Brustbildnis des alten Theologen und Pfarrers der Stiftskirche Saint-Pierre in Avignon in der südfranzösischen Provinz Provence-Alpes-Côte d’Azur neben Kruzifix und Büchern, einen Gebäudeaufriss in den Händen haltend, unten gemalte Schrifttafel mit lateinischem Text "R. D. Laurentius-Gilbertus Payot - Sac. Facult. Theol. Doctor ecles. N. Dnæ de Princip et Hujus-ce Domus Rector Munificus obiit die 13. Febr. 1786. [dt. etwa: R. D. Laurentius-Gilbertus Payot - der heiligen theologischen Fakultät Doktor, der Frauenkirche Abt und Gemeindevorsteher starb am 13. Februar 1786]", gering pastose, spätbarocke Malerei, Öl auf Leinwand und Spannrahmen, um 1790, Altersspuren, gering restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 80 x 61 cm.
Katalog-Nr.: 4325
Limit: 120,00 €, Zuschlag: 120,00 €
Brustbildnis eines würdevollen älteren Herrn mit rotem Vollbart, ein Barett auf dem Kopf, im Hermelinmantel, ein Paar Handschuhe in den Händen haltend, in der Mode des 16. Jh., lasierende, mit spitzem Pinsel feinst erfasste Portraitmalerei, Öl auf dünner Eichenholzplatte, wohl 16. Jahrhundert, unsigniert, partiell mit Stoff hinterklebte Rückseite der Holzplatte, wenig alte Retuschen, zeltförmige Malschichtablösungen, etwas restaurierungsbedürftig, in alter Leiste gerahmt, Falzmaße ca. 35 x 27 cm.
Katalog-Nr.: 4326
Limit: 900,00 €, Zuschlag: 23000,00 €
Kopie nach einem Gemälde von Christian Wilhelm Ernst Dietrich (Dietricy), galante Szene im Park – junger Mann auf dem Schoß seiner angebeteten ruhend, welche ihm Blumen in sein Haar flechtet, zur Seite der an einem Brunnen spielenden Szenerie Ziegen und Schafe, Öl auf Leinwand und auf Leinwand doubliert, wohl 19. Jh., rechts unten nicht eindeutig signiert "A. Kiechler (?)", Craquelure, gerahmt, Falzmaße ca. 45 x 34,5 cm.
Katalog-Nr.: 4327
Limit: 700,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Blick von einer Anhöhe mit heimkehrender Landbevölkerung in ein von Bergen und Hügeln gesäumtes Tal mit mehreren verstreuten Burgruinen, im Vordergrund führt eine Steinbogenbrücke in eine kleine Ansiedlung mit Wassermühle, getaucht ist die Szenerie in das weiche, dunstige Licht des zur Neige gehenden Tages, das Gemälde weist große Ähnlichkeit mit einer Arbeit von Christian Georg Schütz dem Älteren auf, welches am 17.10.2012 im Dorotheum Wien versteigert wurde, teils lasierende und mit spitzem Pinsel ausgeführte Landschaftsmalerei in harmonischer Farbigkeit, Öl auf Leinwand, 18. Jh., links unten nicht eindeutig signiert "H. Koek. p." und vermutlich Fragment einer Datierung, Craquelure, Keilrahmen sich abzeichnend, größere Retuschen, gerahmt, Falzmaße ca. 47,5 x 64 cm.
Katalog-Nr.: 4328
Limit: 600,00 €, Zuschlag: 600,00 €
erschöpfte Soldaten in der Abenddämmerung, von einer Anhöhe auf eine brennende Stadt blickend, möglicherweise handelt es sich bei dem Gemälde um das 1830 auf der Berliner Akademieausstellung gezeigte Gemälde "Der Brand von Moskau, September 1812", welches bei Boetticher unter Werknummer 16 entsprechend gelistet ist, als Schüler des Schlachtenmalers Johann Lorenz Rugendas des Jüngeren drängte es Adam zum persönlichen Erleben des Schlachtgeschehens, was 1809 mit Teilnahme an den Schlachten von Aspern und Wagram Wirklichkeit wurde, hierzu schrieb Adam rückblickend „Mein sehnlicher Wunsch, Augenzeuge bei einer großen Schlacht zu sein, war also erfüllt. Es gab nun Stoff genug zum Nachdenken, auch zu Bildern, wenn Zeit und Umstände es erlaubten. In diesen Tagen sah ich so viele erschütternde Scenen, daß ich kein Verlangen trug, der Armee weiter zu folgen. ...“, trotzdem nahm Adam im Gefolge Napoleons Grande Armeé am Russlandfeldzug teil und wurde Zeuge des Brands von Moskau, hierzu berichtet Nagler (1835) "... Er begleitete ihn [Eugène de Beauharnais 1812] auf allen beschwerlichen Märschen und in allen Schlachten bis nach Moskau, wo er vierzehn Tage das fürchterliche Schauspiel der brennenden Stadt vor sich sah. ...", seine diesbezüglichen Erlebnisse verarbeitete Adam unter Mithilfe seiner Söhne Benno und Franz Adam 1827–33 in einem lithographischen Prachtwerk von 100 Motiven, herausgegeben unter dem Titel "Voyage pittoresque et militaire de Willenberg en Prusse jusqu‘à Moscou 1812 [dt.: Malerische und militärische Reise von Willenberg in Preußen nach Moskau 1812]", in dieser Sammlung ist auf Tafel 49 ein Motiv "Ein französischer Wachposten" enthalten, welcher identisch mit der linken Figur eines Soldaten mit Gewehr und aufgepflanztem Bajonett ist, in diesem Blatt sind neben dem einsamen Soldaten ein brennender Vorort Moskaus dargestellt, der rechts stehende Soldat im weißen Mantel ist dem Motiv "Auf dem Schlachtfeld bei Moskau am 8. September" der Serie entnommen, das