf dem Arm tragend, in seiner linken Hand eine weiße Lilie, als Zeichen für Reinheit von Körper und Seele haltend, teils lasierende Malerei mit gekonnter Modellierung der Körper, Öl auf Leinwand, 17. bis 18. Jh., unsigniert, wachsdoubliert, restauriert, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Sichtmaß ca. 88 x 72 cm, Keilrahmenmaß ca. 89 x 75 cm.
Katalog-Nr.: 4209
Limit: 280,00 €, Zuschlag: 280,00 €
drei Buben in der Kammer des Pferdeknechts, kühn hat ein Knabe einen Sattel erklommen, welcher auf einem Schemel seiner Bestimmung harrt, die geschwungene Peitsche in dessen rechter Hand und die straff gehaltenen Zügel lassen einen wilden Phantasieritt vermuten, seine beiden Spielgefährten hingegen begnügen sich mit dem Herbeischleppen bzw. der Anprobe der viel zu großen Reitstiefel, poesievolle, fein lasierende, historisierende Malerei im Stil des 18. Jh., Öl auf Blech, wohl um 1900, unsigniert, Pendant zur nachfolgenden Position, im Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 24 x 21,5 cm.
Katalog-Nr.: 4210
Limit: 250,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Musikantentruppe, aus Violine spielendem Mann und Dudelsack spielenden Knaben, vor sommerlicher Kleinstadtkulisse, während im Hintergrund ein Hausbewohner in der Klöntür bedächtig den Klängen zu lauschen scheint, umrahmen Kinder neugierigen Blicks die Musizierenden, fein lasierende, historisierende Malerei im Stil des 17. Jh., Öl auf Blech, wohl um 1900, unsigniert, Pendant zur vorhergehenden Position, restauriert, im Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 21 x 18 cm.
Katalog-Nr.: 4211
Limit: 250,00 €, Zuschlag: 0,00 €
holländisches Segelschiffe, bei stürmischer See, vor Klippen und Steilküste mit Burganlage, unter unheilvoll bewölktem Himmel, der flämische Marinemaler Bonaventura Peeters der Ältere (1614 Antwerpen bis 1652 Hoboken) unternahm zunächst ausgedehnte Seereisen, um sich daraufhin aus eigener Erfahrung und Anschauung der Marinemalerei zu widmen, er steht damit in der bewährten Tradition der Malerei des Goldenen Zeitalters der Niederlande, in welcher der Stolz über den Erfolg der blühenden Handelsnation – der vor allem im erfolgreichen Ostsee- und Welthandel lag – selbstbewusst in Gestalt von Schiffsbildern mit holländischer Flagge zur Schau gestellt wurde, Peerers galt als einer der führenden Marinemaler und traf mit seinen Schilderungen dramatisch bewegter See, mit den Gewalten trotzenden Schiffen vor Klippen und Küstenpartien, den Nerv seiner Zeitgenossen, seine Bilder erfreuten sich bleibenden Interesses und regten künftige Malergenerationen zur Nachahmung an, das vorliegende Gemälde des 18./19. Jahrhunderts orientiert sich motivisch wie dramaturgisch stark am Werk Bonaventura Peeters, lasierende, teils minimal pastose Marinemalerei in fein abgestimmter silbrig-grau-brauner Farbigkeit, Öl auf Leinwand, unsigniert, links auf einem Fels wurden wohl sekundär das Monogramm ”B.P” hinzugefügt, restauriert, in sehr schöner, ca. 12 cm breiter, vergoldeter Leiste des 19. Jh. gerahmt, hier altes Rahmenschild mit Zuschreibung ”Bonaventura Peeters (1614–1652)”, Falzmaß ca. 78 x 108 cm.
