Darstellung des an einem Tisch mit Buch und beschriebenen Papierseiten im dämmrigen Interieur sitzenden, grübelnden alten Mannes im pelzverbrämten Mantel, eine Schreibfeder in der rechten Hand haltend, Thomas zählt zu den zwölf Jüngern Jesu, die mit diesem das letzte Abendmahl teilten, er wird in der Bibel vor allem als Zweifler und Wahrheitssucher dargestellt, er gilt als Schutzpatron der Bau- und Zimmerleute - worauf der Winkel in seiner linken Hand deutet, gering pastose Kopie nach dem Gemälde von Nicolaes Maes (1634 Dordrecht bis 1693 Amsterdam), welches heute in der Gemäldegalerie Alte Meister in Kassel aufbewahrt wird, Öl auf Leinwand, rechts oben partiell retuschierte Signatur und Datierung "Th. Matthei ... 1907", geringe Craquelure, hinterlegte Fehlstellen in der Leinwand, alte Retuschen, etwas reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 123 x 93,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler und Mitglied der Malerkolonie Willingshausen (1857 Marburg bis 1920 Kassel), Enkel des Johann Friedrich Matthei, Studium an der Akademie in Kassel bei Hermann Knackfuß und Louis Kolitz, 1881-86 besuchte er in den Sommermonaten die Willingshäuser Malerkolonie und freundete sich mit Emil Zimmermann und Adolf Lins an, 1887 mehrmonatiger Aufenthalt in München, um 1900 Studienreise nach Italien, Quelle: Thieme-Becker, Boetticher und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4300
Limit: 250,00 €, Zuschlag: 280,00 €
abendliche sommerliche Dorfansicht mit Bäuerin beim Melken der Kühe und Bauer mit Krug im Kahn, gering pastose Genremalerei, Öl auf aus drei Teilen gefügter Eichenholzplatte, unsigniert, rückseitig diverse, teils fragmentarische Etiketten, hier einmal ungeprüfte Zuschreibung "No 91 Mommers ...", alte Retuschen, restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 58,5 x 83 cm. Künstlerinfo wenn Mommers: auch Hendrik Momers, niederländischer Landschafts- und Genremaler sowie Zeichner (1620 Haarlem bis 1693 Amsterdam), Nachahmer von Nicolaes Berchem (1620–1683), seine Werke wurden oft mit Gemälden von Albert Cuyp (1620–1691) verwechselt und entsprechend zugeschrieben und nachsigniert, Reise nach Italien und Aufenthalt in Rom wohl vor 1647, hier Mitglied der niederländischen Malervereinigung »Schildersbent [dt.: Malerbande]«, erhielt wie üblich einen Spitznamen, überliefert sind "Slempop [dt.: Trunkenbold]", nach anderen Angaben "Meleager", 1647 Aufnahme in die Malergilde Haarlem, 1654 Dekan der Haarlemer Malergilde, bildete mehrere berühmte Maler aus wie Richard Brakenburgh, Dirk Maas, Jan Visser und Bernard van Schendel, 1665 letzte Erwähnung in Haarlem, ab 1665 in Amsterdam tätig, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Nagler, Houbraken, Füssli und Wurzbach "Niederländisches Künstlerlexikon".