vorliegende Gemälde ergänzt die Szene um weitere Militärs, Pferde und im Gras liegenden Soldaten vor brennender Stadtsilhouette jenseits eines breiten Flusses (wohl der Moskwa), fern jedes falschen Pathos und jeder heroisierenden Historienmalerei thematisiert das Gemälde eindrucksvoll alles Leid und Elend kriegerischer Auseinandersetzungen, fein lasierende Malerei, Öl auf Leinwand, links unten signiert und datiert "A. Adam 1829 p.", Craquelure, doubliert, alte Retuschen, gering restaurierungsbedürftig, alt gerahmt, Falzmaße ca. 43 x 54,5 cm. Künstlerinfo: bedeutender dt. Schlachten- und Pferdemaler, Zeichner und Graphiker (1786 Nördlingen bis 1862 München), Begründer einer Münchner Künstlerfamilie des 18.–20. Jh., ab ca. 1800 Kopist der Werke von Ridinger, Frey und Preißler aus der Sammlung seines kunstsinnigen Vaters, parallel entstehen Portraits, Pferdedarstellungen und militärische Szenen, gefördert durch die Fürsten von Wallerstein, ab 1803 Zeichenunterricht und erste Unterweisung in Ölmalerei durch Christoph Johann Sigmund Zwinger und Gustav Zwinger in Nürnberg, 1804–05 auf väterlichen Wunsch Konditorlehre in Nürnberg, parallel als Formschneider und Portraitmaler tätig, 1806 erste Radierungen, erscheinen bei Friedrich Campe, 1806 Aufenthalt in Augsburg und Schüler von Johann Lorenz Rugendas dem Jüngeren, gefördert vom Grafen Frohberg-Monjoy und Freiherrn von Kessling ab 1807 in München als Kopist in der Galerie und Unterweisung durch Johann Georg von Dillis, ab 01.01.1809 Abendstudium an der Münchner Akademie, 1809 als Stallmeister des Grafen Frohberg-Montjoy in den Schlachten bei Abensberg und Regensburg, 1810 in Wien, 1810 Ernennung zum Hofmaler und Reisebegleiter von Eugène de Beauharnais, des Vizekönigs von Italien und bis 1815 in Mailand tätig, von Mai bis Dezember 1812 Teilnehmer des Russlandfeldzugs bis zum Brand von Moskau, ab 1816 in München, hier Förderung durch König Maximilian I. von Bayern, 1824 Tod von Eugène de Beauharnais und Entlassung als Hofmaler, gab zusammen mit seinen Söhnen Benno und Franz 1827–33 ein Werk mit 100 Lithos zu den Erlebnissen des Feldzugs 1812 heraus, 1827–28 Reisen auf die Güter der Grafen von Bassewitz, Voss und Hahn nach Burg Schlitz, Wardow, Basedow und Schorsow, anschließend zahlreiche Aufträge für den Hochadel und Königshäuser, unter anderem 1829 Einladung an den württembergischen Hof nach Stuttgart und 1830 bei Fürst zu Fürstenberg in Donaueschingen, Ankäufe durch den Freiherrn Salomon von Rothschild in Paris, 1833 und 1837 Reisen mit den Söhnen an den Hof der Herzöge von Schleswig-Holstein nach Augustenburg, 1836 im Auftrag von Kronprinz Maximilian von Bayern Mitarbeit an den Fresken im Schloss Hohenschwangau, 1839 im Dienste von Maximilian Herzog von Leuchtenberg in St. Petersburg, 1848–49 Teilnahme am Feldzug in Italien unter Radetzky, 1848–50 tätig für Kaiser Franz Joseph I. und für König Ludwig I. von Bayern, blieb bis zu seinem Tod einer der gefragtesten Militärmaler Deutschlands, Ehrenmitglied der Münchner Akademie, ab 1825 Mitglied der Berliner Akademie, Quelle: Thieme-Becker, AKL, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Matrikel der Münchner Akademie, Boetticher, Grieb, Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Nagler und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4329
Limit: 3300,00 €, Zuschlag: 6200,00 €
in einem italienisch-ländlichen Stubeninterieur mit hohen gewölbten Decken und hellen Wänden sitzt auf dem Boden, mit dem Rücken an einen Holztisch mit Flaschen gelehnt, ein Junge, in eine Handarbeit vertieft, sein kleiner Bruder schaut ihm interessiert zu, eine Leiter führt auf den Speicher unter der Decke, von welchem Zwiebel- und Traubenbündel zum Trocknen hängen, feine Genremalerei mit gekonnter Lichtführung, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert "C. Agthe" sowie links unten ortsbezeichnet "Anacapri", rückseitig wohl von Künstlerhand nochmals betitelt "'aus anacapri' (Naturstudie)" sowie datiert und signiert "Curt Agthe Juli 1894", dazu römisch nummeriert als Nr. 81, kleinste Retuschen, in zeitgenössischer passender Lackleiste, Falzmaße ca. 32,5 x 23 cm. Künstlerinfo: dt. Genremaler und Zeichner (1862 Berlin bis 1943 Berlin), studierte 1880-87 an der Berliner Akademie bei Max Michael, unternahm Studienreisen nach der Schweiz und Italien, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, vertreten auf der Weltausstellung 1915 in San Francisco, beschickte Kunstausstellungen in Berlin und Düsseldorf, Mitglied in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft, im Verein Berliner Künstler und im Künstlerunterstützungsverein Berlin, tätig in Berlin, Quelle: Thieme-Becker, AKL, Dressler und Internet.
