Blick in abendliche mediterrane Landschaft, am Fuße eines Postaments mit Darstellung der Allegorie des Nils (in Gestalt eines bärtigen, auf einer Sphinx lagernden Männeraktes mit Füllhorn) hat sich ein Hirte mit seiner Herde aus Schafen und Ziegen neben seinem Maulesel zur Rast niedergelassen, Tier und Mensch scheinen mit der Landschaft zu verschmelzen, wären da nicht einige effektvolle Lichter aus imaginärer Quelle, welche die Tiere der Dunkelheit entreißen, im Gegensatz zu der Dämmerung und mithin dem Schlaf anheimfallender Landschaft, scheint der blaue Himmel mit seinen dramatisch erleuchteten Wolken von dynamischer Ruhelosigkeit zu künden, die Malerei zeigt starke Bezüge zum Werk von Nicolaes Pieterszoon Berchem, welcher van de Velde künstlerisch stark beeinflusste, obgleich nicht gesichert ist, dass Berchem in Italien weilte, schuf er mediterrane Landschaften mit Tierstaffage und antiker Ruinenarchitektur, van de Velde hat in seinen gesicherten Werken wie sein Vorbild, obgleich er definitiv nie in Italien weilte, neben der typischen Landschaft, vielfach auch römische Artefakte als Zitat im Bild verwendet, im vorliegenden Gemälde lässt der Künstler den Hirten samt Herde zu Füßen der Allegorie des Nils rasten, die zwar per se nicht in eine italienische Landschaft gehört, deren Original (eine römische Arbeit aus dem 1. Jahrhundert nach Christi) jedoch in den vatikanischen Museen verwahrt wird und somit einen Bezug zu Rom herstellt, auch die Behandlung des Lichts, der Komposition der Landschaft und die stark kontrastierende Wiedergabe von Himmel und Landschaft erinnern neben der Tierdarstellung an Arbeiten Adriaen van de Veldes, lasierende, teils minimal pastose Malerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 17. Jh., unsigniert, doubliert, alt restauriert, minimale Craquelure, etwas restaurierungsbedürftig, sehr schön in ca. 10 cm breiter, dunkler Wellenleiste mit vergoldeter Innenkante gerahmt (rückseitig Düsseldorfer Rahmungsetikett um 1910), hier auch altes Messingrahmenschild mit fehlerhafter Zuschreibung ”Adrian van de Velde 1639–1772”, Falzmaß ca. 58 x 50 cm. Künstlerinfo: niederländischer Maler und Radierer (1636 Amsterdam bis 1672 Amsterdam), entstammt bedeutender holländischer Malerfamilie, zunächst Schüler seines Vaters, des Zeichners Willem van de Velde (ca. 1611–1693), später Schüler von Jan Wijnants (auch Jean Wynants, ca. 1632–1684) und Paulus Potters (1625–1654) in Haarlem, beeinflusst von Philips Wouwerman (1619–1668) und Nicolaes Pieterszoon Berchem (1620–1683), anschließend Rückkehr nach Amsterdam und zunächst Mitarbeit im Atelier von Karel Dujardin (1622–1678), danach freischaffend, teilweise als Staffagemaler (Tiere und Menschen) für Jan Hackaert, Jacob Isaackszoon van Ruisdael, Meindert Hobbema, David de Koninck, Jan van der Hagen, Adrien Verboom, Guilam Dubois, Jan Hackaert, Frederik de Moucheron, Jan Wijnant und Jan van der Heyden tätig, Quelle: Thieme-Becker, Wikipedia und Allgemeine Deutsche Biographie.
Katalog-Nr.: 4300
Limit: 2900,00 €, Zuschlag: 0,00 €
alttestamentarische Szene aus dem Leben Josefs, des zweitjüngsten Sohnes des Erzvaters Jakob und Stammvater eines der zwölf Stämme Israels, von seinen Brüdern in die ägyptische Sklaverei verkauft, gelangte Josef in die Dienste Potiphars, des Oberaufsehers der Leibwache und Kämmerers des ägyptischen Pharaos, auf Grund seiner Redlichkeit und Klugheit gewann Josef schnell das Vertrauen seines Herrn, jedoch begehrte Potiphars Frau den jungen Mann, der ihren Werbungen widerstand, diese bezichtigte Josef daraufhin aus Rache bei Potiphar der Vergewaltigung, worauf Josef in den Kerker geworfen wurde, hier ward ihm wiederum Gottes Gnade zuteil und er fand gnädige Behandlung durch den Gefängnisamtmann, der Josef die Versorgung der Gefangenen auftrug, Josef konnte relativ frei agieren und so geschah es, dass zwei Häftlinge des Pharaos (der Amtmann über die Schenken und der Amtmann über die Bäcker) Joseph anvertrauten, dass jedem von ihnen in der Nacht ein Traum eingegeben ward, dessen Bedeutung sie nicht verstünden, woraufhin jeder Josef seinen Traum erzählte (1. Mose, Kapitel 40), Josef deutete daraufhin eines jeden Traum und seine Prophezeiungen sollten sich in ihrer ganzen Dramatik erfüllen, das vorliegende Gemälde zeigt eben jene Traumdeutungsszene im düsteren Gefängnis, mit mehreren Insassen, in deren Mitte sich der jugendliche Josef zwei Gefangenen widmet, die Darstellung wird von unsichtbarer Lichtquelle effektvoll beleuchtet und so dramatisch akzentuiert, lasierende barocke Genremalerei in fein abgestimmter Farbigkeit, Öl auf Leinwand, wohl 17. Jh., unsigniert, Craquelure, farbrunzelig, etwas alt restauriert, sehr schön im jüngeren, ca. 12 cm breiten, teils furnierten Flammleistenrahmen mit Goldinnenkante gerahmt, Falzmaß ca. 48 x 59,5 cm.