Katalog-Nr.: 4301
Limit: 240,00 €, Zuschlag: 0,00 €
um 1530 beauftragte der Herzog Federico II. von Mantua den Maler Antonio da Correggio (1489–1534) mit der Erstellung einer Serie aus vier erotischen Darstellungen der Liebesabenteuer des Jupiter [Zeus], neben "Jupiter und Danaë", "Leda mit dem Schwan" und der "Entführung des Ganymed" galt vorliegendes Motiv "Jupiter und Io" als das erotischste, in allen vier Episoden überlistet Jupiter die sich sträubenden weiblichen und männlichen Geliebten, indem er in ganz subtiler Weise sie zum Beischlaf nötigt, war es bei Danaë der "Goldregen", so hat Jupiter sich im vorliegenden Motiv in dunklen Nebel verwandelt, der Io umfängt, in Ovids "Metamorphosen" ist zu der Szene zu lesen "... Sie [Io] aber floh [nach den Annäherungsversuchen des Jupiter] schon, hatte bald die Weiden von Lerna hinter sich und die baumbestandene Flur im Bergland von Argos, als plötzlich der Gott über das weite Gefilde Finsternis zieht und es einhüllt. So hemmt er die Flucht und raubt Io die Unschuld. Mittlerweile schaut Juno [die eifersüchtige Gattin des Jupiter] gerade auf die Gefilde hernieder und verwundert sich, wie bei hellem Tag sie ein flüchtiger Nebel mit Nacht deckt ...", lediglich die zarte Andeutung einer Hand die Ios Hüfte berührt und ein dunkles, zum Kuss ansetzendes Gesicht deuten den für Io unsichtbaren Liebhaber an, das Original galt als Meisterwerk der Aktmalerei, fein lasierende Kopie, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 20. Jh., links unten signiert "Pelikán", restauriert, schön gerahmt, Falzmaße ca. 61 x 44 cm.
Katalog-Nr.: 4302
Limit: 480,00 €, Zuschlag: 480,00 €
idyllische Szene mit junger Frau in klassizistischer Mode und elegant gekleidetem Kind, im Gewölbe Blumenkohl, Sellerie, Möhren und Rotkohl feilbietend, unter der weinumrankten Fensteröffnung zum Verkaufsraum hat sich ein Drehleierspieler zur Unterhaltung der Gruppe niedergelassen, ähnlich wie Gerard [oder Gerrit] Dou (1613–1675) lässt Reyers den Betrachter des Bildes an scheinbar alltäglichen Begebenheiten teilhaben – öffnet sonst private Gemächer, mittels großer Fensteröffnungen, dem Blick des Betrachters und schafft dennoch eine respektvolle Distanz durch das rahmende Fenster mit massiver Brüstung, mit großer Raffinesse gelingt es Reyers die Mühen des Lebens – in Gestalt der Verkäuferin jenseits der Brüstung, und die Freuden des Lebens – in Gestalt der Weinranken und des Spielmannes diesseits der Brüstung, allegorisch vereint und doch getrennt darzustellen, nicht von ungefähr weist die junge Frau mit ihrer Linken auf die Waage, die hier als Symbol der Ausgewogenheit von Arbeit und Vergnügen steht, lediglich das kleine Mädchen mit keckem Hütchen und feinem Kleid scheint, auf der Brüstung stehend, weder der einen noch der anderen Seite des Lebens zugehörig, geradezu vermittelnd, über den Dingen zu stehen, poesievoll-philosophische, feinst mit spitzem Pinsel lasierend, partiell gering pastos festgehaltene Genremalerei mit trefflich erfassten Details, so brillieren die Lichtreflexe der messingfarbenen Balkenwaage an der Fensterlaibung genauso wie die naturalistisch wiedergegebenen Figuren, die Weinranken, das Gemüse und die Drehleier, Öl auf Holzplatte, rechts unten auf der Brüstung unscheinbar signiert und undeutlich datiert "N. Reyers p. [pinxit = "hat das Bild geschaffen"] 1780", rückseitig altes beriebenes Etikett mit abweichender Datierung "... Reyers 1778", minimal restauriert, ungerahmt, Maße ca. 41 x 32 cm. Künstlerinfo: auch Klaas Reijers, niederländischer Genre-, Bildnis- und Supraportenmaler, Radierer, Drucker und Miniaturmaler (1719 Leiden bis 1784 Leiden), ab 1737 Schüler von Hieronymus van der My [Mey, Meij oder Mij] an der Kunst- und Zeichenakademie Leiden, arbeitete 1777–82 auch als Kupferstecher, tätig in Leiden, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Scheen, Wurzbach und Info Niederländisches Institut für Kunstgeschichte (RKD).