Katalog-Nr.: 4212
Limit: 500,00 €, Zuschlag: 800,00 €
dramatisches Geschehen am Fuße einer Burg auf hohem Fels am Fluss, das Gemälde versetzt den Betrachter in die Zeit der Türkenkriege im 17./18. Jh., deren Darstellung sich im Barock breitester Beliebtheit erfreute und die Verteidigung des christlichen Glaubens wie des Abendlandes gegenüber vermeintlich ”Ungläubigen” und ”Barbarei” symbolisierte, mit großer Wahrscheinlichkeit zeigt die Szene eine Episode aus dem Venezianisch-Österreichischen Türkenkrieg, zwei bedeutende Schlachten unter dem Kommando des Prinzen Eugen von Savoyen (1663–1736) sicherten schließlich den Sieg der Habsburger über die Türken, 1716 die Schlacht von Peterwardein und schließlich 1717 die Schlacht von Belgrad, ging es 1716 der österreichischen Kriegspartei noch darum, den wiederholten Angriff der Türken abzuwehren, sollte mit dem Entsatz Belgrads von den Türken und mithin der Rückeroberung der strategisch wichtigen Stadt und Festung ein dauerhafter Sieg erreicht werden, welcher schließlich 1718 im Frieden von Passarowitz auch besiegelt wurde, bei der bildlichen Darstellung des Kriegsgeschehens ging es den Künstlern selten um geschichtliche Dokumentation und topographische Richtigkeit, vielmehr standen kompositorische und dramaturgische Belange der Bildfindung, wie im vorliegenden Gemälde, klar im Vordergrund, so wird ein ähnliches Motiv mit rundem Festungsturm am Fluss in einem Gemälde von Jan Pieter van Bredael als ”Schlacht bei Peterwardein” bezeichnet, wahrscheinlicher dürfte jedoch die Eroberung der an Save und Donau gelegenen Festung von Belgrad, mit ihrem charakteristischen Castellan-Turm hier im Bild festgehalten sein, fein lasierende Malerei mit wenig pastosen Partien und effektvollem Licht, Öl auf Leinwand, links im Uferbereich undeutlich signiert ”A. B. G...”, in seiner Komposition, als auch seiner Malweise und raffinierten Lichtführung orientiert sich der nicht zu identifizierende Maler am Werk des berühmten Schlachtenmalers Georg Philipp Rugendas (1666–1762) und dürfte in dessen engerem Umfeld zu suchen sein, zu Vorgehensweise Rugendas bemerkt Wikipedia ”Er lebte vorwiegend in der freien Reichsstadt Augsburg und reiste bis auf seine Lehrjahre wenig. Deshalb nimmt man an, dass die meisten seiner Schlachtenbilder sich nicht auf einen konkreten Ort oder ein Ereignis bezogen, sondern allgemein gemalt und auf Vorrat gehalten werden konnten. Es handelte sich demnach um dekorative Schlachtenbilder, die im Gegensatz zum narrativen oder topographisch-analytischen Schlachtenbild kein besonderes Ereignis wiedergeben, sondern eher für dekorative Zwecke bestimmt waren, anstatt zu dokumentieren. ... Rugendas malte überwiegend dekorative Schlachtenbilder, die sich auf eine kleine Anzahl von Reitern beschränkten und keine wichtigen historischen Persönlichkeiten zeigten. Die nationale Zuordnung von Soldaten wird auch vermieden. Stattdessen verwendete er allgemein die Soldatenmode seiner Zeit. So konnte er frei und ungebunden an inhaltliche und formale Vorgaben sich der Kunst widmen. ... Die Orte der Handlungen spielten sich bei ihm immer um Pferde ab.”, Craquelure, geringe Altersspuren, gerahmt, Falzmaß ca. 53 x 72,5 cm.
Katalog-Nr.: 4213
Limit: 900,00 €, Zuschlag: 1500,00 €
Brustbildnis eines Kleinkindes, im Spitzenkleid mit blauer Stola sowie perlenbesetzter Spitzenhaube auf dem Kopf, lasierende Malerei mit wenigen pastosen Effekten, Öl auf Leinwand, wohl 18. Jh., neuzeitlich auf Hartfaser montiert, unsigniert, etwas restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 34 x 27 cm.
Katalog-Nr.: 4214
Limit: 100,00 €, Zuschlag: 140,00 €
flüchtig, leicht pastos ausgeführtes Miniaturbildnis eines acht- bis zehnjährigen dunkelblonden Knaben, in grauem Gewand mit roten Revers und weißem Halstuch, ohne jegliche Herrscherinsignien, rückseitig Aufkleber ”Kind der Marie Antoinette”, schwach in die Platte geritzt ”Dauphine” und weiterer unleserlicher Schriftzug ”...court (M?Mlle)”, flüchtige Vorritzung für ein anderes Bild, möglicherweise Darstellung Louis Charles de Bourbon, Öl auf Kupfer, wohl Ende 18. Jh., unsigniert, in schwarzem Rahmen mit Medaillonausschnitt, leichter Farbschwund, Altersspuren, Maße ca. 19 x 15,7 cm.