Katalog-Nr.: 4301
Limit: 650,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Darstellung der Gottesmutter im weißen Gewand und blauem Mantel als Immaculata, um Maria scharen sich mehrere Engel mit Blumen als Attribute Mariens bzw. als allgemeine Symbole und Allegorien, so steht die Rose als Sinnbild für Maria, die weiße Lilie für Reinheit und Unschuld, der Palmzweig für das ewige Leben und den Sieg über alles Irdische sowie eine Tulpe für die Vergänglichkeit, als Zeichen ihrer Überlegenheit thront Maria siegreich über einem, als Zeichen von Laster, Sünde und Teufel, zu interpretierenden Drachen, der einen Apfel – die verbotene Frucht vom Baum der Erkenntnis (Sündenfall) – als Mittel der Verführung im Maul trägt, lasierende, partiell minimal pastose, religiöse Genremalerei, Öl auf Leinwand, um 1700, im rechten unteren Bereich Reste einer Signatur „M... fc.“, alt doubliert, retuschiert und auf Keilrahmen des 19. Jh. montiert, etwas restaurierungsbedürftig, gerahmt in barocker Leiste, mit späterer Einkürzung im unteren Bereich, mit Altersspuren, Falzmaß ca. 135 x 102 cm.
Katalog-Nr.: 4302
Limit: 480,00 €, Zuschlag: 650,00 €
vornehmes Paar in spanischer Amtstracht, auf einer Bank sitzend, bei der Betrachtung eines Gemäldes im hohen Atelier mit Galerie, der dämmrige Raum erfährt effektvolle Beleuchtung aus unsichtbarer Quelle und betont zwei vordergründige Szenen, zum einen ist da das herrschaftliche Paar, welches mit unverhohlener Bewunderung der Malerei zugewandt ist, zum anderen sitzt links im Vordergrund im Halbprofil eine junge Malerin mit Palette, Pinsel und Malstock im Sonnenlicht, dieser offenbar selbstbewussten jungen Dame, die sich dezent von ihrem Besuch zurückgezogen hat und dem Bildbetrachter den Rücken zukehrt, die jedoch im ungleich helleren Licht erscheint, ist die innere Genugtuung anzusehen, welche ihr die Bewunderung ihres Werkes bereitet, die Entourage des herrschaftlichen Paares wohnt der Szene als Staffage bei und verliert sich in der Dunkelheit des Raumes, lasierende, teils minimal pastose, historisierende Genremalerei in barocker Tradition der niederländischen Altmeister, Öl auf Leinwand, wohl 2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, Craquelure, wachsdoubliert, etwas restauriert, im prächtigen Goldstuckrahmen um 2000, aus ca. 13 cm breiter, üppig ornamental gestuckter und mit Eck- und Mittelkartuschen verzierter, vergoldeter Holzleiste, Gehrungen über Eck gearbeitet, Falzmaß ca. 99 x 80 cm.
Katalog-Nr.: 4303
Limit: 380,00 €, Zuschlag: 380,00 €
das Motiv entführt den Betrachter in eine abendliche mediterrane Landschaft, Reiter zu Pferd wachen über eine kleine Herde aus Ziegen und Schafen sowie über die zahlreichen beladenen Pferde und Maultiere, andere Männer wiederum haben sich neben ihrem zweirädrigen Karren am qualmenden Lagerfeuer gemütlich gemacht, die Dämmerung erobert die Landschaft, die lediglich einige antik anmutende Ruinen (Äquadukt?) und eine Bergsilhouette im Hintergrund erkennen lässt, von vorn wird die Szene von einem imaginären Licht mystisch erleuchtet, gerade der mittig platzierte Schimmel und die rechts im Vordergrund lagernde Ziege erfahren so effektvolle Präsenz, die Kopfbedeckungen der am Lagerfeuer ruhenden Männer, Linnenmützen, lässt eine venezianische Herkunft vermuten, die Malerei steht dem Werk des ”Stendardo” genannten niederländischen Malers Pieter van Bloemen (1657 Antwerpen bis 1720 Antwerpen) nahe, der 1685–94 in Rom weilte und fortan Werke in italienischer Manier schuf, sowohl die Behandlung des Lichts und der Hintergrundlandschaft, als auch einzelne Motive, wie die im Vordergrund lagernde Ziege, das weiße Pferd und der zweirädrige Karren finden sich wiederholt in Werken des Künstlers wieder, lasierende, barocke Genremalerei, Öl auf Leinwand, Ende 17. Jh., unsigniert, doubliert, etwas restauriert, minimale Craquelure, gering restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 47,5 x 60,5 cm.
Katalog-Nr.: 4304
Limit: 800,00 €, Zuschlag: 1000,00 €
Segelschiffe auf dramatisch bewegter See, unter unheilvoll bewölktem Himmel, zur Küste mit mächtiger Festungsanlage treibend, lasierende, teils minimal pastose, barocke Genremalerei, Öl auf Leinwand, wohl 17. Jh., unsigniert, minimale Craquelure, wachsdoubliert, partiell Reparaturstellen, gering restaurierungsbedürftig, gerahmt, Falzmaß ca. 80,5 x 117,5 cm.