Katalog-Nr.: 4303
Limit: 1200,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Brustbildnis eines würdevollen älteren Herrn mit grauer Perücke in barocker Amtstracht und Mantel mit goldener Bordüre, gering pastose Portraitmalerei, Öl auf Leinwand, unsigniert, rückseitig auf der Leinwand mehrere Annotationen wie "A. Sadeler pinxit 1748 [dt.: A. Sadeler hat es 1748 gemalt]" über älterem, teils fragmentarisch erhaltenem und anders datiertem lateinischen Schriftzug "Phillipg Franc. Weitzel Bingensis Eccl. Cath. Jois. Bapt. Mog. Decang ... [unleserlich] ... etatis suæ 63. depictus 1760" mögliche Deutung der lateinischen Abbreviaturen "Phillipg Franciscus Weitzel Bingensis Ecclesia Catholic Sanctus Joannis Baptistæ Moguntiacum Decang ... etatis suæ 63. depictus 1760 [dt.: Phillip Franziskus Weitzel von Bingen der Katholischen Kirche Sankt Johannes des Täufers in Mainz Dekan ... im Alter von 63 Jahren. Gemalt 1760", Craquelure, alt hinterlegte Fehlstellen in der Leinwand, retuschiert, Farbplatzer, restaurierungsbedürftig, im prächtigen neuzeitlichen Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 74,5 x 60 cm. Künstlerinfo: auch Albert Sattler, dt. Genre-, Historien- und Bildnismaler (erste Erwähnung 1738, gestorben 1768 in Mainz), schuf 1738 ein Altarbild für die Stadtkirche Lindenfels im Odenwald, bis 1763 als Künstler nachweisbar, schuf neben religiösen Genrebildern vor allem Portraits von Adel und Geistlichkeit wie 1755 ein Bildnis des Mainzer Domkapitulars Georg Adam von Fechenbach, tätig in Mainz, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Ullrich Hellmann "Lexikon der Maler, Bildhauer ... des 18. Jahrhunderts in Mainz".
Katalog-Nr.: 4304
Limit: 200,00 €, Zuschlag: 200,00 €
spätsommerliche Landschaft mit Reiter auf einem Schimmel, gefolgt von seinem Hund, am Fuße einer knorrigen Eiche in einen Wald hineinreitend, gering pastose Kopie nach dem Gemälde Nr. 1382 A der Königlichen Gemäldegalerie zu Dresden von Cornelis Vroom (ca. 1600–1661), Öl auf Leinwand, um 1910, links unten signiert "Clara Berndt cop.", rückseitig auf der Leinwand Kopiervermerk "Copie nach No. 1382 der Königl. Gemälde Galerie zu Dresden" und auf dem Keilrahmen Etikett "Arthur Winde – Holzbildhauer – Kunsthandlung und Rahmenfabrik Dresden, Neue Gasse 24", etwas reinigungs- und restaurierungsbedürftig, in alter Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaße ca. 50 x 40 cm.
Katalog-Nr.: 4305
Limit: 150,00 €, Zuschlag: 0,00 €
zwei auf Wolken schwebende nackte Putti, flankieren ein mit weißen Lilien geschmücktes Kreuz – wobei die weißen Lilien für die Reinheit und Unbeflecktheit und das Kreuz für die christliche Kirche steht, der linke Putto hält einen Palmzweig als Zeichen des Sieges in der erhobenen Hand, während der rechte Putto ein Schwert als Zeichen der Gerechtigkeit in den Händen hält, wohl allegorische Darstellung den Sieg des "wahren christlichen Glaubens", gering pastose Malerei, Öl über rotem Bolus auf Leinwand, 18. Jh., unsigniert, rückseitig Rahmungsetikett "... Firenze [Florenz] ...", Craquelure, doubliert, etwas verputzt, retuschiert, schön im Vergolderrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 24,5 x 40,5 cm.