Katalog-Nr.: 4330
Limit: 480,00 €, Zuschlag: 480,00 €
auf der Straße von San Jacopo al Girone kommend überquert ein Wandersmann im warmen Abendlicht die Brücke über den Arno, als sich ihm die beeindruckende Silhouette der toskanischen Metropole Florenz eröffnet, darunter die Domkuppel der Kathedrale Santa Maria del Fiore und der Palazzo Vecchio, Vedutenmalerei der Jahrhundertwende mit feiner Pinselführung, Öl auf Malkarton, um 1900, unten links signiert "E. Altrui", rückseitig mit Etikett der Buchhandlung "Flor & Findel" aus Florenz, die im ausgehenden 19. Jahrhundert auch im Gemäldehandel tätig war, dazu handschriftliche Ortsbezeichnung "Firenze da Girone" sowie schwer leserlich wohl Besitzannotationen, Firnis gegilbt, geringe Randschäden von der Rahmung, diese im gerahmten Zustand nicht sichtbar, Falzmaße ca. 10,5 x 15 cm, Künstlerinfo: Enrico Altrui (19. Jh. Italien bis 20. Jh. Italien), beliebter italienischer Vedutenmaler des ausgehenden 19. bzw. frühen 20. Jh.
Katalog-Nr.: 4331
Limit: 120,00 €, Zuschlag: 260,00 €
romantische herbstliche Landschaft mit Wanderer, unter mächtigen Bäumen am Flussufer, Fährkahn und Dorf zu Füßen einer Burgruine, lasierende, teils gering pastose Malerei, Öl auf Holzplatte, rechts unten teils unleserlich signiert und datiert "H. van Bergum 1830", Craquelure und farbschwundrissig, Malplatte sekundär rechts rückseitig verstärkt und unten ca. 8 mm angesetzt, alte Retuschen, etwas restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 75 x 100,5 cm.
Katalog-Nr.: 4332
Limit: 250,00 €, Zuschlag: 0,00 €
abendliche Sommerlandschaft mit Kentaur, eine nackte Frau entführend, möglicherweise illustriert der Maler hier die mythologische Geschichte der Entführung der Deïaneira durch Nessos, die viel gerühmte schöne Deïaneira – Tochter des kalydonischen Königs Oineus – war darüber hinaus stark und den Männern feindlich gesinnt, ihr Vater gab sie dem Freier zur Braut, der sie im Zweikampf besiegte, so wurde der antike Held Herakles ihr Mann, während eines Hochwassers musste Deïaneira den Fluss Euenos überqueren, wobei der in Liebe zur Schönen entbrannte Kentaur Nessos seine Hilfe anbot und seine Angebetete zu entführen trachtete, worauf Herakles ihn tötete, Böcklins Bildfindungen greifen wiederholt auf die als ungestüm, lüstern und maskulin geltenden Fabelwesen zurück, 1873 schuf er sein Gemälde "Kampf der Kentauren", 1878 "Kentaur am Wasser", 1888 folgte der "Kentaur in der Dorfschmiede" und 1898 bearbeitet er vorliegendes Thema in seinem großformatigen Ölbild "Deïaneira und Nessus", flott mit breitem Pinselduktus pastos erfasste Studie, Öl wohl auf Leinwand ohne Keilrahmen, um 1890, unsigniert, rückseitig ungeprüfte Zuschreibung auf altem, posthumem Etikett in kursiver, 1904 von der Stuttgarter Schriftgießerei Otto Weisert entworfener Böcklin-Antiqua "Arnold Böcklin", mit handschriftlicher Ergänzung "Studie d. Entführung", Craquelure, Ecken mit Reißzweckenlöchlein, alt gerahmt, Falzmaße ca. 25 x 30 cm. Künstlerinfo: bedeut. schweizerischer Maler, Zeichner, Graphiker und Bildhauer (1827 Basel bis 1901 Kloster San Domenico Fiesole bei Florenz), Vertreter des Symbolismus, erster Zeichenunterricht bei Ludwig Adam Kelterborn, studierte 1845–47 an der Akademie Düsseldorf bei Wilhelm Schirmer und Karl Friedrich Lessing, 1847 Reise nach Brüssel und Antwerpen, 1848 Parisaufenthalt, befreundet mit dem Tiermaler Rudolf Koller, fortan wechselnde Aufenthalte in Basel, Rom, München, Zürich und 1893 letztendlich Florenz, 1853 Heirat mit der Römerin Angela Pascucci, 1859 erster Auftrag des bayerischen Königshauses, 1860–62 Berufung als Professor an die Kunstschule Weimar, 1871 Ehrenmitglied der Münchner Akademie,1889 Ehren-Doktorwürde der Universität und 1890 Ehrenbürger von Zürich, galt Ende des 19. Jh. als bedeutendster Maler seiner Zeit, Quelle: Thieme-Becker, AKL und Internet.