Katalog-Nr.: 4305
Limit: 180,00 €, Zuschlag: 2200,00 €
Halbfigurenportrait einer vornehm gekleideten Dame mit Perücke, Sträußchen blauer Blüten im Dekolleté, im roten Goldbrokatkleid mit Spitzenbesatz und blaugrauem Mantel, lasierende, teils pastose Malerei, Öl auf Leinwand, 18. Jh., unsigniert, rückseitig auf jüngerem Rahmen bezeichnet ”Frau v. Roeppken”, Craquelure, alt hinterlegte Fehlstellen in der Leinwand, alt restauriert, minimal restaurierungsbedürftig, im schlicht profilierten Empire-Rahmen mit quadrierten Ecken und Messingapplikationen gerahmt, Falzmaß ca. 81 x 65 cm.
Katalog-Nr.: 4306
Limit: 600,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Matrosen am Strand, beim Entladen niederländischer Schiffe, unter dramatisch bewölktem Himmel, effektvolle, minimal pastose, barocke Marinemalerei in grausilbriger Farbigkeit, Öl auf Leinwand, unsigniert, Craquelure, doubliert und restauriert, minimal restaurierungsbedürftig, schön gerahmt, Falzmaß ca. 40 x 56 cm.
Katalog-Nr.: 4307
Limit: 450,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Halbfigurenbildnis der barbusig dargestellten, sinnenden Maria Magdalena vor Abendlandschaft, sich mit dem linken Ellenbogen auf die Bibel stützend und mit der Rechten das Schweißtuch Christi mit dem Dornenkranz haltend, lasierende Altmeisterkopie, wohl nach barocker Bologneser Vorlage, Öl auf Leinwand und Keilrahmen, Ende 19. Jh., rechts unten signiert ”, büßende Maria Magdalena ”, Craquelure, randdoubliert, hinterlegte Fehlstellen in der Leinwand, restauriert und stark glänzend gefirnist, etwas restaurierungsbedürftig, ungerahmt, Maße ca. 105 x 76 cm. Künstlerinfo: italienische Malerin und Kopistin des 19./20. Jh, wohl tätig in Neapel, Quelle: Internet.
Katalog-Nr.: 4308
Limit: 360,00 €, Zuschlag: 360,00 €
vom hellen Schein des Vollmondes erleuchtete mittelalterliche Stadt mit einzelnen Personen und leuchtenden Schnee- und Eisresten, lasierende, altmeisterliche Malerei mit effektvollen Lichtern, Öl auf Leinwand, um 1900, rechts unten signiert ”A. Altmann”, Leinwand minimal wellig, Maße ca. 37,5 x 49 cm.
Katalog-Nr.: 4309
Limit: 350,00 €, Zuschlag: 350,00 €
junge Frau in der Mode der Gründerzeit, mit hochgestecktem Haar und schwarzem, hochgeschlossenem Kleid mit rotem Kragen, den Betrachter freundlichen anblickend, vor dunklem, changierendem Hintergrund, Öl auf Karton, Ende 19. Jh., auf Rückseite montierte Signatur „Borberg“, minimale Retuschen, gerahmt, Falzmaß ca. 37 x 30 cm.
Katalog-Nr.: 4310
Limit: 100,00 €, Zuschlag: 120,00 €
Blick vom erhöhten Standpunkt in lichte Wald- und Wiesenlandschaft mit Lehmgrube, mit flottem dünnen Pinselstrich erfasste Landschaftsstudie mit wenigen pastosen Effekten, hierzu schreibt Walther Scheidig: ”... hat Buchholz vor der Natur nicht nur gezeichnet, sondern auch mit Ölfarben skizziert. In flotter Pinselführung, unter Verzicht auf Details hat er die durch den gewählten Naturausschnitt bereits komponierte Studie hingetupft.”, Öl auf Leinwand und Karton, um 1875, links unten undeutlich signiert ”K. Buchholz”, partiell Farbabrieb der Malschicht, etwas restaurierungsbedürftig, gerahmt, Kartonmaß 33 x 45,5 cm, Falzmaß ca. 34,5 x 48 cm. Künstlerinfo: dt. Maler, Zeichner und Radierer (1849 Schloßvippach/Landkreis Sömmerda bis 1889 Oberweimar), zunächst Lehre zum Stubenmaler, mit Stipendium studierte Buchholz ab 1867 an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule Weimar bei Alexander Michaelis und Max Schmidt, unterhielt ab 1867 bereits eigenes Atelier, ab 1871 Meisterschüler von Theodor Hagen, tätig in Oberweimar, Quelle: Thieme-Becker, Scheidig ”Die Weimarer Malerschule”, Boetticher und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4311
Limit: 100,00 €, Zuschlag: 800,00 €
Blick über eine schneebedeckte Streuobstwiese auf eine Gründerzeitvilla, umgeben von Laubwald, im Licht des heranbrechenden Abends, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert und datiert „O. Bukowsky 1898“, partielle Farbverluste, restaurierungsbedürftig, in Berliner Leiste gerahmt (mit Erhaltungsmängeln), Falzmaß ca. 36 x 48 cm.