Katalog-Nr.: 4306
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 160,00 €
alttestamentarische Darstellung des jungen Tobias, einen Fisch am Arm tragend, das Motiv ist eine Teilkopie nach dem um 1500 entstandenen und heute in der Londoner National Gallery verwahrten Originalgemälde "Tobias mit dem Engel Raphael" von Pietro Perugino (1448–1523), welches Bestandteil des von Ludovico Sforza gestifteten Altars für die Kapelle des Heiligen Michael im Kloster Certosa di Pavia in der Lombardei war, im Original steht links neben Tobias der Erzengel Raphael, welcher Tobias auf seiner Reise nach Medien [Provinz im heutigen Iran] begleitet, um Tobias Vater Tobit von seiner Blindheit zu heilen, der Legende nach übernachteten Tobias und Raphael am Fluss Tigris, als Tobias ins Wasser stieg, um sich zu waschen, versuchte ein großer Fisch ihn zu verschlingen, auf Anraten Raphaels fing Tobias den Fisch und verwahrte dessen Herz und Galle, um seinen Vater mit göttlichem Beistand von seiner Blindheit zu heilen, was schließlich auch glückte, lasierende, teils gering pastose Malerei, Öl auf Leinwand, 19. Jh., unsigniert, rückseitig Fragmente alter englischer Etiketten, in vergoldeter Holzleiste gerahmt, Falzmaße ca. 92 x 28 cm.
Katalog-Nr.: 4307
Limit: 180,00 €, Zuschlag: 220,00 €
innige Szene mit Anna und der jungen, im Buch lesenden Mutter von Christus, Maria, auf ihrem Schoß, nur durch einen dezenten Heiligenschein der Dargestellten wird diese augenscheinlich familiäre Szene zum Heiligenbildnis, minimal pastose Malerei mit gekonnter Behandlung des Lichts, Öl auf Holztafel und Rückseite mit grobem Gewebe verfestigt, 17./18. Jh., farbschwundrissig, verzogen und Rissbildung im Malträger, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 44 x 35,5 cm.
Katalog-Nr.: 4308
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 110,00 €
Darstellung der heiligen Anna mit einem Buch, ihrer kindlichen Tochter Maria das Lesen lehrend, anrührende Szene der christlichen Ikonographie, in welcher die demutsvoll und zurückhaltend wiedergegebene Anna ihre Tochter liebevoll schützend in ihren Armen bzw. unter ihrem Mantel birgt, die malerische Betonung aus Licht und Farbe liegt auf der pausbäckig und wissbegierig dargestellten kindlichen Maria, welche als Attribut bereits ihr rotes Kleid mit blauem Mantel und als Zeichen der künftigen Himmelskönigin einen mit Perlen besetzten Haarreif trägt, gering pastose religiöse Genremalerei des Barock, Öl auf Leinwand, 18. Jh., unsigniert, rückseitig auf dem Keilrahmen mehrere, teils unleserliche Stempel, unter anderem "... Kunsthandlung München ...", Craquelure, doubliert, alt restauriert, sehr schön passend im späteren Rahmen gerahmt, Falzmaße ca. 52 x 41 cm.
Katalog-Nr.: 4309
Limit: 480,00 €, Zuschlag: 480,00 €
die Gottesmutter Maria mit Heiligenschein blickt auf das schlafende Jesuskind und birgt es unter ihrem Schleier, anrührende religiöse Genremalerei, Öl auf Holzplatte, wohl 18. Jh., unsigniert, Malgrund gewölbt, Craquelure, holzwurmstichig, etwas restaurierungsbedürftig, schön alt gerahmt, Falzmaße ca. 19 x 16 cm.
Katalog-Nr.: 4310
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 120,00 €
Bildnis Mariens mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm, je mit prächtigen goldenen Nimbussen vor roter Brokattapisserie, Jesus hält ein Schriftband mit dem lateinischem Christuswort "Ego sum via [dt.: ich bin der Weg]" in seiner rechten Hand, fein lasierende religiöse Genremalerei in der Tradition italienischer Meister des 15. Jh., Öl über teils gepunzten und vergoldeten Malgrund auf geschrubbter fünfeckiger Holzplatte, 19. Jh., unsigniert, etwas restauriert, holzwurmstichig, Kratzer, mit schlichter, auf der Malplatte befestigter Rahmung, Maße ca. 47,5 x 29,5 cm.