Katalog-Nr.: 4215
Limit: 120,00 €, Zuschlag: 150,00 €
eine nobel gekleidete und ausgeschmückte Dame, die Hände verschränkt, eine Rose haltend, hat den Blick nach unten gesenkt und denkt wohl an den Liebsten, ein Amor, als Symbol der Liebe, schaut, von ihr scheinbar unbemerkt, an sie hinan, rundes Ölgemälde auf Holz, 18./19. Jh., leichte Erhaltungsmängel, reinigungsbedürftig, in goldgestucktem Rahmen der 2. Hälfte des 20. Jh., Sichtdurchmesser ca. 24,5 cm, D Rahmen ca. 40,5 cm.
Katalog-Nr.: 4216
Limit: 200,00 €, Zuschlag: 260,00 €
Halbfigurenportrait einer vornehm gekleideten Dame mit Perücke, Sträußchen blauer Blüten im Dekolleté, im roten Goldbrokatkleid mit Spitzenbesatz und blaugrauem Mantel, lasierende, teils pastose Malerei, Öl auf Leinwand, 18. Jh., unsigniert, rückseitig auf dem jüngeren Rahmen bezeichnet ”Frau v. Roeppken”, Craquelure, alt hinterlegte Fehlstellen in der Leinwand, alt restauriert, minimal restaurierungsbedürftig, im schlicht profiliertem Empire-Rahmen mit quadrierten Ecken und Messingapplikationen gerahmt, Falzmaß ca. 81 x 65 cm.
Katalog-Nr.: 4217
Limit: 300,00 €, Zuschlag: 300,00 €
Halbfigurenbildnis eines grauhaarigen bärtigen Mannes, in schwarzer Robe mit weißem Kragen, rechts oben fein ausgeführtes Wappen mit diagonal geteiltem Schild, je mit entgegengerichtetem Silberpfeil auf Schwarz bzw. schwarzem Pfeil auf Silber, bekrönt mit einem Mann im Profil nach links, mit silbernem Pfeil in der linken Hand, darunter lateinischer Schriftzug und Datierung ”Ætatis suæ 57 – 1652 [in seinem 57. Jahr – 1652]”, lasierende Malerei, Öl auf Leinwand, unsigniert, Leinwand sekundär gewachst, partiell hinterlegte Fehlstellen, restauriert, zeitgemäße Erhaltung, wohl original in profilierter, ebonisierter Holzleiste mit goldener Innenkante gerahmt (holzwurmstichig), Falzmaß ca. 68,5 x 60,5 cm.
Katalog-Nr.: 4218
Limit: 200,00 €, Zuschlag: 420,00 €
Brustbildnis einer freizügig in schulterfreier, blauer Robe gekleideten, herrschaftlichen Dame mit Perlenschmuck im Hochoval, rechts oben Allianzwappen aus zwei hochovalen Schilden, heraldisch rechts drei liegende rote Monde vor Goldgrund (gelb) und heraldisch links waagerechtes, rotes Wellenband vor Silbergrund (weiß), beide von einer offenen Krone überragt, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, unsigniert, alte Retusche im Bereich des Wappens, Craquelure, doubliert, restauriert, etwas restaurationsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 79,5 x 62,5 cm.
Katalog-Nr.: 4219
Limit: 300,00 €, Zuschlag: 550,00 €
Gesellschaft aus Edelmännern und junger Wirtin, beim fröhlichen Umtrunk im Kellergewölbe, lasierende, historisierende Genremalerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., rechts unten signiert ”J. Arlet”, rückseitig fragmentarisches Originaletikett mit Resten des Titels ”Im K....” sowie Reste eines roten Lacksiegels, Craquelure, alt restauriert, kleinere Fehlstellen in der Malschicht, etwas restaurierungsbedürftig, schön in Eichenleiste mit Goldkante gerahmt, Falzmaß ca. 68,5 x 55,5 cm.