Katalog-Nr.: 4312
Limit: 120,00 €, Zuschlag: 0,00 €
Eckturm einer mittelalterlichen Fachwerkstadt am Fluss, mit im Licht der untergehenden Sonne rot leuchtenden Ziegeldächern, stimmungsvolle, teils pastose Malerei, Öl auf Leinwand, rechts unten signiert und datiert „P. Busse-Scheiffele 1899“, restauriert, doubliert, gerahmt, Falzmaß ca. 63,5 x 52 cm.
Katalog-Nr.: 4313
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 0,00 €
der für viele Mondscheinlandschaften gebräuchliche Titel des ”Nocturne (auch Notturno, dt.: ”Nacht werdend”)” stand seit der Zeit des Barock und verstärkt in der Romantik für ein ruhiges Musikstück zum Abend als Nachtgesang, für Douzettes meisterliches Kabinettstück trifft die Bezeichnung ”Nocturne” im doppelten Sinne zu, der Künstler entführt den Betrachter zur der Nacht anheim fallenden Küste, wohl dem Barther Bodden, einer großen Lagune zwischen der Halbinsel Zingst und Douzettes Wahlheimat Barth, Kühe grasen auf vom Wasser umspielter Landzunge und aus dem Fenster einer Fischerkate schimmert der schwache Schein häuslicher Illumination, einem feierlichen, doch stillen Musikstück gleich überstrahlt das warme Licht des Vollmondes die Landschaft, taucht sie in golden angehauchten Silberglanz und setzt die stille Wasserfläche wie die wenigen Wölkchen am Firmament effektvoll in Szene, Douzettes Nachtstücke feiern Stille und Kontemplation, sie entbehren allem Unheimlichen der Finsternis und wiegen den Betrachter in beschaulicher Geborgenheit, hierzu bemerkt Thieme-Becker: ”...(Douzette) malte 1864 sein erstes Bild, eine Mondscheinlandschaft. Die Schilderung der Mondnacht wurde von da ab seine Spezialität, mit der er sich einen Namen machte. Die landschaftlichen Motive fand er in dieser ersten Zeit vorzugsweise an der Ostsee.” und Müller-Singer schreibt: ”... malte die Mitternachtssonne und seitdem zahlreiche Landschaften, meist Mondscheinbilder von großer Virtuosität, bald von der Küste der Ostsee und aus der Mark Brandenburg, bald von den Lagunen Venedigs, stets von elegischer Stimmung und wirkungsvoller Beleuchtung.”, Douzette fand neben Ausbildung im Elternhaus und autodidaktischen Studien mit 32 Jahren in Hermann Eschke spät einen künstlerischen Mentor, der sich auch mit der Problematik der Mondscheinlandschaft auseinandersetzte, mehr noch scheinen, trotz aller Eigenständigkeit, in vorliegendem Gemälde die Einflüsse von Eduard Hildebrandt zum Tragen zu kommen, in Abgrenzung zu diesem verstand Douzette es jedoch, gekonnt feinfühlig in nahezu monochromer Farbigkeit und ohne jegliche Härten im Kontrast ein altmeisterlich anmutendes, stimmungsvolles Nachtstück auf den Malgrund zu bannen und machte seinem Ruf als ”Mondschein-Douzette” alle Ehre, fein mit spitzem Pinsel minimal pastos erfasste Landschaftsmalerei, Öl auf Mahagoniholzplatte, um 1875, links unten signiert ”L. Douzette”, im Goldstuckrahmen (bestoßen) gerahmt, Falzmaß 21 x 34 cm. Künstlerinfo: eigentlich Carl Ludwig Christoph Douzette, auf Grund seiner Nachtlandschaften und Stimmungsbilder auch „Mondschein-Douzette“ genannt, französischstämmiger dt. Maler (1834 Tribsees/Neu-Vorpommern bis 1924 Barth), ab 1841 Kindheit in Franzburg, zunächst Lehre zum Stubenmaler beim Vater, 1852 Umzug nach Barth, ab 1856 freischaffend als Stubenmaler in Berlin, ab 1860 regelmäßige Malaufenthalte an der Ostsee, auf dem Darß sowie auf Rügen und autodidaktische Hinwendung zur Kunst, hier Anschluss an die Künstlergruppe von Ahrenshoop, ab 1863 Mitglied im Verein Berliner Künstler, ab 1864 Atelierschüler von Hermann Eschke in Berlin, hier auch beeinflusst von Eduard Hildebrandt, beschickte ab 1964 die Berliner Akademieausstellung und ab 1894 die Große Berliner Kunstausstellung, 1865 Reise per Segelschiff nach Söderhamm und weiter bis Tornio (Torneå) in Schweden zum Studium der Mitternachtssonne, 1878 Studienreise nach Paris und Bekanntschaft mit der Schule von Barbizon im Wald von Fontainebleau, 1895 Rückkehr nach Barth, 1896 Ernennung zum Professor der Berliner Akademie, ab 1910 Ehrenbürger von Barth, Mitglied der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft und im Künstlerbund Stettin, Quelle: Thieme-Becker, Vollmer, Dressler, Boetticher, Bénézit, Seubert, Müller-Singer und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4314
Limit: 3300,00 €, Zuschlag: 3300,00 €