Katalog-Nr.: 4311
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 330,00 €
Darstellung der 11. von 15 Szenen, in welcher Jesus, auf dem Boden liegend, ans Kreuz geschlagen wird, rechts hinten zwei Hohepriester mit dem Schild, welches Jesus als "König der Juden" verhöhnen wird, links im Hintergrund die trauernde Mutter Maria mit Johannes und Maria Magdalena, unter der Darstellung weißes Schriftfeld mit Schriftzug "Jesus wird an´s Kreuz genagelt", fein lasierende religiöse Genremalerei in der Tradition der Nazarener, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, minimale Altersspuren, schön in Goldleiste gerahmt, Pendant zur nachfolgenden Position, Falzmaße ca. 87 x 60,5 cm.
Katalog-Nr.: 4312
Limit: 180,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Darstellung der 12. von 15 Szenen, in welcher Jesus am Kreuz stirbt, während sich eine allgemeine Finsternis ausbreitet, links vom Kreuz die trauernde Mutter Maria mit Johannes und Maria Magdalena, rechts Christus verhöhnende römische Soldaten, unter der Darstellung weißes Schriftfeld mit Schriftzug "Jesus stirbt am Kreuze", fein lasierende religiöse Genremalerei in der Tradition der Nazarener, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, minimale Altersspuren, schön in Goldleiste gerahmt, Pendant zur vorhergehenden Position, Falzmaße ca. 87 x 60,5 cm.
Katalog-Nr.: 4313
Limit: 180,00 €, Zuschlag: 0,00 €
den toten, ans Kreuz genagelten Jesus betrauernde Maria Magdalena, vor dramatischer Wolkenwand über nächtlicher Landschaft, religiöse, effektvolle Malerei, Öl auf Leinwand und auf Leinwand doubliert, 18. Jh., Craquelure, Retuschen, ungerahmt, Maße ca. 78 x 47,5 cm.
Katalog-Nr.: 4314
Limit: 240,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Darstellung des ins Gebet vertieften Apostels und ersten Bischofs von Rom, mit verklärtem Blick zum Himmel, am Tisch im dämmrigen Interieur, vor ihm Bücher und ein Schlüssel als Attribute, gering pastose religiöse Genremalerei, Öl auf Kupferblech, 18. Jh., unsigniert, alte Retuschen, Malgrund etwas gedellt, etwas restaurierungsbedürftig, sehr schön alt gerahmt, Falzmaße ca. 18 x 13,5 cm.
Katalog-Nr.: 4315
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 160,00 €
einfühlsames Bildnis der Begleiterin von Jesu mit zum Himmel gerichtetem Blick, wie häufig Darstellung mit farbkräftiger Kleidung, heller Haut und blondem Haar, kaum pastose Malerei, Öl auf grober Leinwand, auf Holztafel doubliert und parkettiert, 17./18. Jh., rückseitig schwer lesbar bezeichnet "Guido Reni", es könnte sich hier um den Teil eines größeren Gemäldes handeln, Craquelure und Übermalungen, im schweren, dunklen Holzrahmen, Falzmaße ca. 52 x 41 cm.
Katalog-Nr.: 4316
Limit: 600,00 €, Zuschlag: 1500,00 €
sommerliche Waldlandschaft mit Teich und am Ufer rastender Gesellschaft, pastose Genremalerei, Öl auf Leinwand, 18. Jh., unsigniert, Craquelure, alt doubliert, Retuschen, alter Spannrahmen holzwurmstichig, etwas restaurierungsbedürftig, in Goldleiste gerahmt, Falzmaße ca. 32 x 40,5 cm.