Katalog-Nr.: 4220
Limit: 240,00 €, Zuschlag: 260,00 €
dramatisch inszenierte, nächtliche Szene der Kreuzabnahme Christi, Josef von Arimathäa und Nikodemus bergen mit zwei Helfern auf der Leiter den Leib Christi, von dem eine mystische Erleuchtung ausgeht, hierzu bemerkt das Johannesevangelium (19,38-39) ”Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte.”, der französische und zumeist in Paris lebende Maler Hippolyte Lazerges (1817 Narbonne bis 1887 Mustapha) schuf mit seiner Kreuzabnahme ein eindrucksvolles Gemälde, während seines Pariser Aufenthalts 1861–66 dürfte Askevold mit dem Werk bekannt geworden sein und hat es in der Folge mehrfach kopiert, so ziert das vorliegende Motiv nach Lazerges von der Hand Askevolds auch den Altar der Kirche im norwegischen Ulvik, fein lasierende Malerei, Öl auf Leinwand, mit oberen Segmentbogenabschluss, links unten signiert, datiert und als Kopie bezeichnet ”D´apres H.te Lazerges – copie par A. Askevold 1865”, etwas restaurierungsbedürftig, im originalen Rahmen (bestoßen) gerahmt, Falzmaß ca. 146,5 x 102 cm. Künstlerinfo: norwegischer Maler (1834 Askvoll bis 1900 Düsseldorf), Vertreter der Düsseldorfer Malerschule, zählt zu den beliebtesten Künstlern der Spätromantik in Norwegen, zunächst Hirtenknabe und umfangreiches Tierstudium, 1847–54 Schüler von Hans Leganger Reusch in Bergen, 1855–58 Privatschüler von Hans Fredrik Gude in Düsseldorf und ab 1857 Studim an der Düsseldorfer Akademie bei Gude, beeinflusst von August Cappelen, Erik Bodom und Lars Hertervig, 1861–66 mit Stipendium Studienaufenthalt in Paris, danach bis 1880 meist in Bergen tätig, 1877–78 Studienaufenthalt bei Friedrich Voltz in München, anschließend wechselnd in Düsseldorf, Paris und Bergen ansässig, regelmäßige Sommeraufenthalte in Norwegen unter anderem am Söndfjord, Sognefjord und dem Hardangerfjord sowie in Voss, 1896 Schlaganfall und Aufgabe der Malerei, 1883–1900 Mitglied im Düsseldorfer Künstlerverein Malkasten, beschickte unter anderem Ausstellungen in Düsseldorf, Christiania, Stockholm, Kopenhagen sowie die Weltausstellungen in London 1862, Wien 1873 und Philadelphia 1876, hier Ehrung mit Goldmedaillen, Quelle: Thieme-Becker, AKL, Boetticher, Bruckmann ”Lexikon Düsseldorfer Malerschule”, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon, Müller-Singer und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4221
Limit: 250,00 €, Zuschlag: 1400,00 €
idyllische, noch unberührte Flusslandschaft mit baumbestandener Binneninsel, am flachen Ufer liegt ein Holzkahn im Dickicht, ein bürgerlich gekleideter Angler geht mit seinem Hund auf dem nahen Fußpfad, der in das im Hintergund liegende nahe Dorf führt, dessen Dächer nur vom Kirchturm überragt werden, unmittelbar dahinter erhebt sich ein Berg, der den Fluss zu einer Biegung zwingt, möglicherweise Balduinstein an der Lahn, leicht pastose, mit spitzem Pinsel ausgeführte Ölmalerei auf Leinwand, zurückhaltende Farbigkeit, um 1890, unten links signiert ”I. Braubach”, rückseitig alt bezeichnet ”Ida Braubach – Darmstadt – Partie an der Lahn – M. 200”, Craquelure, restauriert, Erhaltungsmängel, in Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 35,5 x 49,5 cm. Künstlerinfo: deutsche Genre- und Landschaftsmalerin (1830 Hanau bis 1918 Darmstadt), der frühe Wunsch Malerin zu werden, scheiterte am Wiederstand des Vaters, nach dessen Tod 1862 Hinwendung zur Malerei und Umzug nach Offenbach, 1864–67 Lehre in Paris im Atelier von Léon Cogniet (1794–1880), verkehrt hier im Kreis der Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Luise