Katalog-Nr.: 4333
Limit: 900,00 €, Zuschlag: 900,00 €
spärlich bekleidete junge Nymphe als Nereide in bordeauxfarbener Stola mit großer Harfe an steiler, abendlicher Felswand über gischtender See, das als "Die Meeresbrandung" bzw. "Der Schall" 1879 von Arnold Böcklin (1827–1901) erschaffene Original wird heute in der Berliner Alten Nationalgalerie verwahrt, wie seine berühmten Symbolisten-Kollegen Franz von Stuck, Max Klinger und Gustave Moreau bediente sich Böcklin mystischer Frauengestalten als Trägerinnen seiner Botschaft, so thematisiert das Gemälde die Sinnlichkeit auf differenzierte Art, zum einen – den Titel des Werkes folgend – wollte Böcklin das akustische Phänomen der Meeresbrandung visualisieren und verstand das Gemälde als Allegorie des Hörens, welches durch das Meeresrauschen und den mystischen Gesang der Nereiden mit ihren Instrumenten symbolisiert wird, die junge Frau mit ihrer Harfe steht als Personifizierung der "Meeresbrandung", zur Sinnhaftigkeit des übergroßen Instruments mit den gleich langen und gleich starken Saiten erklärte Böcklin 1879 seinem Freund Arnold von Salis "Der Ton der Brandung ist eben stets derselbe", zum anderen spricht das Motiv mit der jungen, nahezu nackten und in effektvoll edel-schillernden Stoff gewandeten Femme fatale auch erhebliche erotisch Reize an und lässt so manche Sinne zwischen Begehren und der Ahnung von Gefahr changieren, laut dem Kunsthistoriker Ludwig Justi hat Böcklin für sein Gemälde Impressionen der Küste bei Porto Venere verarbeitet, gering verkleinerte, pastose Kopie nach dem Original mit trefflicher Erfassung der Stofflichkeit, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, um 1900, unsigniert, Craquelure, alte Hinterlegungen der Leinwand, etwas restauriert, ungerahmt, Maße ca. 115 x 77,5 cm. Künstlerinfo Arnold Böcklin: bedeut. schweizerischer Maler, Zeichner, Graphiker und Bildhauer (1827 Basel bis 1901 Kloster San Domenico Fiesole bei Florenz), Vertreter des Symbolismus, erster Zeichenunterricht bei Ludwig Adam Kelterborn, studierte 1845–47 an der Akademie Düsseldorf bei Wilhelm Schirmer und Karl Friedrich Lessing, 1847 Reise nach Brüssel und Antwerpen, 1848 Parisaufenthalt, befreundet mit dem Tiermaler Rudolf Koller, fortan wechselnde Aufenthalte in Basel, Rom, München, Zürich und 1893 letztendlich Florenz, 1853 Heirat mit der Römerin Angela Pascucci, 1859 erster Auftrag des bayerischen Königshauses, 1860–62 Berufung als Professor an die Kunstschule Weimar, 1871 Ehrenmitglied der Münchner Akademie, 1889 Ehren-Doktorwürde der Universität und 1890 Ehrenbürger von Zürich, galt Ende des 19. Jh. als bedeutendster Maler seiner Zeit, Quelle: Thieme-Becker, AKL und Internet.
Katalog-Nr.: 4334
Limit: 480,00 €, Zuschlag: 2800,00 €
nächtliche Darstellung einer nur spärlich mit Schleiern verhüllten verführerischen Nymphe mit Perlenkette, langem blonden Haar, Lyra und sternengleich leuchtendem Diadem auf hohem Fels im Mondenschein, die Sage berichtet von der schönen Jungfrau Loreley, welche auf einem steilen Fels bei St. Goar am Rhein lebte und des Nachts mit ihrem liebreizenden Gesang die Schiffer des Rheins derart betörte, dass sie an den gefährlichen Felsen zerschellten, bereits in den 1860er Jahren beschäftigte sich Bodenmüller mit dem Lorelei-Thema, so vermerkt Seubert (1879): "... bildete sich autodidaktisch weiter, und malte anfangs Genrebilder (Lorelei, Gesellschaft auf stürmischer See), auch Altarblätter, wurde aber durch den Krieg von 1870–71, den er selbst als bayrischer Kanonier, Unteroffizier und Offizier von Anfang an mitmachte, auf das Gebiet des Soldaten- und Schlachtenbildes hingeleitet ...", möglicherweise ist das Gemälde identisch mit dem 1883 entstandenen und 1888 auf der Münchner Glaspalastausstellung gezeigten und bei Boetticher verzeichneten Gemälde "Schleiertanz", feinst lasierende romantische Mythenmalerei in sublimer Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1890, links unten signiert "Frid. [sic.] Bodenmüller München", wachsdoubliert, etwas restauriert, gering restaurierungsbedürftig, sehr schön neuzeitlich gerahmt, Falzmaße ca. 100 x 70 cm. Künstlerinfo: dt. Historien-, Militär- und Genremaler (1845 München bis 1913 München), studierte ab 1861 kurzzeitig an der Münchner Akademie bei Joseph Schlotthauer, künstlerisch weitestgehend Autodidakt, anschließend