Katalog-Nr.: 4317
Limit: 130,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Georg Gisze, auch Giese (1497 Danzig bis 1562 ebenda) war ein angesehener Kaufmann in seiner Zeit, das vorliegende Portrait zeigt Gisze, wie er sich im Alter von 34 Jahren vom Maler Hans Holbein d. J. (1497/98 Augsburg bis 1543 London) im Jahr 1532 in aufwendiger Kleidung portraitieren ließ, zum stilisierten Portrait gehörten seinerzeit innungstypische Insignien und Symbole des Kaufmanns, darunter unter anderem Briefe, Rechnungsbuch, Waage, Siegel, Taschenuhr sowie weitere Kaufmannsutensilien, am oberen Bildrand weist eine lateinische Inschrift auf einem Zettel an der Wand auf die Person des Portraitierten hin, das Original befindet sich in der Gemäldegalerie der Staatlichen Museen zu Berlin, Öl auf Leinwand, rückseitig auf dem Keilrahmen mit Annotationen und bezeichnet "Kaufmann Gisze. v. Holbein cop. v Thicle", auf dem Keilrahmen weitere, schwer leserliche Annotation in Blei, Leinwanddefekte, reinigungsbedürftig und Craquelure, in ansehnlicher goldener Prunkleiste mit kleinen Bestoßungen, Falzmaße ca. 81 x 66 cm.
Katalog-Nr.: 4318
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 330,00 €
Interieurszene mit einem geschlachteten Hausschwein, das an einer Leiter aufgehangen wurde, daneben der abgetrennte Kopf sowie mehrere Gefäße, herabtropfendes Blut hat bereits eine hungrige Katze und zwei Hühner angelockt, rechts im Hintergrund an einem Fass und Tisch sitzende Männer, die ihre Arbeitspause mit Getränken, Essen und dem Rauchen ihrer Pfeifen verbringen, das Gemälde orientiert sich an Darstellungen von Tierschlachtungen, die in der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts ein wiederkehrendes Sujet waren, detailreiche, kaum pastose Genremalerei, Öl auf Sperrholz, unten rechts schwer leserlich signiert "Roht" oder "Röhl", 1. Hälfte 20. Jh., geringe vertikale Craqueluren, kleiner Malschichtverlust am linken Rand, gering reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 45,5 x 60 cm.
Katalog-Nr.: 4319
Limit: 120,00 €, Zuschlag: 220,00 €
Portrait des Priesters Martin Ungricht, zuvor Kaplan in Zlonice und Budenice, war seit Herbst 1773 im tschechischen Ort Charvatce bei Prag Priester, in dieser Zeit erhielt er die auch in diesem Gemälde stolz auf dem Talar prangende Verdienstmedaille von Kaiser Joseph II. für seine geistlichen Leistungen, dazu weist Ungricht gleichsam selbstbewusst auf die Baupläne des Pfarrhauses des Ortes, dessen Bau er initiierte und welches zwei Jahre vor Entstehung dieses Gemäldes, im Jahr 1778, fertiggestellt worden war – das spätbarocke Bauwerk besteht im Kern bis heute, fünf Jahre nach Entstehung dieses Gemäldes, im Jahr 1785, verließ Ungricht Charvatce für ein Priesteramt in Chocno, wo er 1802 verstarb, Quelle: Komarek, Pameti Panstvi a Farni Osady Budenicke und Website des Nationalen Denkmalinstituts Tschechien, Öl auf Leinwand, rückseitig mit ausführlichen Annotationen in Latein, die übersetzt etwa lauten: "Portrait des Martin Ungricht, festgehalten in Charvatce, im Alter von 42 Jahren, Anno 1780", dazu rückseitig unten rechts unentschlüsselt wohl Künstlermonogramm, Craquelure, Farbfehlstellen und Keilrahmen wurmstichig, Falzmaße ca. 90,5 x 64,5 cm.