im Schatten üppig grüner Laubbäume ergießt sich in flachen Kaskaden, wegbahnend zwischen mächtigen Steinen, ein Waldbach, das fein abgestufte Waldesdunkel erlaubt einen Durchblick zum Waldrand, der eine sonnige Lichtung erahnen lässt, die Landschaft verheißt Kühle und Stille, die wohl nur durch das Murmeln des Baches dezent gebrochen wird, mit vorliegendem Gemälde beweist sich der auch ”Maler des deutschen Waldes” genannte Künstler in seinem ureigenen Sujet, von der erzählerischen Spätromantik seines Lehrers August Lucas entwickelte sich Ebel im Verlaufe seines Lebens zum Naturalisten, den in seinem späteren Schaffen impressionistische Züge nicht fremd waren, das vorliegende Gemälde dürfte seiner späteren Schaffensphase angehören, in der sich die Akkuratesse realistischer Naturauffassung zu Gunsten eines lockereren, summarischem Pinselduktus zurücknimmt und atmosphärische Lichtwirkung hervorzaubert, jedoch auch in unserem Bild wird die Landschaft in der Tradition der Romantik durch die anekdotische Gegenwart eines auf schattigem Weg daherkommenden Jägers mit Hund ”belebt”, dessen man erst auf dem zweiten Blick gewahr wird, hierzu bemerkt Bruckmann ”Er fand seine Motive beim Vogelsberg, in der Rhön, im Harz und im Spessart. ... Ausgewogene Baumarrangements korrespondieren mit einer einheitlich-harmonischen Grün-Braun-Grau-Farbskala. Eine friedvolle Atmosphäre erfüllt die Natur, mit der die sparsame und häufig blau-weiß-rot gekleidete Figurenstaffage in vollem Einklang steht.”, minimal pastose Landschaftsmalerei in sublimer Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1890, rechts unten signiert ”F. Ebel”, Malerei im unteren Bereich gering berieben, etwas restaurierungsbedürftig, schön im originalen, ca. 14 cm breiten Goldstuckrahmen (geringe Erhaltungsmängel) gerahmt, Falzmaß ca. 48,5 x 68 cm. Künstlerinfo: eigentlich Friedrich Carl Werner Ebel, dt. Landschaftsmaler (1835 Lauterbach/Hessen bis 1895 Düsseldorf), genannt ”Maler des deutschen Waldes”, zunächst Apothekerlehre und Tätigkeit als Apothekengehilfe in Osterode am Harz, 1855 Privatschüler des Malers August Lucas in Darmstadt, 1857–61 Studium an der Akademie Karlsruhe bei Johann Wilhelm Schirmer, ab 1862 freischaffend in Düsseldorf, hier Wohn- und Ateliergemeinschaft mit Eugen Bracht, Carl Harveng und August Kessler, unternahm Studienreisen ins bayerische Hochland, nach Tirol, Südfrankreich und Italien, beschickte ab 1864 die Berliner Akademieausstellungen sowie Kunstausstellungen in Düsseldorf, Karlsruhe, Wien und den Kunstverein Barmen, 1884 Beteiligung und Medaille zur Kristallpalastausstellung in London, 1862–95 Mitglied im Düsseldorfer Künstlerverein ”Malkasten”, tätig in Düsseldorf, Quelle: Thieme-Becker, Bruckmann ”Lexikon der Düsseldorfer Malerschule”, Boetticher, Müller-Singer, Seubert, Mülfahrt, Saur Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon, Kataloge der Berliner Akademieausstellungen und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4315
Limit: 800,00 €, Zuschlag: 0,00 €
märchenhafte Szene im Herbstwald, mit spitzem Pinsel festgehaltene Genremalerei, Öl auf gesperrter Holzplatte, Ende 19. Jh., links unten signiert und ortsbezeichnet ”A. Frank Mchn. (München)”, Craquelure, restauriert, im prächtigen Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 25,5 x 19,5 cm.
Katalog-Nr.: 4316
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 180,00 €
morgendliche und abendliche Uferpartien mit Zeesenbooten, in flacher Landschaft, locker angelegte Malerei, Öl auf Karton, um 1880, jeweils signiert „F. Gebhardt“, einmal rückseitig mit Klebezettel versehen „Friedrich Wilhelm Gebhardt, geboren am 30.11.1827 in Fischergasse bei Meißen, gestorben am 16.5.1893 in Dresden“, weiterhin Rahmungsetikett „H. W. Fröhlich, Hoflierant, Fabrik Alte Leipziger Str. 2, Filiale Leipziger Straße 132“, Craquelure, minimal restaurierungsbedürftig, als Pendant mit ovalem Ausschnitt gerahmt, Sichtmaß ca. 20 x 16 cm. Künstlerinfo: dt. Landschaftsmaler und Zeichner (1827 Fischergasse bei Meißen bis 1893 Dresden), schon während der Kindheit Kontakt zu Ludwig Richter, Besuch der Zeichenschule in Meißen bei Ludwig Richter, 1844 Studium an der Akademie in Dresden und wohnhaft bei der Familie von Ludwig Richter, nachfolgend an der Porzellanmanufaktur Meißen und als Zeichenlehrer tätig, ab 1866 in Dresden ansässig, Quelle: Thieme-Becker.