künstlerisch freischaffend als Genre- und Altarmaler, 1870–71 diente er zusammen mit seinem Bruder Otto Bodenmüller als Kriegsfreiwilliger und Leutnant im Deutsch-Französischen Krieg, in der Folge entstanden vor allem militärische Motive, ab ca. 1880 wieder Hinwendung zu allegorischen und mythologischen Genreszenen, Mitglied der Münchner Künstlergenossenschaft, beschickte 1883–1904 den Münchner Glaspalast, tätig in München, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, AKL, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Boetticher, Glaspalastkataloge, Müller-Singer, Dressler, Seubert und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4335
Limit: 900,00 €, Zuschlag: 2400,00 €
einsamer, auf einer sonnenbeschienen Wiese am Waldrand stehender Bauernhof unter locker bewölktem Himmel, leicht pastose Landschaftsmalerei, Öl auf Pappe, Ende 19. Jh., links unten signiert "Brinckmann", minimale Verluste, Retuschen, gerahmt, Falzmaße ca. 18 x 14 cm. Künstlerinfo: auch Brinkmann, dt. Landschaftsmaler und Illustrator (1830 Horneburg bis 1902 Düsseldorf), ab 1852 in Düsseldorf ansässig und hier Privatschüler von Alexander Michelis und Johann Wilhelm Schirmer, seit den 1860er Jahren auch als Illustrator tätig, Mitglied des Künstlervereins Malkasten, Quelle; Thieme-Becker, Boetticher und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4336
Limit: 130,00 €, Zuschlag: 0,00 €
sommerliche Landschaft mit fröhlicher Jagdgesellschaft aus Kentauren und Satyrn mit ihrer Jagdbeute, lasierende, teils gering pastose Genremalerei, Öl auf Leinwand, rechts unten undeutlich signiert und datiert "W. Canitzer 1891", Craquelure, hinterlegte Fehlstellen in der Leinwand, retuschiert, etwas restaurierungsbedürftig, in schönem Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 91 x 121 cm.
Katalog-Nr.: 4337
Limit: 900,00 €, Zuschlag: 0,00 €
junge Frau beim heimlichen Mithören eines Gesprächs an einer Tür im bürgerlichen Interieur, Genremalerei in abgestimmter Farbigkeit, Öl auf Leinwand, Ende 19. Jh., in der unteren rechten Ecke signiert "Jules Carin", doubliert, geringe Retuschen, gerahmt, Falzmaße ca. 46,5 x 38,5 cm.
Katalog-Nr.: 4338
Limit: 700,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Liebespaar am Ufer eines Sees, im Hintergrund Dorf mit Kirchturm im abendlichen, sommerlichen Licht, impressionistische Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., links unten bezeichnet "Corot", verso Klebezettel "Corot" sowie Sammlungsetikett "Collections de M. Henri Rouart", unrestaurierter Zustand mit Alterscraquelé und Abplatzern an den Kanten, in breitem, gekehltem Goldstuckrahmen mit geometrischen Reliefbändern und palmettengeschmückten Ecken, dieser restaurierungsbedürftig, Falzmaße ca. 35 x 55 cm. Künstlerinfo zu Jean-Baptiste Camille Corot: bedeutender französischer Maler, Zeichner, Fotograf (Daguerreotypist) und Graphiker (1796 Paris bis 1875 ebenda), zunächst Tuchmacherlehre, 1822 Schüler der Malerei bei Michallon, nach dessen Tod 1822 für drei Jahre bei Victor Bertin, unternahm ausgedehnte Malwanderungen durch die Gegend um Rouen und die Wälder von Fontainebleau und Ville d´Avray, 1825 für drei Jahre bei Aligny in Rom, 1828 zurück in Paris, mietete er ein Atelier und malte mit geringen Unterbrechungen d. Reisen (Italien, England, Schweiz und Holland) hier bzw. in den Wäldern von Fontainebleau und Ville d´Avray, debütierte 1827 im Pariser Salon, nach anfänglicher Ablehnung ab ca. 1845 zahlreiche Anerkennungen, unter anderem 1846 Verleihung der Ehrenlegion und 1848 die Verleihung der Medaille 1. Klasse, 1849 Jurymitglied des Salons, ab 1855 auch Hinwendung zur Graphik, tätig in Paris, hierzu bem. Thieme-Becker: „... Gegen 1850 etwa begann C. seine – zweite Manier – auszubilden, die ihn namentlich in späteren Jahren immer mehr von der wirklichen greifbaren Natur entfernt; eine Malerei von einer ganz flüssigen zarten und unbestimmten Art, deren Reiz mehr in einem allgemeinen poetischen Zauber als auf der individuellen Stimmung eines bestimmten Landschaftsmotivs beruht ... Sein besonderes Interesse für die flüchtigen, schwer fassbaren Farbenstimmungen bei Tagesanbruch oder Abenddämmerung lässt ihn schon geradezu als einen Vorläufer des Impressionismus erscheinen.“ Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler, Verlag Seemann Henschel GmbH & Co. KG.