Katalog-Nr.: 4320
Limit: 200,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Kopist nach Tizians "Mädchen mit Fruchtschale", das in der Mitte des 16. Jahrhunderts entstand, die Dame stellt wohl Tizians Tochter Lavinia nach ihrer Hochzeit dar, damit kommunizierte der Maler über das Abbild seiner Tochter den eigenen Status, deuten doch Kleidung und Schmuck die üppige Mitgift an, dazu gilt die Frucht als Symbol der Reife – so dass der Künstler seine Tochter nunmehr bildhaft ins erwachsene Leben entließ, die Dynamik der Körperhaltung und die symbolgeladene Komposition haben das Werk über die Jahrhunderte in den ikonographischen Status erhoben, wovon sich auch der vorliegende routinierte Kopist inspirieren ließ, Öl auf Leinwand, um 1920, zeitgenössischer floraler Prunkrahmen im Jugendstil, Falzmaße ca. 79 x 60 cm, Maße Rahmen ca. 92 x 75,5 cm.
Katalog-Nr.: 4321
Limit: 280,00 €, Zuschlag: 280,00 €
Portrait eines Herren mittleren Alters in Harnisch und Perücke, mit zum Betrachter leicht geneigtem Blick, vor aufreißenden Himmel, Öl auf Leinwand und auf Spannrahmen montiert, 18. Jh., kleinere Retuschen, geringe Fehlstellen, reinigungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 79 x 67 cm.
Katalog-Nr.: 4322
Limit: 500,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Halbfigurenbildnis eines an einem Tisch stehenden und sich auf der Lehne eines Sessels abstützenden Mannes in mittleren Jahren mit Perücke, spitzenbesetztem Jabot und Armaufschlägen, in bestickter Weste und dunkelgrünem Justaucorps, vor ihm liegt auf dem Schreibtisch ein Stapel Papier, der von einer Sphingenfigur beschwert wird, feine spätbarocke Portraitmalerei, Öl auf Leinwand, um 1760, unsigniert, doubliert, auf der Rückseite lesbarer Schriftzug "Christian Ludwig von Hagedorn", wohl Übertrag einer Annotation auf der ursprünglichen Leinwandrückseite, Christian Ludwig von Hagedorn (1712 Hamburg bis 1780 Dresden) trat ab 1737 als Diplomat in sächsische Dienste, in der Folge besuchte er zahlreiche europäische Höfe und avancierte zum eifrigen Kunstsammler und Kunstkenner, 1752 pensioniert, arbeitete er fortan als Kunstschriftsteller und -kritiker, im königlich-sächsischen Auftrag entwarf er ein Konzept für die künftige Kunstakademie und Zeichenschule und war ab 1764 Generaldirektor der königlich-sächsischen Kunstsammlungen in Dresden, so positionierte der unbekannte Maler den Dargestellten vor barocker Architekturkulisse, die mit großer Wahrscheinlichkeit das Nymphenbad des unter August dem Starken (1670-1733) errichteten Zwingers zitiert, minimale Craquelure, alt restauriert, etwas restaurierungsbedürftig, alt gerahmt, Falzmaße ca. 46,5 x 38 cm.
Katalog-Nr.: 4323
Limit: 450,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Kniestück einer vornehm in spätbiedermeierlicher Mode gekleideten jungen Frau mit gescheitelten und mit Rosenblüten geschmückten schwarzen Haaren im hellblauen schulterfreien Seidenkleid mit weißem Spitzenbesatz, dezentem Goldschmuck, einen Fächer in der linken und ein Spitzentaschentuch in der rechten Hand haltend, im herrschaftlichen Interieur, lasierende, partiell pastose Bildnismalerei, Öl auf Leinwand, um 1850, unsigniert, rückseitig auf der Leinwand Stempel der Berliner Malutensilienhandlung "G. B. Moewes", Craquelure, Fehlstellen in der Leinwand, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 127 x 101 cm.
Katalog-Nr.: 4324
Limit: 400,00 €, Zuschlag: 420,00 €