Katalog-Nr.: 4317
Limit: 420,00 €, Zuschlag: 600,00 €
unser vorliegendes Gemälde weist große motivische und malerische Ähnlichkeit zum im Gemeentemuseum Den Haag verwahrten Isabey-Gemälde ”Felsklippen an der normannischen Küste” auf, der Maler entführt den Betrachter in eine sommerliche Küstenlandschaft, die am linken Bildrand steil emporragenden Felsenklippen fußen auf einen schmalen, steinigen Strand mit Fischer und angelandeten Boot, rechts gibt die Darstellung den Blick übers weite Meer mit vereinzelten Segelbooten frei, die Szene wirkt unaufgeregt und kontemplativ, das Meer liegt still und findet seine Entsprechung im bewölkten, doch dezent akzentuierten Himmel, flott erfasste lasierende, teils pastose, impressionistische Landschaftsmalerei in zurückhaltender Farbigkeit, hierzu vermerkt Thieme-Becker ”Der Gefolgschaft Delacroix' sich anschließend, hat Isabey das koloristische Programm der romantischen Schule übernommen und mit besonderer Konsequenz ausgestaltet; seine pikante, impressionistische Koloristik kommt oft über den Eindruck der Skizze nicht hinaus, doch behält seine Art immer Stil, weil er nur selten den kleinen Bildmaßstab überschreitet, der die skizzenhafte Form rechtfertigt.” und Richard Muther ergänzt ”Seine Farbe ist bald chic, capriciös, kokett, bald vom feinsten, gebleichten Gobelinton.”, eben jener ”gebleichte Gobelinton” ist unserem Gemälde eigen und verleiht dem Bild unter Vermeidung harter Kontraste ein reizvoll-mystisches Licht, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., unsigniert, rückseitig altes Nummernetikett 390, Versteigerungsetikett ”Paul Brandt ... Amsterdam-Zuid”, Datumsstempel ”7. Dez. 1955” und weitere undeutliche Stempel, gering restauriert, doubliert, Craquelure, Farbplatzer, etwas restaurierungsbedürftig, im prächtigen, ca. 12 cm breiten Goldstuckrahmen mit Messingrahmenschild ”L.G.E. Isabey 1803–1886” gerahmt, Falzmaß 31 x 56 cm. Künstlerinfo: eigentlich Eugène Louis Gabriel Isabey, frz. Landschafts-, Marine- und Genremaler sowie Lithograph und Holzschneider (1803 Paris bis 1886 Montévrain/Seine-et-Marne), Sohn und Schüler des Miniaturmalers, Zeichners und Lithographen Jean-Baptiste Isabey (1767–1855), zunächst Begeisterung für das Seefahrerhandwerk, in Le Havre, im Angesicht des Meeres, Hinwendung zur Marinemalerei, debütierte 1824 im Pariser Salon und erhielt 1. Medaille, sie begründete seinen frühen Erfolg, 1830 Teilnahme als königlicher Marinemaler am Algerienfeldzug, unternahm Studienreisen nach England, in die Normandie und die Bretagne, avancierte neben Eugène Louis Lami und François-Marius Granet zum offiziellen Maler der Julimonarchie unter König Louis-Philippe I., 1832 zum Ritter der Ehrenlegion ernannt und 1852 Offizier der Ehrenlegion, beschickte bis 1878 den Pariser Salon, darüber hinaus Teilnahme an der Berliner Akademieausstellung, den Weltausstellungen 1855 in Paris und 1873 in Wien sowie den Glaspalastausstellungen in München, tätig in Paris, 1881 Rückzug auf seinen Landsitz Lagny bei Paris, Quelle: Thieme-Becker, Boetticher, Bénezit, Meyers Konversations-Lexikon, Müller-Klunzinger, Nagler, Müller-Singer, Saur Bio-Bibliographisches Lexikon, Seubert und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4318
Limit: 300,00 €, Zuschlag: 600,00 €
melancholische Stadtansicht mit Anglern vor Altstadtkulisse am Fluss, miniaturhafte Vedutenmalerei in grautoniger Farbigkeit, Öl auf Karton (alter Aktendeckel), 19. Jh., links unten undeutlich signiert ”F. Kips”, rückseitig unkorrekte Bleistiftannotation ”Meissen”, Craquelure, minimal restauriert, in Berliner Leiste gerahmt, Falzmaß ca. 16 x 19 cm.