Katalog-Nr.: 4339
Limit: 200,00 €, Zuschlag: 2000,00 €
imposante zerklüftete, sommerliche Hochgebirgslandschaft mit Hirten vorm Bauernhaus am Gebirgsbach, lasierende Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., rechts unten signiert "Ad. de Coursy", rückseitig auf dem neuzeitlichen Keilrahmen appliziertes Holzstück, hier teils schwer lesbare frz. Annotation "Vue prise dans les montagnes de la Grande Chartreuse [dt.: Blick auf die Berge der Grande Chartreuse]", Craquelure, wachsdoubliert, restauriert, in alter Goldstuckleiste (rest.bed.) mit Messingrahmenschild mit ungeprüfter Zuschreibung "Alexandre F. De Courcy geb. 1832" gerahmt, Falzmaße ca. 46 x 55 cm.
Katalog-Nr.: 4340
Limit: 450,00 €, Zuschlag: 0,00 €
ungewöhnlich großformatige sommerliche Schweizer Hochgebirgslandschaft, mit Hirten am zu Tale stürzenden Reichenbach, vor weitem Landschaftsausblick, romantisch-stimmungsvolle, lasierende bzw. gering pastose Landschaftsmalerei mit trefflich eingefangenem Licht und gekonnt wiedergegebener Atmosphäre und Tiefe der Landschaft, bereits 1836 würdigt das Künstlerlexikon Nagler den Künstler geradezu überschwänglich "... ein junger Künstler, dessen Bilder bereits einen grossen Beifall genossen. Im Jahre 1832 waren seine "Mühle zu Montreux" und "Der Sturm" Zierden der Genfer Kunstausstellung. Man bewunderte das Grossartige, Romantische der Auffassung, die Wahrheit und das Farbenspiel. Besonderes Aufsehen erregte er 1834 durch seine "Sennhütte auf einer Alp im Meyringer Thal", ein Bild, das im Kunstblatte 1834 No. 97 ein "reiches Gedicht" genannt wird, durch Lichteffekte, die um und über den Berg wegziehenden Nebel, durch das reizende Alpengrün und die ganze landschaftliche Behandlung, die etwas Breites und Grossartiges im Style mit fleissigem Studium und sorgsamer Ausführung verbindet. ...", und Müller-Klunzinger ergänzt 1854: "... ein ausgezeichneter Landschaftsmaler in Genf, ... gehört zu den ersten Meistern seines Fachs, dessen Bilder seit mehr als 20 Jahren auf den Kunstausstellungen allgemeine Bewunderung erregen. Einer entschieden naturalistischen Richtung folgend, weiss er mit seinem ungemein energischen Naturgefühl ebenso gut die kolossalen, an Effekten des Lichts, der Farben und der mächtigen Formen in Wolken, Felsen und Bäumen, wie an herrlichen Lichtblicken und furchtbaren Stürmen so reichen Hochalpen in einem erhabenen Epos zu schildern, wie die grossartige Idylle des Genfersee´s mit seinem Abend- und Morgenglühen der Gletscher darzustellen. Frappante Charakteristik, tiefes, inniges Eingehen auf das Leben und Weben der Natur, verbindet sich in ihnen mit einer durchaus gediegenen Technik ... zu einem Ganzen von ergreifender Wirkung. ...", Öl auf Leinwand, links unten signiert und datiert "F. Diday 1856", rückseitig auf dem Keilrahmen betitelt "Cour de Reichenbach Vallée de Meyringen [sic] Suisse", Craquelure, farbschwundrissig, alte Retuschen, Kittungen und Restaurierungen, Fehlstellen in der Leinwand bzw. Malschicht, doubliert, restaurierungsbedürftig, lose beigegeben passender Goldrahmen mit Messingrahmenschild "François Diday 1802-1877 Cour de Reichenbach Vallée de Meyeringen [sic] Suisse", Falzmaße ca. 188 x 259 cm. Künstlerinfo: auch Francois Diday, schweizerischer Landschaftsmaler, Radierer, Lithograph, Aquarellist und Sepiazeichner (1802 Genf bis 1877 Genf), gilt als Begründer der Alpenlandschaftsmalerei, 1813-16 Zeichenschüler von Louis-Théodore Constantin-Hiertzeler, danach Weiterbildung an der Kunstschule der Societe des Arts in Genf sowie Schüler der Landschaftsmaler Charles-Joseph Auriol, Joseph Hornung und Wolfgang-Adam Töpffer, sicherte zunächst seinen Lebensunterhalt durch Anfertigung kolorierter Ansichten für Touristen und Händler, 1818-19 Studienreise durch die Schweiz und Savoyen, 1823 zeitweise Atelierschüler bei Antoine-Jean Gros in Paris, 1824 auf Veranlassung von Auguste Robineau mit Reisestipendium der Genfer Kunstgesellschaft für anderthalb Jahre