Büchner (Schwester von Georg Büchner), der Malerin und Schriftstellerin Clara Biller, Anton Dieffenbachs, Alexander Weils und Gustav Dorés, 1866 erste Medaille, in Paris Bekanntschaft mit dem deutsch-amerikanischen Maler Adolf Vogt, 1867 Übersiedlung mit Vogt nach Quebec und später nach Montreal in Kanada, wurde hier 1870 einziges weibliches Mitglied der 1867–73 existierenden ”professional Society of Canadian Artists”, 1871 Tod von Adolf Vogt und 1873 Rückkehr nach Deutschland, wohnte danach bei ihren Schwestern in Stettin bzw. Weimar, schließlich Übersiedlung nach Offenbach, 1875–1905 Mitglied der Kronberger Malerkolonie, hier freundschaftlich verbunden und künstlerisch gefördert von Anton Burger, Jacob Fürchtegott Dielmann und Philipp Rumpf, 1885 Studienreise in den Schwarzwald und nach 1891 nach München, Malaufenthalte in Hirzenhain, Gutach und Wertheim am Main, ab 1905 in Darmstadt ansässig, 1908 Reise nach Rom, 1910 letzter Aufenthalt in Kronberg, 1911–15 Kuraufenthalte in Salzhausen Quelle: Behling-Manigold ”Die Malweiber – Unerschrockene Künstlerinnen um 1900”, Nerlich ”Pariser Lehrjahre”, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon, Wiederspahn ”Die Kronberger Malerkolonie” und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4222
Limit: 240,00 €, Zuschlag: 0,00 €
in einer nebligen Landschaft, mit noch nicht ganz entlaubten Bäumen, fällt ein behutsam am halb zugefrorenen Fluss trinkendes Reh dem Betrachter nicht sogleich auf, stimmungsvoll romantische Szene, die die Kälte des späten Herbstes erahnen lässt, mit spitzem Pinsel akzentuierte Details, Öl auf Leinwand, um 1890, unten links signiert ”H Bürgel. München”, geringe Erhaltungsmängel, Craquelure, mäßig farbschwundrissig, in schwerem Goldstuckrahmen, Falzmaß ca. 35,2 x 27,5 cm. Künstlerinfo: dt. Landschaftsmaler (1853 Landshut bis 1903 München), Jugend in Landshut und Regensburg, zunächst militärische Laufbahn im 2. bayerischen Infantrieregiment ”Kronprinz” in Lauffen, 1885 gesundheitsbedingte Beurlaubung und Schüler des Münchner Landschaftsmalers August Fink sowie Studienaufenthalt in Lenggries, 1887 Quittierung des Militärdienstes und als Landschaftsmaler tätig, Schüler der Landschaftsmalschule von Adolf Heinrich Lier in München, weitestgehend Autodidakt, regelmäßige Malaufenthalte in Dachau, Freising und auf Rügen, ab 1886 Mitglied im Münchner Kunstverein, dessen Ausstellungen er beschickte, ab 1887 Mitglied und 1896 Vorsitzender der Münchner Künstlergenossenschaft, vertreten auf den Ausstellungen des Münchner Glaspalastes, später Initiator der Abspaltung einiger Künstler von der Münchner Künstlergenossenschaft und Gründungsmitglied sowie erster Vorsitzender der ”Luitpold-Gruppe”, 1898 Verleihung des Titels eines Königlichen Professors, Quelle: Thieme-Becker, Katalog der Nachlassversteigerung in der Münchner Galerie Helbig 1913, Müller-Singer, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon und Bruckmann ”Münchner Maler des 19. Jh.”.
Katalog-Nr.: 4223
Limit: 120,00 €, Zuschlag: 300,00 €
stimmungsvolle winterliche Waldszene, mit einem alten Jäger, der eine Gruppe kindlicher Treiber anführt, leicht pastose skizzenhafte Ölmalerei auf Holz, um 1880, unsigniert, rückseitig teilweise unleserlich bezeichnet ”A .... Burger ... MM”, , gering reinigungsbedürftig, in älterer Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 16 x 32 cm. Künstlerinfo: deutscher Miniaturen-Maler (1824 bis 1905), der sich des Öfteren jagdlichen Motiven zuwandte, Quelle: Internet.
Katalog-Nr.: 4224
Limit: 300,00 €, Zuschlag: 300,00 €