Katalog-Nr.: 4319
Limit: 160,00 €, Zuschlag: 160,00 €
romantische sommerliche Flusslandschaft mit Mühle in der Abenddämmerung, hierzu bemerkt Seubert 1878: ”Seine Landschaften zeugen von gründlichem Naturstudium und sind reizend componirt; namentlich ist ihnen eine ebenso ungesuchte als schöne Beleuchtung eigen.” und Thieme-Becker ergänzt: „Fand die Motive zu seinen durch Schlichtheit und poetische Stimmung ausgezeichneten Bildern am Mittelrhein, in der Eifel, im bergischen Land, am Niederrhein und an der holländischen Küste, häufig auch in den Alpen. Stellte mit Vorliebe Abend- oder Gewitterstimmungen ..., daneben Winterlandschaften dar. ... Mehrere seiner Gemälde kamen in fürstlichen Besitz.”, der Künstler entführt den Betrachter an das Flüsschen Würm im Schwarzwald bei Pforzheim, Abendfrieden liegt über der sanft bewegten Landschaft, die spiegelnde, glatte Wasserfläche des Flusses verrät ein ruhiges Dahinfließen des nassen Elements, letzte Sonnenstrahlen verleihen der Landschaft festlichen Glanz und Wärme, nichts scheint die Ruhe und Kontemplation der Szene zu stören, selbst die Mühle am jenseitigen Ufer verstummt nahezu unscheinbar im Halbdunkel und der Eselskarren, der dem Betrachter auf sonnigem Weg entgegenkommt, scheint mit der Landschaft zu verschmelzen, lediglich der effektvoll bewölkte Himmel mit blauem Wolkenfenster, der seine Entsprechung in den Wipfeln der Laubbäume findet, kann seine dramatische Bewegtheit nicht verleugnen, dünn lasierende, partiell minimal pastose Landschaftsmalerei in fein abgestimmter Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1880, rechts unten undeutlich signiert ”W. Klein”, rückseitig auf dem Keilrahmen originales Künstleretikett, hier teils unleserlich handschriftlich bezeichnet ”... im Würmthale (Baden) von Wilh. Klein in Düsseldorf, Preis Einhundertsiebzig M. 170”, partiell farbrunzelig, restauriert, etwas restaurierungsbedürftig, sehr schön im originalen, ca. 13 cm breiten Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 27 x 43,5 cm. Künstlerinfo: dt. Landschaftsmaler (1821 Düsseldorf bis 1897 Remagen), studierte 1831–43 an der Akademie Düsseldorf bei Julius Hübner, hier 1835–40 Schüler von Johann Wilhelm Schirmer und 1840–43 Meisterschüler von Wilhelm Schadow, unternahm Studienreisen durch Deutschland, Tirol, Belgien, Holland, Oberitalien und die Schweiz, beschickte ab 1838 dt. Kunstausstellungen vor allem die Berliner Akademieausstellung, Mitbegründer und 1848–97 Mitglied des Düsseldorfer Künstlervereins ”Malkasten”, tätig in Düsseldorf, Quelle: Thieme-Becker, Müller-Klunzinger, Müller-Singer, Seubert, Saur Bio-Bibliographisches Künstlerlexikon, Bruckmann ”Lexikon der Düsseldorfer Malerschule”, Nagler und Boetticher.
Katalog-Nr.: 4320
Limit: 800,00 €, Zuschlag: 0,00 €
das Gemälde thematisiert das tragische Schicksal des jungen Konrad (genannt Conradin) von Hohenstaufen (1252–1268), als Sohn des deutschen Königs Konrad IV. und der Elisabeth von Wittelsbach sowie letzter legitimer, männlicher Erbe aus der Dynastie der Staufer, sollte Konrad nach seines Vaters Tod 1254, dessen Nachfolge als deutscher König, Herzog von Schwaben, König von Jerusalem und König von Sizilien antreten, der unter Vormundschaft gestellte Zweijährige verlor jedoch zunehmend an Macht, als er auch noch sein staufisches Erbe in Süditalien auf Betreiben von Papst Clemens IV. und Karl I. von Anjou verlieren sollte, zog Konrad 1268 mit einem Heer von 3000 Verbündeten nach Italien, um seine Besitztümer zu sichern, am 23.08.1268 unterlag Konrad in der Schlacht bei Tagliacozzo den Truppen Karls I. von Anjou, dieser ließ Konrad und seinen Jugendfreund Friedrich I. von Baden (1249–1268) sowie weitere Begleiter des jungen Monarchen am 29.10.1268 auf der Piazza del Mercato in Neapel hinrichten, auch wenn Konrad nur wenig Spuren in der deutschen Geschichte hinterließ, wurde er als letzter und zudem ”guter, junger Staufer” seit dem Mittelalter verehrt, spätestens ab Ende des 18. und im Lauf des 19. Jh. wurde Konrad zum Träger des deutschen Nationalgedankens stilisiert, ihm wurden Denkmale errichtet, Gedichte, Oden und Prosatexte gewidmet und Conradin Kreutzer (1780–1849) schrieb um 1805 seine tragische Oper ”Conradin von Schwaben”, auch wenn Konrad wohl nie einen Gerichtsprozess bekommen hat, hat sich in der Legende die auch in unserem Bild festgehaltene Szene überliefert, wonach Konrad beim Schachspiel mit Friedrich I. von Baden beider Todesurteil erhielt, bereits Johann Heinrich Tischbein befasste sich 1784–85 in drei Gemälden ”Konradin von Schwaben und Friedrich von Baden vernehmen ihr Todesurteil” mit diesem Thema und im 19. Jh. folgten weitere Künstler wie Anton von Werner, Pauline Soltau und Hermann Freihold Plüddemann, die Szene zeigt den jungen Konrad in königlicher Robe am Tisch mit einem Schachspiel, in seiner rechten Hand hält er ein lateinisch mit ”Sententia mori Conradius de Hohenstauffen (dt.: Todesurteil des Conrad von Hohenstaufen) ...” überschriebenes Schriftstück, zu seiner Linken sucht Friedrich I. von Baden Trost bei seinem Leidensgefährten, als Hinweis auf den Ort des Geschehens ist durch das vergitterte Zellenfenster der feuerspeiende Vesuv zu erkennen, anrührende, fein lasierende Historienmalerei, Öl auf Leinwand, um 1850, rechts unten signiert ”Wilh. Künl pinx.”, Craquelure, Fehlstellen in der Leinwand teils hinterlegt, restaurierungsbedürftig, original im sehr schönen Biedermeier-Goldstuckrahmen gerahmt, Falzmaß ca. 50,5 x 41 cm. Künstlerinfo: sudetendt. Portrait- und Historienmaler (1811 Jungbunzlau [Mladá Boleslav] bis nach 1867), Sohn eines Militärarztes, Bruder des Malers Paul (Pavel) Franz Künl (1817 Jungbunzlau bis 1871 Laibach), durchlief wohl wie sein Bruder die Kadettenschule in Laibach und wandte sich später der Kunst zu, tätig in Laibach [Ljubljana], 1866 in Klagenfurt am Wörthersee als Fotograf erwähnt, Quelle: Thieme-Becker und Internet.