Studienaufenthalt in Italien (Rom), beschickte ab 1823 den Salon der Genfer Societe des Arts, ab 1823 in Genf freischaffend, unterhielt zeitweise ein Schüleratelier und war Lehrer berühmter Maler wie Alexandre Calame, Charles-Samuel Delapeine, Charles Giron und Charles Vuillermet, ab 1854 Gemeinderat in Genf, beschickte Ausstellungen in der Schweiz, Berlin, Wien, Turin und in Paris, erhielt diverse Ehrungen wie 1842 Ernennung zum Ritter des Ordens der Ehrenlegion, den russischen Stanislausorden, den belgischen Leopoldsorden, 1873 eine Bronzemedaille auf der Weltausstellung Wien und wurde zum Mitglied der St. Petersburger Akademie ernannt, Quelle: Thieme-Becker, AKL, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Sikart, Historisches Lexikon der Schweiz, Nagler, Brun, Boetticher, Bénézit, Müller-Singer, Seubert, Müller-Klunzinger und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4341
Limit: 6900,00 €, Zuschlag: 6900,00 €
zwischen Wiesen und Bäumen an einem Weg gelegenes Bauernhaus mit Nebengelassen, im Hintergrund die nebelverhangen Berge des Alpenvorlandes, leicht pastose Landschaftsmalerei in frischer Farbigkeit, Öl auf Leinwand, Ende 19. Jh., rechts unten bezeichnet "Lenggries" und signiert "Fink", geringe Retuschen, Goldstuckrahmen mit Metallschild "August Fink 1846–1916", Falzmaße ca. 67 x 53,5 cm. Künstlerinfo: dt. Landschaftsmaler (1846 München bis 1916 München), zunächst als Kaufmann tätig, Schüler von Adolf Stademann und Eduard Schleich d. Ä., ab 1872 Schüler von Adolf Heinrich Lier, später Anschluss an Josef Wenglein, ab 1874 tätig in München, vertreten auf den Kunstausstellungen in Düsseldorf, Nürnberg, München (Glaspalast) und Berlin, Bilder im Besitz der Neuen Pinakothek München, Kunstsammlungen Nürnberg und des Bayerischen Königshauses, schuf u. a. Deckenszenen für den „Hellblauen Saal“ im Schloss Herren-Chiemsee, berühmt für seine Herbst- und Winterlandschaften, Quelle: Thieme-Becker und Vollmer.
Katalog-Nr.: 4342
Limit: 390,00 €, Zuschlag: 0,00 €
verkleinerte Kopie nach dem 1870 entstandenen neoklassizistischen Gemälde "Medea" von Anselm Feuerbach (1829-1880), welches heute in der Neuen Pinakothek München aufbewahrt wird, die Szene zeigt die tragische mythologische Heldin Medea, die mit ihren Kindern von ihrem untreuen Ehemann Iason verstoßen und auf einer einsamen Insel ausgesetzt wurde, worauf Medea auf grausame Rache sann, pastose Mythenmalerei, Öl auf Leinwand, rechts unten bezeichnet, signiert und datiert "n. [nach] Ans. Feuerbachs »Medea« F. Fischer 1934", Druckstelle in der Leinwand, etwas restaurierungsbedürftig, alt gerahmt (restaurierungsbedürftig), Falzmaße ca. 58 x 112 cm.
Katalog-Nr.: 4343
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 20,00 €
urige, spärlich beleuchtete Schmiede mit loderndem Schmiedefeuer, diversen Ambossen mit zwei Arbeitern und einem Lehrling, stimmungsvolle, minimal pastose Malerei in gedeckter Farbigkeit, Öl auf Holztafel, um 1900, links unten signiert und ortsbezeichnet "E. Hammer Wm.", rückseitig bezeichnet und betitelt "E. Hammer Weimar In der Schmiede", Retuschen, gerahmt, Falzmaße ca. 47 x 56,5 cm. Künstlerinfo: dt. Interieur- und Genremaler (geboren 1853 in Dresden-Blasewitz oder Leipzig), 1876-77 mit österreichischem Staatsstipendium in Rom, hier Mitglied des Deutschen Künstlervereins, studierte 1877-84 an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar bei Woldemar Friedrich, debütierte 1881 in der Ausstellung des Sächsischen Kunstvereins Dresden, beschickte ab 1882 die Dresdner Akademische Kunstausstellung und bis 1899 weitere Ausstellungen in Berlin, Dresden und den Glaspalast in München, tätig in Weimar, in den 1880er Jahren Aufenthalte in der Malerkolonie Kleinsassen in der Röhn, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Boetticher, "Dresdner Nachrichten" vom 07.11.1881, Bantzer "Hessen in der deutschen Malerei", Wollmann, Schmaling "Künstlerlexikon Hessen-Kassel 1777-2000" und Müller-Singer.