Katalog-Nr.: 4321
Limit: 600,00 €, Zuschlag: 600,00 €
lichte sommerliche Alpenlandschaft, mit Kahn und Frauengestalt am Ufer, vor Bergkulisse, dekorative, pastose Landschaftsmalerei, Öl auf Leinwand, 2. Hälfte 19. Jh., rechts unten signiert ”E. Lotz”, minimale Craquelure, Leinwand rückseitig mit Wachs versiegelt, gering restauriert, in alter, ca. 13 cm breiter Goldstuckleiste gerahmt, Falzmaß ca. 48 x 68,5 cm. Künstlerinfo: eigentlich Eduard Hermann Lotz, dt. Maler und Restaurator (1818 Düsseldorf bis 1890 Düsseldorf), studierte 1832–39 an der Akademie Düsseldorf, hier Schüler von Theodor Hildebrandt und Carl Ferdinand Sohn, 1848–79 Gründungsmitglied des Düsseldorfer Künstlervereins ”Malkasten”, hier 1873 mit Doktortitel und 1879 mit Professorentitel geführt, tätig in Düsseldorf, Quelle: Thieme-Becker, Boetticher, Seubert, Nagler, Bruckmann ”Düsseldorfer Malerschule” und Müller-Singer.
Katalog-Nr.: 4322
Limit: 250,00 €, Zuschlag: 250,00 €
Künstler mit Malutensilien, unter Sonnenschirm am Wegesrand, eine soeben vorbeikommende Magd als neues Modell entdeckend, Genreszene in hügeliger Sommerlandschaft, Öl auf Leinwand, links unten signiert „W. B. Mitchell (18)98“, rückseitig zweifach Stempel „Zollamt Wien“, Riss in Leinwand, restaurierungsbedürftig, gerahmt (defekt), Falzmaß ca. 41 x 31 cm.
Katalog-Nr.: 4323
Limit: 120,00 €, Zuschlag: 0,00 €
wohl Darstellung der Heimkehr des Odysseus, vor einer besonnten Hütte am Meer empfängt Penelope im Türrahmen einen alten Bettler mit seinen Begleitern, einem Schweinehirten und Apollon mit Lyra, die Geschichte berichtet, dass König Odysseus nach 20 Jahre währender Irrfahrt (Odyssee) wieder in seiner Heimat anlangte, seine treue Gemahlin Penelope hatte den Glaube an seine Rückkehr bereits aufgegeben und trachtete dem Druck der Freier nachzugeben, um die Treue und Barmherzigkeit seiner Frau zu testen, trat Odysseus anlässlich des Festes des Apollon – durch Athenes Hilfe in einen Bettler verwandelt – vor seine Frau und gab sich ihr nach einigen Prüfungen und Rache an den dreisten Freiern zu erkennen, links bellen Odysseus Hunde aufgeregt, die ihren Herrn trotz Verwandlung erkannt haben und neben einem Taubenhaus flattern, als Zeichen von Liebe und Treue zwei weiße Täubchen, minimal pastose Genremalerei in warmtoniger Farbigkeit, Öl auf Leinwand, um 1880, rechts unten signiert ”Stop”, gering restauriert, in alter Leiste gerahmt, Falzmaß ca. 27 x 35 cm. Künstlerinfo: eigentlich Louis Pierre Gabriel Bernard Morel, nannte sich später unter Hinzufügung des Geburtsnamens seiner Mutter ”Morel-Retz”, verwendete als Maler und Karikaturist auch das Pseudonym ”Stop”, frz. Jurist, Schriftsteller, Musiker, Librettist, Bühnenbildner, Orientalist, Bildnis- und Genremaler, Zeichner, Graphiker, Illustrator und Karikaturist (1825 Dijon bis 1899 Dijon), Sohn des Gerichtspräsidenten und Wirtschaftsprüfers am frz. Kaiserhof Sébastien Morel (1787–1848), studierte zunächst auf Wunsch des Vaters bis 1845 Jura an der Universität von Dijon, anschließend tätig als Rechtsanwalt in Dijon, 1849 Promotion zum ”Dr. jur.”, ab 1850 als Anwalt in Paris, parallel Atelierschüler von Charles Gleyre in Paris, beschickte 1857–65 den Pariser Salon, avancierte neben Honoré Daumier zum bedeutendsten Karikaturisten seiner Zeit und war Mitarbeiter der Zeitschriften ”L´Illustration”, ”Journal amusant” und ”Charivari”, er erlangte auch Bekanntheit durch die von ihm veranstalteten ”Salons Comiques (Karikaturenausstellungen)”, in welchen er seine und seiner Kollegen Werke präsentierte, verfasste u.a. 1887 eine Komische Oper ”Der Sizilianer oder der verliebte Maler”, tätig in Paris und Dijon, Quelle: Thieme-Becker, Bénézit, Internet und Wikipedia.
Katalog-Nr.: 4324
Limit: 80,00 €, Zuschlag: 0,00 €