Katalog-Nr.: 4344
Limit: 390,00 €, Zuschlag: 390,00 €
sommerlicher Blick über einen Gebirgswald zur schneebedeckten Hochgebirgssilhouette, wohl Ansicht der Alpspitze, lasierende, teils gering pastose Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, um 1900, links unten unscheinbar signiert "K. Heffner", Craquelure, doubliert, etwas restauriert, im schönen Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaße ca. 44,5 x 38,5 cm. Künstlerinfo: auch Carl Heffner, dt. Landschaftsmaler (1849 Würzburg bis 1925 Berlin), studierte zunächst Musik in München und Anhänger Richard Wagners, parallel autodidaktische Hinwendung zur Malerei, Schüler von Johann Nepomuk Otto und Adolf Stademann, beeinflusst von Adolf Heinrich Lier und der Schule von Barbizon, unternahm ab Anfang der 1870er Jahre Studienreisen, unter anderem nach England und Italien, 1883 bis 1888 regelmäßige Winteraufenthalte in Rom, ab 1886 Ehrenmitglied der Münchner Akademie, 1887 Verleihung des Professorentitels durch den Prinzregent Luitpold von Bayern, 1889 in Florenz, ab 1894 in Dresden tätig, später in Freiburg im Breisgau und letztendlich in Berlin ansässig, Mitglied im Verein Berliner Künstler, fand seine Motive in Bayern, den Alpen, England, Holland, der römischen Campagna (Rom und Ostia), Florenz, der Eifel, später an der Ostsee bei Prerow und auf der Insel Rügen, beschickte Ausstellungen, unter anderem in Paris, Wien, München, Berlin und London, Quelle: Thieme-Becker, Saur "Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon", Bénézit, Boetticher, Müller-Singer, Dressler, Bruckmann "Münchner Maler des 19./20. Jh.", Bosl "Bayerische Biographie" und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4345
Limit: 240,00 €, Zuschlag: 240,00 €
an einem tosenden Gebirgsbach liegt vor imposanter alpenländischer Kulisse eine kleine Waldhütte mit rauchendem Schornstein, vor dieser führt unter nur locker bewölktem Himmel eine Frau Holzarbeiten aus, besonders im Bereich des Wassers pastose, aber feine Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, um 1900, rechts unten signiert sowie unleserlich datiert "H. E. Heyn [...]", vorderseitig auf Etikett wohl falsche Zuschreibung zum gleichnamigen, ebenfalls als Maler tätigen Vater Heyn senior (geb. 1835), rückseitig auf Etikett bezeichnet "Partie bei Bern", auf dem Rahmen nochmals in Blei künstlerbezeichnet sowie mit weiteren schwer leserlichen Annotationen, reinigungsbedürftig und winzige Retusche im rechten unteren Bildbereich, geringe, nicht störende Randschäden durch Rahmung, in prächtiger Goldstuckleiste der Zeit, Falzmaße ca. 45 x 33 cm, Maße Rahmen ca. 52,5 x 64 cm, Künstlerinfo: dt. Maler (1856 Düsseldorf bis 1932 Düsseldorf).
Katalog-Nr.: 4346
Limit: 180,00 €, Zuschlag: 200,00 €
verschneite Winterlandschaft mit Holzsammlerin und Jäger auf vom Schnee bedecktem Weg, im Hintergrund Burgruine auf Felssporn im Licht des allmählich zur Neige gehenden Tages, teils leicht pastose Malerei in warmer Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1880, rechts unten signiert "H. Hiller", minimale Retuschen, reinigungsbedürftig, im prächtigen Goldstuckrahmen der Zeit (bestoßen), Falzmaße ca. 53 x 40,5 cm. Künstlerinfo: dt. Landschafts- und Marinemaler (ca. 1846 Berlin bis ca. 1912 Berlin), beschickte ab 1966 die Berliner Akademieausstellungen, war ferner vertreten auf Ausstellungen in Dresden, Hannover und 1894 in Lübeck, Quelle: Boetticher, Thieme-Becker und Internet.
Katalog-Nr.: 4347
Limit: 250,00 €, Zuschlag: 260,00 €
ältere, den Betrachter anblickende Frau, im Licht einer Kerze vor dunklem Grund, leicht pastose Malerei in gedeckter Farbigkeit, Öl auf Holztafel, Ende 19. Jh., auf der Rückseite unleserlich bezeichnet und Zuschreibung in Blei "Paul Hoecker", kleinere Fehlstellen, restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaße ca. 16 x 11 cm. Künstlerinfo: auch Paul Höcker, dt. Maler (1854 Oberlangenau/Schlesien bis 1910 München), 1874–79 Studium an der Akademie in München bei Wilhelm von Diez, 1882/83 jeweils Reisen nach Paris und Holland, lebte kurz in Berlin und kehrte 1888 nach München zurück, 1891 Berufung zum Professor an der Akademie in München, Hoecker war der erste Professor der Akademie, der im Sommer zum Malen aufs Land ging, er ist der erste moderne Künstler an der Akademie, der seine Studenten an die Impressionisten und die Schule von Barbizon heranführte, man sprach auch in den 1890er Jahren von der „Hoecker Schule“, fast alle Gründungsmitglieder der Künstlergruppe „Die Scholle“ waren seine Schüler, 1892 Mitbegründer der Sezession und deren erster Schriftführer, 1898 Rücktritt als Professor, Teilnahme unter anderem an der Weltausstellung in Chicago (1893) und den Biennalen in Venedig 1895, 1897 und 1899, Quelle: Thieme-Becker, Bruckmann-München, Boetticher, Wikipedia und Forum Queeres Archiv München.
Katalog-Nr.: 4348
Limit: 100,00 €, Zuschlag: 300,00 €
felsige Landschaft mit seitlich blickendem Rehbock, unter bewölktem Himmel, Öl auf Holzplatte, rechts unten signiert, etwas restaurierungsbedürftig, in reliefierte Goldstuckleiste gerahmt, diese mit Fehlstellen, Falzmaße 28,5 x 38,5 cm. Künstlerinfo: dt. Maler und Lithograph (1802 Bayreuth bis 1870 München), Sohn des Malers Johann Hohe, ab 1820 Studium an der Akademie in München, ab 1823 Beschäftigung mit der Lithographie, Quelle: Thieme-Becker, Matrikeln der Münchner Akademie und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4349
Limit: 20,00 €, Zuschlag: 50,00 €